Freitag, April 19, 2024
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„Kein sicheres Herkunftsland“? – Viele Türken bekommen Asyl in Deutschland

Etwa jeder zweite Asylbewerber aus der Türkei hat zuletzt Schutz in Deutschland erhalten. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine schriftliche Anfrage der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Linken im Bundestag, Sevim Dagdelen, hervor, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (DPA).

Mehr als 40 Prozent der türkischen Antragsteller sollen im September 2018 dem Bundesinnenministerium zufolge Schutz in Deutschland erhalten haben. In den beiden Folgemonaten sei es rund jeder Zweite gewesen. Dabei gehe es um die sogenannte bereinigte Schutzquote, bei der Ablehnungen aus formellen Gründen ausgeklammert bleiben – wenn beispielsweise ein anderes EU-Land zuständig ist.

So soll die Zahl der Türken, die in Deutschland Asyl beantragt haben, seit dem Putschversuch im Jahr 2016 deutlich gestiegen sein. Laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hätten von 2013 bis 2015 jedes Jahr ungefähr 1.800 Menschen aus der Türkei hierzulande einen Asylantrag gestellt. Im Jahr 2016 seien es 5.742 und im darauffolgenden Jahr insgesamt 8.483 Anträge gewesen. Von Januar bis November 2018 seien 10.075 Anträge gestellt worden.

Damit steigt seit dem gescheiterten Putschversuch im Jahr 2016 die Zahl der Türken deutlich, die in Deutschland Asyl erhalten möchten.

„Kein sicheres Herkunftsland“

Die Türkei sei kein sicheres Herkunftsland. Für andersdenkende türkische Staatsangehörige verschlimmere sich die Lage immer mehr, bemängelte Dagdelen der DPA zufolge: „Die Bundesregierung handelt schlicht skrupellos, wenn sie das Erdogan-Regime mit Wirtschaftshilfen und Waffenlieferungen unterstützt, während gleichzeitig jeder Zweite, der vor Erdogan flieht, Schutz in Deutschland erhält. Es muss Schluss sein mit der Hilfe der Bundesregierung für einen Fluchtverursacher.“

Erdogans Kritik

Laut Angaben der türkischen Regierung bleibt die Sicherheitslage nach dem Putschversuch stabil. Die von der türkischen Regierung verfolgten Journalisten und Intellektuellen seien allesamt Terroristen, beklagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erst im September bei dem umstrittenen Staatsbankett mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Der türkische Staatschef fordert von Deutschland immer wieder die Auslieferung von Anhängern der Gülen-Bewegung, die er für den Putschversuch verantwortlich macht. In Deutschland würden Hunderte Anhänger der „Gülen-Terrororganisation“ leben. Der türkische Präsident bemängelte außerdem, dass „auf den deutschen Straßen“ Tausende PKK-Mitglieder „herumlaufen“.

Trotz der Kritik bietet die Bundesrepublik Schutz für türkische Staatsbürger: Wie das Auswärtige Amt im Jahr 2016 bekanntgab, können „alle kritischen Geister“ in Deutschland Asyl beantragen.

Quelle!: #zaronews

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