Freitag, April 26, 2024
StartPolitikKonflikteLangstreckenbomber in Fernost: Russland startet Manöver nahe US-Grenze

Langstreckenbomber in Fernost: Russland startet Manöver nahe US-Grenze

Russische strategische Bomber sind zum ersten Mal auf einem Militärflugplatz in Anadyr gelandet. Im Fernen Osten beginnt die Schlussphase der Vorbereitung auf die größte strategische Kommando-Stabsübung „Wostok 2018“ („Ost 2018“) in diesem Jahr.

Daran beteiligen sich unter anderem Truppenteile der Wehrbezirke Ost, Mitte und Nord.

Der Fernsehsender „Swesda“ („Stern“) zeigte, wie Piloten der operativ-taktischen Fliegerkräfte agieren, die im Fernen Osten und in Ostsibirien stationiert sind. Dabei kamen Kampfjets Su-30SM, Su-35S und MiG-31 zum Einsatz, deren Piloten unter anderem „Luftgefechte aus geringer und weiter Entfernung übten“. Außerdem wurde die „Landung auf kurze und bedingt beschädigte Landepisten“ trainiert. Gestern landeten die Piloten sogar auf der Autobahn „Chabarowsk-Komsomolsk“.

Ob sich an dem Manöver auch die seit kürzerer Zeit auf den Kurilen-Inseln (Iturup) stationierten Flugzeuge Su-35S beteiligen, ist nicht bekannt. Aber in Tokio scheint man darüber beunruhigt zu sein. In der vorigen Woche äußerte Japan Moskau seinen Protest gegen die Aufstellung der erwähnten Kampfjets auf Iturup, die Tokio als japanisches Territorium betrachtet.

Das russische Verteidigungsministerium teilte gestern mit, dass zwei strategische Bomber Tu-160 zum ersten Mal in Anadyr gelandet seien. Dort liegt ein Flugplatz, der sowohl für zivile Maschinen als auch für Kampfjets geeignet ist. Zudem ist er der zur Seegrenze der USA nächstgelegenste Stützpunkt. Von hier aus können die russischen Fliegerkräfte praktisch die gesamte amerikanische Küste von Alaska kontrollieren.

Es handelt sich um eine große Übung, weil sich daran laut dem Verteidigungsministerium „etwa zehn Flugzeuge beteiligen: strategische raketentragende Bomber Tu-160 und Tu-95MS sowie Tankflugzeuge Il-78“. Im Rahmen des Manövers werden Luftschläge gegen Bodenziele auf einem Übungsgelände in der Teilrepublik Komi und Flüge mit dem Tanken in der Luft  trainiert“, so die Mitteilung der Militärbehörde.

Der Pressedienst der Regierung der Teilrepublik Burjatien informierte seinerseits, dass die Vorbereitung auf das Manöver „Wostok-2018“ auch in Transbaikalien begonnen habe. Dort werden voraussichtlich auch mehrere Stäbe der daran beteiligten Truppenteile liegen. „Im Rahmen der Übung werden in der dritten August-Dekade der Generalstabschef Valeri Gerassimow und der Vize-Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow in Burjatien erwartet“, berichteten regionale Medien.

Der Leiter der Hauptverwaltung für Gefechtsausbildung der Streitkräfte, Generalleutnant Iwan Buwalzew, teilte unlängst mit, dass die Übung „Wostok-2018“ eine der wichtigsten Veranstaltungen in diesem Jahr sei. Dabei handele es sich um „eine Reihe von miteinander verbundenen speziellen Übungen (…) auf dem Territorium von zwei Militärbezirken (Mitte und Ost). Es werden auch die Kräfte der Nordflotte herangezogen“, kündigte der General an.

Es gibt allen Grund, zu glauben, dass das wichtigste Ziel der Übung im Fernen Osten auf diese oder jene Weise mit den Handlungen der russischen Luft- und Weltraumtruppen verbunden ist, die imstande sein sollten, unter Berücksichtigung ihrer Erfahrungen in Syrien mit dem Heer zusammenzuwirken. Wie der Befehlshaber dieser Waffengattung, Generaloberst Sergej Surowikin, der früher Befehlshaber der russischen Gruppierung in Syrien gewesen war, vor einiger Zeit sagte, wird es „das wichtigste Manöver des ganzen Jahres sein“.  Die höchste Priorität sei dabei „die Vorbereitung der Verwaltungsorgane auf praktische Handlungen“.

„Meines Erachtens werden im Rahmen der Übung ‚Wostok 2018‘ auch Aufgaben erfüllt, die mit der technischen Begleitung der Lufteinsätze der Luftstreitkräfte sowie mit der mobilen Truppenverlegung über größere Entfernungen verbunden sind“, sagte der Militärexperte Generalleutnant Juri Netkatschew. Zugleich vermutete er unter Berufung auf eine Äußerung des Befehlshabers der Transportfliegerkräfte, Wladimir Benediktow, dass solche Manöver auch in der Arktis stattfinden könnten.

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