Freitag, April 19, 2024
StartPolitikDemütigungMerkel wirft Ankara Missbrauch von Interpol vor

Merkel wirft Ankara Missbrauch von Interpol vor

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Sonntag in der Sendung „Townhall-Meeting“ bei RTL der Türkei den Missbrauch von Interpol im Fall der Festnahme des deutschen Schriftstellers Dogan Akhanli vorgeworfen.

„Ich bin sehr froh, dass Spanien ihn jetzt erstmal wieder freigelassen hat. Das geht nicht, wir dürfen auch die internationalen Organisationen wie Interpol nicht für so etwas missbrauchen“, sagte Bundeskanzlerin. Merkel fügte hinzu, sie stehe in der Angelegenheit mit der spanischen Regierung in Kontakt.

Die Bundeskanzlerin kritisierte auch die Aufrufe des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an die türkischstämmigen Wähler in Deutschland, bei der Bundestagswahl nicht für CDU, SPD und die Grünen zu stimmen, die laut Erdogan „Feinde der Türkei“ sind.

„Ich lade alle ein, hier ihre Stimme abzugeben in einem freien Land“, so Merkel. Sie betonte außerdem, Deutschland habe seine Türkeipolitik massiv verändert, und man müsse sich immer weitere Schritte vorbehalten.

Der türkischstämmige deutsche Schriftsteller Dogan Akhanli war am Samstag in Spanien auf Veranlassung der türkischen Regierung festgenommen worden. Am Sonntag war er nach einer Anhörung in Madrid unter Auflagen freigelassen worden.

Im Laufe des letzten Jahres war es zu einer deutlichen Verschlechterung der Beziehungen zwischen Ankara und Berlin gekommen. Nach dem gescheiterten Militärputsch vom Juli 2016 fand im April dieses Jahres in der Türkei ein Verfassungsreferendum statt, aus dem die Anhänger des Übergangs von der parlamentarischen zur präsidialen Regierungsform als Sieger hervorgingen. Das Referendum wurde in Deutschland heftig kritisiert. Erdogan wurde vorgeworfen, die Demokratie in der Türkei abschaffen zu wollen.

Quelle: https://de.sputniknews.com/politik/ 

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »