Samstag, April 20, 2024
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Lebendes Fossil: Fischer fangen Monster aus Tiefsee mit 300 Zähnen

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In Australien ist Fischern ein seltsames Wesen ins Netz gegangen:

Ein schlangenartiger, fast zwei Meter langer Hai

aus der Tiefsee. Erst Biologen konnten das Rätsel dieses Seemonsters lösen.

Es sieht aus wie ein Zwitterwesen. Der Kopf könnte von der Form her von einer Schlange stammen, der fast zwei Meter lange Körper mit der grau-braunen Haut dagegen von einem Hai. Besonders furchteinflößend ist aber der Blick ins Maul: dort befinden sich jede Menge spitzer Zähne.

Keiner wusste, was es war: “Ich fahre 30 Jahre zur See, und ich habe noch nie einen Hai wie diesen gesehen”, zitiert die australische Seite “The Age” den Fischer David Guillot. “Sein Kopf hatte etwas von einem Wesen aus einem Horrorfilm”.

Tatsächlich bekam Guillots Crew auch schnell zu spüren, wie viel Kraft das Tier hatte. “Als einer an Deck es am Schwanz aufheben und wegziehen wollte, schnellte das Maul blitzschnell nach hinten”, berichtet Guillot, der in der “South East Trawl Fishing Industry Association” Seftia) organisiert ist. Er habe schon viele Haie in seinem Leben gefangen, aber dieser reagierte extrem ungewöhnlich. “Er guckte uns an, er schnappte nach uns.”

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Aus dem Maul kommt keiner mehr raus

Die Fischer waren nahe dem Urlaubsort Lakes Entrance unterwegs, um dort in etwa 1100 Meter Tiefe Seebarsche und Doktorfische zu fangen. Schließlich brachte die Crew das Tier an Land, um es näher bestimmen zu lassen. “Wir konnten aber niemanden finden, der so etwas schon einmal gesehen hat”, sagte auch Simon Boag. “Es sah aus wie irgendetwas Prähistorisches. Wie aus einer anderen Zeit.”

Also wurden Biologen der australischen Wissenschaftsbehörde CSIRO hinzugezogen. Bei einer Untersuchung stellte sich heraus, dass es sich um ein äußerst seltenes Tier handelt – und zwar um einen Kragenhai, der auch als lebendes Fossil bezeichnet wird. Der Name leitet sich von seinen Kiemenspalten ab.

Erstmals beschrieben wurde der Kragenhai im Jahr 1870, als Fischer in der Bucht von Tokio ihn fingen. Fossile belegen aber, dass er bereits vor 95 Millionen Jahren auf der Erde existierte. Normalerweise kommt der Kragenhai in kälteren Gewässern vor, zum Beispiel vor Japan, dort soll er in einer Tiefe von mehr als 1200 Meter am Meeresboden leben. Er steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, weil Schleppnetze seinen Lebensraum zerstören und er als sogenannter Beifang häufig getötet wird.

Das Besondere an Chlamydoselachus anguineus, so der wissenschaftliche Name, ist in der Tat sein Maul. Darin stecken bis zu 300 Zähne – und zwar in mehreren Reihen hintereinander, sowohl im Ober- wie im Unterkiefer verteilt. “Wenn man einmal in dem Maul steckt, kommt man nie wieder raus”, erklärt Boag die Funktion. Das Gebiss sei ideal, um Beute mit weichem Körper, wie zum Beispiel Tintenfische, zu fressen.

Die Masse an Zähnen sei vielleicht gut für Zahnärzte, witzelte Boag weiter: “Ich glaube aber, dass man das nicht seinen kleinen Kindern zeigen will, bevor sie ins Bett gehen. Das ist ein echt freakiges Ding.” Der Hai soll später verkauft worden sein.

Quellen: WeltOnline/setfia.org.au vom 21.01.2015

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