Freitag, März 29, 2024
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Kommentar: Im Schatten des Gipfels

Polizeieinsatz bei Gegendemonstranten G7 Garmisch-Patenkirchen am 06.06.2015 G7-Gipfel in Elmau // blu-news.org // CC BY-SA 2.0

Was treibt Menschen dazu, einen Staat zu schützen, der längst kein aufrichtiger Staat mehr ist sondern lediglich eine wahnwitzige wirtschaftliche Kooperative im Auftrag der Finanzwelt?Ein Demonstrant geht auf das Gitter zu, in der Hand ein rechteckiges Metallschild. Die Polizisten ziehen die Augenbrauen hoch. Doch der Demonstrant lässt sich nicht beirren. Er will ein Schild am Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3)Absperrgitter befestigen.

Sich in den Dienst von Etwas stellen zieht unweigerlich nach sich, von einer Sache überzeugt zu sein.
Sind die Heerscharen von polizeilichen Staatsbediensteten

Überzeugungstäter? Der Eindruck trügt nicht. Einst haben sie sich von ‚Idealen‘ und dem Beamtentum getrieben dem Polizeidienst verschrieben. Wohlwissend, was auf der anderen Seite der roten Linie wartet: Das Volk. Zumindest der Teil des Volkes, der für sich in Anspruch nimmt, das Staatsgetue der Machtclique durchschaut zu haben. Da kann der Himmel über Elmau und Krün noch so blau sein, die Zugspitze noch so erhaben im wolkenlosen Himmel schimmern, die groteske Inszenierung der ‚Scheinbar-Mächtigen‘ ist zum Scheitern verurteilt. Die Proteste und das Aufbegehren in der westlichen Welt werden lauter, die Missstände offensichtlicher. Immer klarer tritt die Diskrepanz zwischen den Verlautbarungen des Machtapparats und den Ausrufen des gemeinen Fußvolks zu Tage.

Wenn Wortwiederholungstäterin Angela Merkel zum x-ten Mal das Schwadronieren anfängt und neben NSA-Zuarbeiter Barack Obama auf die Freundschaft und die gemeinsamen Werte mit den Amerikanern hinweist, wird das perfide Spiel des Einlullens demaskiert.
Wiederhole nur oft genug die immer gleichen Phrasen und Worthülsen und die Masse der Menschen wird zustimmend nicken.
Das Ein-Mal-Eins der Propaganda kommt hier zur Anwendung. Zwar augenscheinlich, doch fällt der eifrige Applaudierer immer wieder darauf herein.

Währenddessen feiern die Hofberichterstatter die Schlusserklärung zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Kein Wort dazu, das auch auf früheren G7/G8-Treffen Ähnliches vereinbart und nie gehalten wurde. Es gilt den Schein zu wahren. Die traumhafte Alpenkulisse hilft sicher so manchem Stubenhocker über aufkommende Zweifel hinweg und vermittelt das Trugbild der Entschlusskraft.

Der G7-Gipfel ist dagegen nicht mehr als ein Versprechen an diejenigen, die sich ihr Wohlfühlweltbild nicht zerstören lassen wollen. „Wir kämpfen für eure Ahnungslosigkeit!“

Dabei wird es zur Pflicht eines jeden Menschen, sich umzugucken und seine Wohlfühlzone zu verlassen. Fragen zu stellen, wo Antworten nicht leicht verdaulich sind. Die ‚Gipfeltäter‘ nicht so einfach davonkommen zu lassen.
Denn vor der Anklage steht die Indiziensuche. Und hier ist jeder Einzelne gefragt.

Derweil wirken die Demonstranten im Angesicht des bedrohlichen Polizeiapparats beinahe machtlos.
Ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, über Felder, Wiesen und staubige Waldwege bis zum Absperrgitter. Hier teilt sich die Welt.
‚Hier dürft ihr nicht mehr weiter‘, rufen die Polizisten den Demonstranten zu. ‚Das ist nicht euer Gipfel‘.
Der Demonstrant geht weiter auf das Gitter zu, in der Hand immer noch das rechteckiges Metallschild. Denn der Demonstrant lässt sich nicht beirren. Behutsam befestigt er das Schild am Absperrgitter:

Suche Menschlichkeit, biete Verzweiflung

Verteiler: Neopresse

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