Donnerstag, März 28, 2024
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London: Deshalb trugen die Terroristen Sprengstoff-Attrappen

Die britische Polizei hat am Wochenende weitere Ermittlungsergebnisse zu dem Anschlag mit acht Toten vom 3. Juni bekannt gegeben. Demnach trugen die drei Attentäter Attrappen von Sprengstoffgürteln, um „maximale Panik“ zu verbreiten. Zudem wollten sie ursprünglich nicht einen Lieferwagen, sondern einen 7,5-Tonner in die Menschenmenge steuern.

Aus Großbritannien sei ihm kein Fall bekannt, bei dem Attentäter vermeintliche Sprengstoffgürtel eingesetzt hätten, sagte der Leiter der Anti-Terror-Einheit von Scotland Yard, Dean Haydon, am Sonntag. Die Attentäter nutzten dafür mit schwarz-silbernen Klebestreifen umhüllte Plastikflaschen, die an braunen Gürteln befestigt waren.

Zwei mögliche Motive

Haydon nannte zwei mögliche Motive für den Einsatz der Sprengstoff-Attrappen. Entweder hätten die Attentäter sie nutzen können, um sie bei einer Geiselnahme als Drohpotenzial einzusetzen oder sie hätten sich selbst davor schützen wollen, von Sicherheitskräften niedergeschossen zu werden. Umso „bemerkenswerter“ sei der Mut der Polizisten und Passanten, die den Attentätern entgegengetreten seien. Die Attentäter wurden acht Minuten nach dem Beginn ihrer Attacke erschossen.

Attentat mit 7,5-Tonnen-LKW

Ursprünglich wollten die drei Männer ihre Tat offenbar mit einem Lkw verüben, wie die Polizei ebenfalls am Wochenende enthüllte. Die Anmietung des 7,5-Tonners sei aber gescheitert, weil es Probleme mit der Bezahlung gegeben habe. Die Täter hätten daraufhin auf einen Lieferwagen zurückgegriffen.

Wäre ihr eigentlicher Plan eines Lkw-Anschlags aufgegangen, „hätten die Folgen noch schlimmer sein können“, sagte Haydon. In den vergangenen Monaten waren in Europa mehrere Anschläge mit Lkw verübt worden. Im Juli raste ein Attentäter im französischen Nizza in eine Menschenmenge, und auch beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche im Dezember nutzte der Täter einen Lkw als tödliche Waffe.

Islamistischer Terroranschlag

Die Attentäter von London waren am 3. Juni im Zentrum der britischen Hauptstadt mit einem Lieferwagen in eine Menschenmenge gerast, anschließend stachen sie wahllos auf Menschen ein. Acht Menschen wurden getötet und 48 weitere verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich die Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS).

In dem Tatfahrzeug fanden die Ermittler nach eigenen Angaben 13 Weinflaschen, die offenbar mit brennbarer Flüssigkeit gefüllt waren. Womöglich habe es einen Plan B gegeben, wonach die Täter die Brandsätze nach den Messerattacken zünden wollten, sagte Haydon.

Beitragsbild: APA

Quelle: Info Direkt

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