Donnerstag, März 28, 2024
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Meteorit leuchtet über Süddeutschland: Nach der Lichtexplosion folgte ein lauter Knall

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Ein Feuerball zog am Sonntagabend über den Nachthimmel Süddeutschlands. Viele Menschen fürchteten einen Flugzeug- oder Satellitenabsturz. Jetzt sind weitere Videos von dem Meteor aufgetaucht.

Der im Süden Deutschlands am Nachthimmel beobachtete

Lichtschweif war nach Einschätzung von Astronomen ein Meteor. “Er zog über den Bodensee und über die Schweiz”, sagte der Meteoriten-Experte Dieter Heinlein von der Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim am Montag. Das Himmelsereignis war am

Sonntagabend beobachtet worden.

Schäden seien eher unwahrscheinlich, meinte Heinlein. Die einzelnen Teile des Himmelskörpers seien nicht besonders groß gewesen. Es habe auch keine große Druckwelle gegeben. “So ein Ereignis gibt es alle paar Jahre über Europa.”

Zahlreiche Menschen hatten das Ereignis am Sonntagabend beobachtet. “Es könnte ein Meteor gewesen sein, der verglüht ist, das ist nicht so selten”, sagte auch Gerhard Drolshagen, Experte für erdnahe Objekte der Europäischen Weltraumagentur (Esa). Amateuraufnahmen zeigen die Feuerkugel, wie sie mit hoher Geschwindigkeit durch die dunkle Nacht rast – siehe Video oben. Der Meteor ist dabei jeweils nur für wenige Sekunden zu sehen.

Die Feuerkugel vom Sonntagabend ruft Erinnerungen an einen ungewöhnlich hellen Boliden hervor, der im April 2002 über Bayern gesichtet worden war. Später fand man mehrere Bruchstücke des gut sechs Kilo schweren Brockens, der nach dem Ort seines Auftauchens Neuschwanstein-Meteorit getauft wurde. Durch den Einschlag damals kam niemand zu Schaden.

Zahlreiche Anrufe bei der Polizei

Astronomen sprechen von Meteoriten, wenn der Brocken aus dem All es bis zur Erdoberfläche schafft. Meteoroide hingegen sind all jene Brocken, die noch in der Atmosphäre verglühen. Meteor wiederum ist der Sammelbegriff für Lichterscheinungen in der Atmosphäre, unter die auch Meteoroide und Meteoriten fallen.

Wesentlich größer als der Neuschwanstein-Meteorit war der Himmelskörper, dessen Explosion über der russischen Stadt Tscheljabinsk im Februar 2013 weltweit Schlagzeilen machte. Bei dem Tscheljabinsk-Meteoriten dürfte es sich nach neueren Schätzungen um einen 19-Meter-Brocken gehandelt haben. Durch die Druckwelle bei der Explosion des Himmelskörpers wurden etwa 1200 Menschen verletzt und zahlreiche Gebäude beschädigt.

Die Lichterscheinung am Sonntagabend löste eine Welle von Anrufen bei zahlreichen Polizeistellen in Süddeutschland aus. “Dutzende besorgte Bürger haben berichtet, dass sie Lichtblitze am Himmel sahen”, sagte ein Sprecher des Lagezentrums der bayerischen Polizei in München.

In Baden-Württemberg meldeten sich nach Angaben des Lagezentrums in Stuttgart rund hundert Menschen bei der Polizei. “Aber wir haben keine Erkenntnisse über irgendwelche Schäden”, sagte ein Sprecher. Dem Lagezentrum zufolge sahen die Anrufer das Licht kurz vor 21 Uhr am Himmel aufleuchten. Entsprechende Meldungen habe es aus verschiedenen Orten gegeben, etwa aus Mannheim, Karlsruhe, Freiburg und der Bodensee-Region.

In Unterfranken hatten Bürger offenbar zunächst Angst, es könnte ein Flugzeug abgestürzt sein, wie die dortige Polizei berichtete. Auch Streifenpolizisten sahen demnach im Landkreis Schweinfurt einen weißen Schweif langsam in südöstliche Richtung fliegen. Der schweizerischen Nachrichtenagentur sda zufolge gingen bei der Polizei im Nachbarland ähnliche Anrufe ein.

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Augenzeugenbericht aus der Schweiz, Zürich

Ein gleißend-weißes Licht erhellte den Nachthimmel über Deutschland, der Schweiz und Österreich. Offenbar ist ein Meteorit über der Schweiz abgestürzt. Hier berichtet eine Augenzeugin von diesem Ereignis: “Ich schaue raus und sehe einen Feuerball am Himmel.”

Ein Meteorit hat die Menschen in Deutschland, der Schweiz und in Österreich in großes Erstaunen versetzt. Gegen 20.45 Uhr sahen viele ein grünes Licht am Himmel. Anschließend hörten sie einen lauten Knall. Eine Augenzeugin berichtet aus Zürich: „Es ist ungefähr viertel vor 9. Ich sitze beim Abendessen mit Kartoffelsalat und Frikadellen, als mir fast die Gabel aus der Hand fällt. Von meiner Wohnung aus habe ich Sicht über ganz Zürich, bis zum Ütliberg auf der anderen Seite der Stadt und an klaren Tagen bis in die Glarner Berge. Heute Abend ist es etwas neblig, die Lichter der Stadt sind gelblich, ein Abend wie sehr oft im Winter.“

“Plötzlich durchzieht gleißend-weißes Licht den Himmel. Meine ganze Wohnung wird fast taghell erleuchtet. Ich schaue raus und sehe einen Feuerball am Himmel. Er zieht eine Bahn, halbrund, Richtung Erdboden.”

“Kurz nach der Lichtexplosion erfolgte ein lauter Knall”

“Ich bin aufgesprungen und habe das Fenster aufgemacht. Kurz nach der Lichtexplosion folgt ein lauter Knall. Merkwürdigerweise stelle ich nicht sofort die Verbindung zwischen dem Geräusch und dem Licht her.”

“Der Feuerball erinnert mich auch nicht an eine Sternschnuppe. Die Kurve, die er zog, ist weniger steil, und er glühte länger.”

“Feuerball erinnerte nicht an eine Sternschnuppe”

“Ein sehr faszinierendes und zugleich furchteinflößendes Phänomen. Mein erster Gedanke: das muss ein Meteorit gewesen sein! Auf jeden Fall etwas ganz großes! Gleich gegoogelt, keine Meldung gefunden. Das Fenster nach 10 Minuten wieder zu gemacht. Die Geräusche der Stadt sind wie immer. Das Spektakel ist vorbei.”

Quellen: PRAVDA TV/SPON/FocusOnline vom 16.03.2015

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