Dienstag, April 23, 2024
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Masern-Impfstoff: US-Somalier fürchten Autismus

Impfung: Viele Somalier in den USA befürchten Folgen (Foto: pixelio.de, CFalk)
Impfung: Viele Somalier in den USA befürchten Folgen (Foto: pixelio.de, CFalk)

 

Ehemaliger Arzt Andrew Wakefield schürt Vorurteile für Zusammenhang
London – Die Impfungsraten gegen Masern sind bei somalischen Kindern in den USA und Großbritannien erschreckend niedrig, da manche Eltern immer noch glauben, dass die MRR-Impfung mit einer Autismus-Erkrankung in Zusammenhang steht. Laut einem BBC-Radiobericht wird die Situation durch einen Besuch von Andrew Wakefield, der immer wieder mit dem Schüren von Vorurteilen auf sich aufmerksam gemacht hat, bei somalischen Gruppen in Amerika noch schwieriger gemacht.

Ehemaliger Arzt schürt Vorurteile

Wakefield hatte vor einigen Jahren eine stark kritisierte Studie im Fachmagazin The Lancet http://thelancet.com veröffentlicht, die eine Verbindung zwischen…

der Impfung und Autismus herstellen wollte. Offizielle Stellen machen jetzt den ehemaligen Arzt für den Rückgang bei den Impfungen verantwortlich. Wakefield seinerseits argumentiert, dass die somalische Bevölkerung in Minnesota sich bereits vor seinem Besuch Sorgen über einen möglichen Zusammenhang zwischen Autismus und der Impfung gemacht habe.

Somalische Mütter wie Bakita Mohamed Haji glauben an einen Zusammenhang. Ihre Tochter sei erst nach der Impfung an Autismus erkrankt. Experten gehen davon aus, dass ihre Ängste und die anderer Eltern dadurch verstärkt werden, da in dieser Community angenommen wird, dass nur Kinder, die in den Westen auswandern, an Autismus erkranken. Für diese Annahme gibt es derzeit keine konkreten Beweise.

Eine kleine Studie mit Immigranten in Stockholm legt jedoch nahe, dass Eltern, die bei Einrichtungen Hilfe suchen, häufiger als erwartet aus West- oder Ostafrika stammen. Eine weitere britische Studie lieferte Hinweise darauf, dass Autismus häufiger bei Kindern von afrikanischen Müttern auftritt. Eine Ursache dafür wurde jedoch nicht gefunden.

Impfstoff löst Autismus nicht aus

Die Ängste der somalischen Eltern entsprechen jenen, die von der mittlerweile zurückgezogenen Studie von Wakefield ausgelöst worden war. Der in Misskredit geratene Arzt war auch vom General Medical Council http://www.gmc-uk.org von der Mitgliederliste gestrichen worden. Die Organisation hatte ethische Bedenken in Hinblick auf seine wissenschaftlichen Methoden. Unabhängige Studien konnten keinen Konnex zwischen dem MRR-Impfstoff und Autismus herstellen. Durchschnittlich liegt die Impfungsrate bei Fünfjährigen in den USA und Großbritannien derzeit wieder bei 94 Prozent.

Bei somalischen Kindern in den beiden Ländern ist dieser Prozentsatz viel niedriger. Die Somali American Autism Foundation http://saafmn.org in Minnesota fordert, dass erforscht wird, wodurch die Krankheit bei den Kindern ausgelöst wird. Wakefield soll zwischen 2010 und 2011 mindestens drei Mal vor Ort gewesen sein und versprochen haben, Antworten auf die Fragen der Eltern zu finden.

Die Besuche haben laut den zuständigen Behörden zu einem Rückgang der Impfungen geführt. Derzeit sind nur rund 50 Prozent der somalischen Kinder gegen Masern geimpft. Wakefield leugnet jeden Zusammenhang zwischen seinen Besuchen und dem Rückgang der Impfungen. Man nimmt an, dass auch zum Beispiel in London ähnlich wenige somalische Kinder gegen Masern geimpft sind wie in Minnesota.

(Ende)

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