Donnerstag, April 25, 2024
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Libanesischer Präsident: Syrer können zurückkehren – helft ihnen dabei

Der libanesische Präsident Michel Aoun fordert die Weltgemeinschaft auf, die Syrer bei ihrer Rückkehr in die Heimat zu unterstützen. Mit dem Ende der Kämpfe stünde dem nichts mehr im Wege. Es gebe keine Hinweise auf Misshandlungen oder Repressalien, die die Geflohenen erwarten würden. 

Bei einem Treffen mit dem französischen Botschafter Bruno Foucher und dem deutschen Botschafter George Birgelen am Freitag im Baabda Präsidenten-Palast, erklärte Aoun, dass der Libanon heute die sichere Rückkehr der Menschen in ihr Land unterstützt, insbesondere nach dem Ende der Kämpfe in vielen syrischen Gebieten, berichtet die libanesische Nachrichtenagentur NNA.

„Die große Mehrheit der vertriebenen Syrer hat ihre Gebiete wegen der Kämpfe verlassen. Und nun, mit dem Ende der militärischen Konfrontationen, können sie sukzessive in ihre Heimat zurückkehren“, sagte Aoun. „Diejenigen, die bereits in die Heimat zurückgekehrt sind, haben keine Missbrauchsfälle gemeldet“, gab der libanesische Präsident an und betonte, dass internationale Hilfe geleistet werden müsse, um die Syrer zu ermutigen, nach Hause zurückzukehren.

Aoun bekräftigte, dass der Libanon nicht auf eine politische Lösung in Syrien warten kann, um die Rückkehr von Vertriebenen zu ermöglichen, weil die palästinensische Erfahrung gezeigt hat, dass es auch nach 70 Jahren für die Palästinenser keine solche politische Lösung geben würde.

Seitens der EU scheint es ein erstes vorsichtiges Umdenken zu geben. Europa müsse in Kauf nehmen, dass Assad vorerst an der Macht bleibt, erklärte der EU-Kommissar für Nachbarschaftspolitik Johannes Hahn laut Welt in Amman. Der 60-Jährige hatte sich in Jordanien mit König Abdullah II. und Premierminister Omar al-Rassas getroffen, um die Situation in Syrien zu besprechen. Auch er sieht die Zeit gekommen, beim Wiederaufbau Syriens zu helfen und den Kriegsflüchtlingen eine Rückkehr zu ermöglichen.

„Ich sage immer, es gibt auf der Welt Experten für Zerstörung und Experten für Wiederaufbau. Die EU gehört ganz sicher zur zweiten Kategorie. Daher wird beim Wiederaufbau kein Weg an den Europäern vorbeiführen. Die finanzielle Dimension ist aber so gigantisch, dass alle mithelfen müssen. Die Schätzungen liegen derzeit bei rund 200 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau Syriens. Ich glaube aber nicht, dass diese Summe letztlich auch nur annähernd ausreichen wird“, so Hahn gegenüber der Welt. Ein Syrien ohne Präsident Assad steht für ihn offensichtlich vorerst nicht mehr zur Debatte: „Es sind in diesem schrecklichen Krieg leider Fakten geschaffen worden, die man nicht ignorieren können wird. Ich denke daher, dass Präsident Assad in der Übergangsphase ein Faktor sein wird“, glaubt der EU-Kommissar. (MS)

@jouwatch

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