Donnerstag, März 28, 2024
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Kolumne: Der konservative Rebell Seid keine „nützlichen Idioten“ mehr!

 Der kommunistische Revolutionär und Chef-Ideologe Wladimir Iljitsch Lenin prägte den Begriff von den „nützlichen Idioten“. Er meinte damit leichtgläubige Leute im Westen, die sich unkritisch von seinem Weltbild vereinnahmen ließen und den Kommunismus bejubelten, obwohl bereits 1917 während der Oktoberrevolution das Blut in Strömen floss, danach die Freiheit des Einzelnen ausgeschaltet wurde und am Ende ein totalitäres System eingeführt wurde. Die „nützlichen Idioten“ waren nicht in der Lage, diese Folgen zu sehen und deren Tragweite abzuschätzen.

Kolumne von Marcus Franz

Heute meint man mit dem Begriff „nützliche Idioten“ nicht mehr (nur) unkritische Linke, sondern alle Menschen, die sich von Anderen für deren Zwecke instrumentalisieren lassen und nicht gleich durchschauen, dass sie nur Mittel zum Zweck sind. Besonders häufig kommen diese Leute in den sozialen Medien (SM) vor.

Instrumentalisierung durch Medien-Profis

Die SM stehen allen offen und Jeder kann dort seine Meinung abgeben oder sich dieselbe ebendort auch bilden. Wer denkfaul oder naiv oder eben ein „nützlicher Idiot“ ist, kann sich auch einfach online eine Haltung vorgeben lassen und sich diese im Netz aus dem Mainstream abholen. Dort ist es am einfachsten und man kann sich damit unauffällig, aber doch öffentlich darstellen. Am besten ist, man hat eine Mainstream-Meinung, die ist nämlich so schnuckelig und unschuldig wie ein Katzen-Foto.

Die kleinen Medien-Lenins

Natürlich sind auch die professionellen Medien-Leute (Redakteure, Journalisten, Reporter) auf den SM präsent und verstehen es meistens, die Tonleitern auf dieser medialen Klaviatur in einer Art zu spielen, dass viele glauben, nur die Medien-Profis können Klavier und nur deren Musik sei die richtige.

Damit werden aber viele von den Profis zu kleinen Medien-Lenins, denn es ist für gar nicht wenige Redakteure einfach zu verlockend (und für manche sogar Pflicht), sich als Opinion-Leader zu präsentieren und zu versuchen, den Followern und Freunden ihre je eigenen Meinungen einzupflanzen. Das wäre an sich kein Problem, wenn die Profis ganz klar als Einzel- und Privatpersonen aufträten und unabhängige Bürger wären.

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing

Nun ist es aber so, dass jeder bekannte Redakteur seinem Medium eindeutig zuordenbar und für den User in der Wahrnehmung von seiner Institution nicht zu trennen ist – auch wenn der Profi permanent betont, dass seine Postings auf Facebook oder Twitter seine Privatmeinung darstellen würden. Je größer und bekannter das betreffende Medium ist, bei dem der Redakteur arbeitet und je höher seine Position dort ist, desto mehr wird eine noch so private Redakteurs-Meinung auch als Meinung seines Brötchengebers wahrgenommen. Die Grenzen verschwimmen.

Das Bedenklich dabei ist: Wenn etwa führende ORF-Mitarbeiter eigene Facebook-Seiten betreiben oder leitende Redakteure von Printmedien wie Kurier oder Standard Twitter-Accounts bespielen, geben sie dort neben ihren privaten Postings immer auch die Haltungen ihrer Redaktionen wieder – sonst wären sie ja nicht auf Dauer dort beschäftigt. „Wes Brot ich ess, des´ Lied ich sing“ – das gilt immer und überall.

Förderungen, Inserate und Einflussnahmen

Nun wissen wir, dass es eine recht üppige Presse-Förderung gibt und dass politische Parteien durch Inserate eine Reihe von professionellen Medien finanziell unterstützen. Und beim ORF wird zwar ständig die Unabhängigkeit und Objektivität betont, weil sie gesetzlich festgelegt ist, aber jedem Bürger ist klar, dass dort der Versuch der politischen Einflussnahme Alltag ist.

Die Effekte dieser Finanzierungen und Beeinflussungen hat man sehr schön vor allem in den ersten 6-12 Monaten der Migrationskrise beobachten können: Die Mainstreammedien haben gefilterte Informationen gebracht und nicht selten ziemlich tendenziös berichtet. Auf den SM-Accounts der diversen im Mainstream beschäftigten Redakteure herrschte dasselbe Bild: Man sagte, was zu sagen war – und das Gesagte wich kaum von der Leitmeinung des jeweiligen Arbeitgeber-Mediums ab.

„Alternativlose Humanität“

Die Bürger, die sich nur auf den Mainstreamkanälen informierten, ausschließlich die Postings der Opinion-Leader lasen und keine Alternativmedien besuchten, waren die Opfer der Lenin`schen Instrumentalisierung. Sie wurden zu nützlichen Idioten, weil sie „alternativlose Haltungen“ präsentiert bekamen, die sie fleißig weitergaben und weil sie sich durch die ständig transportierten Schlagworte wie „Humanität“ und „Toleranz“ blenden ließen und sich oft gar keine andere Meinung zutrauten, da überall Rassismus- und Nazi-Keulen auf sie niedergingen, wenn die Meinung von der offiziellen abwich.

Selbst der eklatante Rechtsbruch von Spielfeld (die massenweise Überquerung der Grenze durch illegale Migranten) wurde zunächst ohne nennenswerten Widerspruch der Bevölkerung hingenommen, weil die Meinung eben dahin gesteuert war, all das sei aus Gründen der Menschlichkeit notwendig. Heute wissen wir es besser.

Bürger, informiert euch!

Allerdings besteht weiterhin die große Gefahr, dass die professionellen Mainstream-Medien und deren Vertreter auf den Social Media samt ihren Claqueuren Meinungssteuerung betreiben und die Bürger beeinflussen wollen. Niemand sollte sich daher auf die bekannten institutionellen Medien verlassen und jeder interessierte Bürger sollte regelmäßig alternative Medien aufsuchen. Kein mündiger Bürger sollte es in Zeiten der Internet-Medien mehr zulassen, zu einem „nützlichen Idioten“ gemacht zu werden.

 


Marcus Franz ist praktizierender Arzt und begann begann seine politische Karriere 2013 als Quereinsteiger beim Team Stronach. Nach einem kurzen Ausflug in die ÖVP, ist er nun seit 2016 parteifreier Abgeordneter ohne Klubzwang. Marcus Franz ist ein „konservativer Rebell“. Unter diesem Titel schreibt er eine wöchentliche Kolumne für Info-DIREKT.

Beitragsbild: Von Pavel Semyonovich Zhukov (1870-1942): Lenin. Collection Of Photographs And Stills in two volumes, vol. 1, Russian edition, Moscow, 1970: page 302. – Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs., Gemeinfrei, Link

Quelle: Info Direkt

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