Donnerstag, April 25, 2024
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Krisenvorsorge: Eine Fluchtroute für Krisenzeiten planen

In vielen Krisensituationen müssen Menschen in wenigen Minuten oder Sekunden die Flucht ergreifen. Da es in bestimmten Fällen sehr hektisch zugeht und akute Lebensgefahr besteht, ist es ratsam, frühzeitig eine oder mehrere Notfallrouten zu planen, die als Fluchtweg dienen können.

Die Flüchtlingskrise führt jeden Tag deutlicher vor Augen, was einer Familie über Nacht zustoßen kann: Man ist gezwungen, Hab und Gut zurückzulassen und mit dem Nötigsten die Flucht zu ergreifen. Täglich flüchten tausende Menschen aus Syrien: einige retten sich in das libanesische Nachbarland, andere wagen lebensgefährliche Bootsfahrten, um Westeuropa zu erreichen.

Doch diese Menschen trifft es nicht am schlimmsten – sie haben es immerhin überhaupt noch geschafft fortzukommen.

Hunderttausende weitere sitzen jedoch in syrischen Städten wie Aleppo fest, wo sie von der Außenwelt abgeschottet sind. Seit Monaten werden hier heftige Kämpfe geführt. Die UNO versucht, für die schätzungsweise 250.000 Menschen, die im Ostteil der Stadt feststecken, Fluchtrouten zu organisieren (Persönliche Krisenvorsorge: Fluchtbereit? Ja! Auswandern? Naja …).

Diese schlimme Situation zeigt, dass es besser ist, schon vorher einen persönlichen Ausweg zu planen, über den man – sobald sich eine Krisensituation anbahnt – die Flucht ergreift.

Die Standardausrüstung jeder für eine Krise vorbereiteten Familie sollte der sogenannte BOB-Notfallrucksack (bag out bag) sein, der die Nahrungsversorgung für bis zu 72 Stunden garantiert.

Er ist ideal für sehr kurzfristige Evakuierungen durch Polizei, Feuerwehr, den Staat oder eine sonstige Situation geeignet. Die Evakuierung sollte insgesamt nicht länger als einige Tage oder Wochen dauern und nur eine bestimmte Region betreffen. In solchen Fällen werden Familien in der Regel in ein Notlager gebracht, wo ihnen Verpflegung zur Verfügung gestellt wird.

 

Für den BOB-Rucksack wird Folgendes benötigt:

  1. stabiler Rucksack (Tipp: US Assault Pack Rucksack Laser Cut Multitarn 20 Liter)
  2. Freeplayradio für Warnungen
  3. Brunton Energiespeicher Revolt 9000
  4. wichtige Papiere (Personaldokumente, Geburtsurkunden, etc.)
  5. Freeplay Indigo Plus Kurbel-Laterne
  6. Zündhilfen wie den Petromax Mini-Gasbrenner
  7. Erste Hilfe Set wasserdicht sowie Reiseapotheke
  8. Kuscheltiere für Kinder, Erinnerungsfotos (evtl. auf USB-Stick)
  9. Hygieneartikel (Rasierer, Nagelschere, etc.)
  10. Klopapier
  11. Kleidung (passend zur Jahreszeit)
  12. Snacks (wir empfehlen die leckeren Panzerkekse)
  13. EC-Karte und Bargeld (50 € pro Person)
  14. ein Taschenmesser oder Multitool
  15. Badelatschen

Der genannte Inhalt gehört zur Standardausrüstung. Diese kann mit weiteren Utensilien für mittellange oder langfristige Krisenzeiten erweitert werden (Krisenvorsorge: Warum Essen nicht nur zu Hause gelagert werden sollte).


Das menschliche Verhalten in Krisensituationen

In bedrohlichen Situation erfassen die menschlichen Sinnesorgane jegliche Form von Stressoren (Schmerz, Lärm, visuelle Reize) und leiten sie an das Gehirn weiter, wo sie verarbeitet werden. Der entscheidende Faktor dabei ist, wie viel Zeit das Gehirn hat, um mit einer Stresssituation umzugehen: Menschen handeln entweder instinktiv oder überlegt.

Da nur noch die wenigsten Zeitgenossen über „gute Instinkte“ verfügen, ist es normalerweise das überlegte Handeln, welches die Überlebenschancen steigert. Solches ist jedoch nur möglich, wenn man es zuvor durchdacht und einen Ausweg für jede denkbare Situation geplant hat. Nur dann weiß das Gehirn, dass es einen Fluchtweg gibt und muss nicht improvisieren.

Fluchtroute hängt von der Wohngegend ab

Bei der Vorbereitung einer Fluchtroute kommt es in erster Linie darauf an, wo sich das Eigenheim befindet. Das Wohngebiet lässt sich grob in Stadt und Land aufteilen. Großstädter ziehen in solchen Situationen ganz klar den Kürzeren. Je nachdem, wie weit weg sie sich vom Stadtrand befinden, müssen sie viele Kilometer zurücklegen, bis sie die Stadtgrenzen überwinden können.

Wer auf dem Land wohnt, hat es weitaus einfacher, sich in ein sicheres Gebiet zu retten. Generell empfehlen wir die Flucht in einen Wald. Der Grund ist simpel: Mutter Natur stellt ausreichende Hilfsmittel zur Verfügung, um Tage, Wochen oder Monate zu überleben, bis die Krisensituation überwunden ist.


 

Die Notfallroute nach Krisensituation planen

Für jede denkbare Krisensituation sollte eine spezielle Fluchtroute geplant werden, die an die speziellen Ereignisse angepasst ist. Ein ausgebrochener Krieg erfordert einen anderen Fluchtplan als ein Erdbeben:

  • Kriegszeit: In Kriegszeiten ist es immer ratsam, die Flucht über die Landesgrenzen zu ergreifen, wenn die Nachbarländer nicht betroffen sind. Generell sollte man Flughäfen, Bahnhöfe oder Ähnliches meiden, da diese in Kriegszeiten mit großer Sicherheit nicht ordnungsgemäß funktionieren. Stattdessen ist es ratsam, mit dem Pkw die nächstgelegene Landesgrenze anzufahren und diese zu überqueren – wenn nötig auch zu Fuß.
  • Naturkatastrophe: Ob Erdbeben oder Überflutung – eine Naturkatastrophe hat in der Regel verheerende Folgen, die eine große Region betreffen können. Für solche Fälle ist es schwierig, eine konkrete Notfallroute zu planen. Zunächst sollten Betroffene versuchen, Radiosignale zu empfangen und ihre Route gemäß der Nachrichten planen. Wir empfehlen das Freeplay Kurbelradio TUF Multi Band / Solar, da es nicht von einer Stromversorgung abhängig ist und immer funktioniert (Krisenvorsorge: Dauer-Stromausfall – Energie einfach und günstig selbst produzieren).
  • Militärputsch: Wenn die Demokratie bedroht wird – man werfe aktuell einen Blick in die Türkei, wo diese Situation eingetreten ist – schwebt das Leben vieler Menschen in Gefahr. Hier heißt es vor allem schnell sein. So wurden in der Türkei seit dem Putschversuch 49.000 Reisepässe für ungültig erklärt. In solchen Situationen ist eine Flucht über die Landesgrenzen auf legalem Wege nicht mehr möglich, wenn man zu lange wartet (Survival: Sicher durch die Krise (Video)).

  

Ausrüstung & Tarnung für die Flucht

Der Notfallrucksack ist gepackt, die Fluchtroute geplant – und ohne jede Vorwarnung ist die Krisensituation da. Nun ist Eile geboten. Als Wegweiser bei der Flucht leistet der Kompass auch in Zeiten von Internet und GPS immer noch gute und vor allem zuverlässige Dienste (eine große Auswahl gibt es hier).

Das praktische Instrument, welches in jede Hosentasche passt, hilft bei der Orientierung, was insbesondere in Notsituationen hilfreich sein kann. Vor allem wenn die Situation nicht nach Plan verläuft und man die geplante Route verlassen muss, verliert man schnell jegliche Orientierung. In solchen Situationen ist der Kompass ein Lebensretter.

Wer flüchtet, sollte nicht unnötig auffallen. Je weniger man gesehen wird, desto besser (blend out). Deshalb sollte man sich vor der Flucht eine gewisse Tarnung anlegen. Sie hängt vor allem davon ab, welches Terrain Sie überwinden müssen.

Laufen Sie in erster Linie durch eine graue Großstadt, durch großflächige Getreidefelder oder durch Wald? Für eine natürliche Umgebung (Wiese, Wald) ist Flecktarn die beste Wahl; in der Stadt trägt man graue, schwarze Kleidung. Generell sollte man in der Stadt Klamotten wählen, die nicht stark auffallen.

Last but not least darf ein Regenponcho wie dieser in einem vollständigen Notfallrucksack nicht fehlen. Nichts behindert eine Flucht mehr als strömender Regen, der den gesamten Körper komplett durchnässt. Einerseits steigt die Erkältungsgefahr, andererseits ist durchnässte Kleidung sehr unbequem und stört bei der Fortbewegung.

Literatur:

Überleben in der Natur: Der Survival-Guide für Europa und Nordamerika von Lars Konarek

Das grosse Buch der Überlebenstechniken von Gerhard Buzek

Was Oma und Opa noch wussten: So haben unsere Großeltern Krisenzeiten überlebt von Udo Ulfkotte

Quellen: PublicDomain/krisenvorsorge.com am 04.08.2016

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