Donnerstag, März 28, 2024
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Massenverblödung: Der Siegeszug der Dummheit

Bis vor rund zehn Jahren stieg die Intelligenz in der entwickelten Welt wegen der sich verbessernden Lebensbedingungen. Doch dieser Trend scheint sich nun umzukehren. Die weltweite Armut verhindert Bildung, die geistige Inaktivität breiter Bevölkerungsschichten nimmt zu. So wird der durchschnittliche IQ eines Menschen im Jahr 2050 nur noch 86 betragen. Die Regierungen profitieren von dieser Entwicklung, weil sie die Bürger leichter manipulieren können.

In einer Untersuchung haben Michael A. Woodleya, b, Jan te Nijenhuisc und Raegan Murphy die Reaktionszeit der Menschen von heute im Vergleich zum Viktorianischen Zeitalter getestet. Die Reaktionszeit gilt als ein Indiz für den IQ. Ihr Ergebnis: Im späten 19. Jahrhundert war die Reaktionszeit auf einen bestimmten Reiz durchschnittlich 194 Millisekunden, im Jahr 2004 betrug die Spanne 275 Millisekunden. Vor zweihundert Jahren hatten die Menschen demnach eine bessere Reaktionszeit als heute, was als Teilaspekt einer höheren Intelligenz angesehen wird.

Die University of Hartford hat eine Berechnung veröffentlicht, die ergibt, dass der durchschnittliche IQ für das Jahr 2011 bei 88,54 gelegen hat – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren.

Studien in Ländern wie Neuseeland, Australien, Brasilien und Mexiko haben gezeigt, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum und dem Rückgang des IQ gibt. Es wird angenommen, dass der durchschnittliche IQ bis zum Jahr 2050 auf 86,32 fällt, wenn die Weltbevölkerung mit anhaltend hoher Geschwindigkeit wächst. Im Jahr 1950 lag er noch bei 91,64 – mehr als 5 Punkte höher.

Möglicherweise gibt es auch einen direkten Zusammenhang zwischen dem Rückgang des IQ und Armutsquoten. Die Armutsquoten sind heute auf einem historisch hohen Stand. Dadurch entgehen vielen Menschen die Bildungs-Chancen, sie können ihren Kindern keine Möglichkeit bieten, sich auf hohem Niveau zu entwickeln.

Der Zusammenhang von Bildung und Intelligenz ist ein in der Wissenschaft kontrovers diskutiertes Thema. Doch hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine höhere Bildung Auswirkungen auf den Intelligenz-Quotienten hat. Ein interessantes Beispiellieferten dazu vor einiger Zeit die Neurowissenschaftler Daniel Ansari von der University of Western Ontario und Harvard-Professor Aaron Berkowitz: Sie haben anhand einer Improvisations-Aufgabe nachgewiesen, dass die Hirntätigkeit bei musikalisch gebildeten Testpersonen anders ist und zu besseren Ergebnissen führt als bei musikalischen Laien. Die Ergebnisse wurden von anderen Untersuchungen bestätigt, etwa in Österreich. Die Forscher glauben, dass die Ergebnisse nicht nur auf den Bereich der Musik zutreffen, sondern auch auf andere Branchen.

Vor allem in kreativen Branchen ist Bildung eine entscheidende Voraussetzung zur Lösung von komplexen Aufgabenstellungen.

Im Jahr 1988 veröffentlichte Robert Flynn das Buch „Der Flynn-Effekt“. Als Flynn-Effekt bezeichnet man den steigenden IQ in vielen westlichen Ländern zwischen 1930 und 1980. Flynn erklärt die wachsende Intelligenz als eine Folge der besseren Nahrung und Lebensbedingungen sowie der besseren Förderung der Kinder.

Flynn unterscheidet dabei zwischen der phänotypischen (umweltbedingten) Intelligenz und der genotypischen (vererbten) Intelligenz. Er entdeckte bereits, dass die genotypische Intelligenz um 0,57 Punkte pro Generation fällt. In der entwickelten Welt wurde bis vor rund zehn Jahren der Rückgang der genotypischen Intelligenz durch einen Anstieg der phänotypischen Intelligenz ausgeglichen.

In diesem Zusammenhang bemerkenswert: Seit zehn Jahren geht der IQ offenbar auch in der entwickelten Welt zurück. Dies zeigen etwa Untersuchungen in Dänemark. Dort wird die militärische Tauglichkeit aller jungen Männer untersucht, auch wenn nur einige von ihnen den Wehrdienst tatsächlich ableisten. Diese Untersuchung umfasst auch einen IQ-Test. Seit 1998 sind die Werte im Schnitt um 1,5 Punkte gefallen, berichtet der NewScientist – und das trotz weiter günstiger Lebensbedingungen im Wohlstandsland Dänemark.

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