Freitag, April 19, 2024
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Krisenvorsorge: Gemüse und Kräuter zu Hause ganzjährig anbauen

Es ist besorgniserregend, wenn selbst eine Regierung wie die unsrige den Bewohnern rät, sich für Krisenzeiten zu wappnen.

Und merkwürdig obendrein ist es, wenn den Menschen die Errichtung eines Vorrats für nur zehn Tage empfohlen wird. Wie wir in der Vorwoche schon darlegten, dürfte eine solche Krise kaum nach 10 Tagen „unter Kontrolle“ sein. Heute gehen wir näher darauf ein, was zu tun ist, wenn sie sich über Monate oder gar Jahre hinzieht.

Laut Innenminister de Maizière sollen Deutschland und seine Bürger jetzt vorbereitet sein. Zwar ist das Zivilschutzkonzept der Bundesregierung schon rund 25 Jahre alt, doch genau jetzt wird es gründlich reformiert (Katastrophenschutz bekommt neues Konzept: Bürger sollen Vorräte an Essen und Trinken anlegen).

Das jedoch ändert nichts daran, dass man sich auf die Bundesregierung allein nicht verlassen sollte, wenn es um sinnvolle Tipps und Strategien zum Überleben von Krisenzeiten geht. Besser ist, sich eigenes Know-how zuzulegen – zum Beispiel darüber, wie man Gemüse im heimischen Garten für das gesamte Jahr anbauen kann.

Ein Lebensmittelvorrat reicht in Krisenzeiten nicht aus

Auch wenn der Tipp der Bundesregierung gut gemeint ist, sind sogenannte Hamsterkäufe alles andere als hilfreich, wenn die Krise an der Tür klopft. Früher oder später ist jeder Lebensmittelvorrat aufgebraucht.

Aus diesem Grund empfehlen wir, nicht nur Lebensmittel zu lagern, sondern Gemüse anzubauen, welches langfristig Essen auf den Tisch bringt. Gemüse kann jeder züchten, vorausgesetzt, man besitzt einen Garten, eine Terrasse oder einen Balkon. Manche bringen sogar auf dem Fensterbrett Erstaunliches zuwege.

Hausbesitzer sind klar im Vorteil, da sie einen Teil ihres Grundstücks verwenden können. Mieter haben zwei Möglichkeiten:

  1. sie nutzen Mietbeete oder
  2. sie ziehen Gemüse in Balkonkästen/-Kübeln

Beim Anbau des Gemüses sollte man nicht wählerisch sein – in Krisenzeiten wird absolut alles gegessen, was auf den Tisch kommt. Wichtig ist, dass man Gemüse anbaut, welches in den hiesigen Breitengraden wächst. Das zu wissen, ist bei der riesigen Vielfalt gar nicht so selbstverständlich wie man denkt. Wer noch nie Gemüse angebaut hat, dem empfehlen wir,sich diese Samenpakete anzusehen.

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über Gemüsesorten, die für den Balkon geeignet sind.

Gemüsesorte Pflanzart
Tomate Kübel
Gurke Kübel
Zucchini Kübel
Stangenbohnen Kübel
Paprika Kübel
Minikürbis Kübel
Melonenbirne Kübel
Radieschen Balkonkasten
Buschbohnen Balkonkasten

Wer auch Früchte genießen möchte, kann Äpfel, Kirschen, Birnen und Pflaumen in Kübeln züchten. Theoretisch können auch Kartoffeln, Spinat, Karotten sowie Kohl auf dem Balkon angebaut werden. Die Erträge sind aber so niedrig, dass es sich kaum lohnt. Hausbesitzer hingegen sollten diese Leckereien in ihrem Garten anbauen.

Kräuter anbauen & konservieren

Um in einer Krisenzeit den Winter bestmöglich zu überstehen, sollte man zuvor Kräuter anbauen und diese im Herbst konservieren. Der Anbau von Kräutern ist unkompliziert und sollte selbst Anfängern keine Probleme bereiten. Für Kräuter spielt der Standort eine große Rolle:

  1. Halbschattig
    • Dill
    • Koriander
    • Petersilie
    • Pfefferminze
    • Schnittlauch
  2. Schattig
    • Bärlauch
    • Brunnenkresse
    • Pfefferminze
  3. Sonnig
    • Basilikum
    • Salbei
    • Thymian
    • Rosmarin

Kräuter für schattige beziehungsweise halbschattige Standorte bevorzugen in der Regel mäßig feuchte Böden. Mediterrane Sorten, die es sonnig mögen, bevorzugen, karge und trockene Böden. Weitere vertiefende Tipps zum Anbau von Kräutern (und Gemüse) gibt es in dem Buch Gemüse und Kräuter ganzjährig selbst anbauen von Niki Jabbour (Krisenvorsorge: Selbstverteidigung auch ohne Waffenschein – Was ist möglich (Video)).

  

Die im Garten oder auf dem Balkon wachsenden Kräuter werden am besten frisch in Speisen verwendet. Für Krisensituationen möchte und sollte man sich aber einen Vorrat anlegen. Folgende Möglichkeiten der Konservierung gibt es:

  • Trocknen: Alle Kräuter können getrocknet werden, angefangen bei der Minze bis hin zum Basilikum. Dazu schneidet man die Pflanzen flach ab und bindet die Kräuter mit einer Schnur luftig zusammen. Anschließend hängt man die Sträußchen an einem trockenen, dunklen und gut belüfteten Ort auf. Zwei Wochen später kann man die Kräuter in Dosen oder Gläser abfüllen.
  • Einfrieren: Die zweite Konservierungsmöglichkeit ist das Einfrieren und funktioniert ebenfalls bei allen Kräutern. Dill, Petersilie und Schnittlauch können trocken eingefroren werden. Andere Kräuter (Basilikum zum Beispiel) müssen in Kräutereiswürfel eingefroren werden. Man füllt klein gehackte Kräuter in Eiswürfelformen, füllt sie mit Wasser auf und legt sie ins Gefrierfach.
  • Kräuterbutter: Zur Herstellung von Kräuterbutter müssen die gewünschten Kräuter klein gehackt werden. Anschließend lässt man ein Stück Butter bei Zimmertemperatur weich werden. Dann mischt man die beiden Zutaten, gibt die Mischung auf Backpapier, rollt sie ein und legt sie ins Tiefkühlfach.

Zur Vorbereitung auf Krisenzeiten empfehlen wir definitiv das Trocknen, weil es die unkomplizierteste Methode ist und am längsten hält. Was bringen eingefrorene Kräuter, wenn es keinen Strom gibt und der Kühlschrank auftaut?

Literatur:

Handbuch Wintergärtnerei. Frisches Biogemüse rund ums Jahr von Eliot Coleman (Autor)

Meine eigene Samengärtnerei von Constanze von Eschbach

Frisches Gartengemüse auch im Winter: Anbau und Ernte 40 ausgewählter Kulturen vonClaudia Peters

Quellen: PublicDomain/krisenvorsorge.com am 31.08.2016

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