Samstag, April 20, 2024
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Konflikt mit Nordkorea: Merkel bietet sich als Vermittlerin an

Die aktuelle Koreakrise ist noch nicht entschärft. Die US-Regierung kündigt neue Sanktionen an. Unterdessen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel angeboten, aktiv bei der diplomatischen Lösung der Krise um Nordkoreas Atomtests zu helfen.

Zwischen Berlin und Pjöngjang gibt es einer Zeitung nach intensive Kontakte. Der UN-Sicherheitsrat will an diesem Montag über sein weiteres Vorgehen in Bezug auf Pjöngjang beraten. Washington hat vor, verschärfte Sanktionen gegen Nordkorea durchzusetzen, und ein Öl-Embargo ins Spiel gebracht.

Kanzlerin Merkel schlug ihrerseits im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ („F.A.S.“) vor: „Wenn unsere Beteiligung an Gesprächen gewünscht wird, werde ich sofort ja sagen.“

Dabei verwies sie auf die guten Erfahrungen, die Deutschland bei den Atomverhandlungen mit dem Iran gemacht hatte. Diese „lange, aber wichtige Zeit der Diplomatie“ sei im vergangenen Jahr zu einem „guten Ende“ gekommen, so Merkel. „Ein solches Format könnte ich mir auch für die Beilegung des Nordkorea-Konflikts vorstellen. Europa und speziell Deutschland sollten bereit sein, dazu einen sehr aktiven Teil beizutragen.“

Die Bundeskanzlerin hat der Zeitung zufolge bereits mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und anderen Beteiligten beraten, so mit den Präsidenten der USA, Frankreichs, Südkoreas und dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe telefoniert. Mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der gegen neue Sanktionen gegen Nordkorea auftritt, wolle Merkel am Montag telefonieren. Sie habe dafür geworben, den Druck auf Pjöngjang mittels Sanktionen zu verstärken, um das Land zu Verhandlungen zu zwingen.

Laut F.A.S. hat die Bundesregierung Kontakte in die nordkoreanische Führung hinein. Es habe offenbar über die Botschaften beider Länder bereits „einen intensiven Austausch gegeben. Die Zeitung erinnerte daran, dass ein Herzchirurg der Berliner Charité 2008 „in einer Geheimmission“ den Vater und Vorgänger des jetzigen nordkoreanischen Staatschefs, Kim Jong-il, behandelte.

Nach dem nordkoreanischen Atomtest hatte sich US-Botschafterin Nikki Haley bei der UNO für härtere Sanktionen wie ein Öl-Embargo und ein Einfrieren aller ausländischen Vermögenswerte von Kim Jong Un ausgesprochen und eine entsprechende Resolution vorgelegt. Die beiden Vetomächte Russland und China stimmten diesem Entwurf bislang nicht zu. Die für Montag geplante Sitzung des UN-Sicherheitsrats könnte allerdings noch verschoben werden oder auch ohne Abstimmung enden.

Am Tag seiner Staatsgründung am Samstag hatte Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un den jüngsten Atomtest als „großen Sieg“ bezeichnet und sich bei den Forschern für die Entwicklung des Sprengkopfes bedankt. Zugleich verzichtete Nordkorea allerdings am Nationalfeiertag auf einen Atomtest. Die staatliche Zeitung „Rodong Sinmun“ rief aber dazu auf, das Raketen- und Atomprogramm auszubauen, um Nordkorea gegen die USA zu schützen.
Am 3. September hatte Nordkorea im staatlichen Fernsehen einen erfolgreichen Test eines Wasserstoff-Sprengkopfes gemeldet. Der Sprengkopf ist demnach für interkontinentale ballistische Raketen bestimmt. Bei dem Test ist laut Pjöngjang kein Austritt radioaktiver Stoffe registriert worden.

Quelle: https://de.sputniknews.com/politik/

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