Freitag, April 19, 2024
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Mindestens elf Tote in Ukraine nach Minsker Gipfel

Luhansk unter Beschuss der UkraineVor der beim Ukraine-Gipfel vereinbarten Waffenruhe hat es in der Ostukraine erneut tödliche Kämpfe gegeben.Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) Das ukrainische Militär berichtete am Freitag von mindestens acht getöteten Soldaten im Donbass. Nach Informationen der prorussischen Separatisten

kamen bei Beschuss mindestens zehn Zivilisten ums Leben, wie Agenturen berichteten. Moskau hofft indessen auf die Aufhebung der Sanktionen.

Ab Sonntag 00.00 Uhr (Samstag 23.00 Uhr MEZ) soll in den Krisengebieten eine Waffenruhe in Kraft treten. Diese hatten unter anderem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Francois Hollande, Ukraines Präsident Petro Poroschenko und Kremlchef Wladimir Putin bei dem rund 17-stündigen Gesprächsmarathon am Donnerstag im weißrussischen Minsk ausgehandelt.

Nach Angaben Moskaus wollte Putin in Minsk eine sofortige Waffenruhe durchsetzen. Der schließlich auf Sonntag festgelegte Beginn mit Sonntag 00.00 Uhr Kiewer Zeit sei "auf Wunsch der Separatisten" vereinbart worden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Wirtschaftszeitung "Kommersant".

Die Einigung von Minsk gilt als Hoffnungsschimmer in dem zehnmonatigen Konflikt, die Erwartungen sind jedoch gedämpft. Die ukrainischsprachige Tageszeitung "Ukraina Moloda" bezweifelt, dass das neue Abkommen den ersehnten dauerhaften Frieden bringe. "Die Antwort lautet aller Wahrscheinlichkeit nach: Nein", schreibt das Blatt. Kiews Botschafter in Berlin, Andrej Melnik, gab dem Abkommen ebenfalls kaum Chancen. "Nach all den Rückschlägen der letzten Monate und Tage haben wir keine Illusionen mehr", sagte er im Deutschlandfunk.

In der Ostukraine gehen die Kämpfe trotzdem an mehreren Orten weiter und forderten Berichten zufolge mindestens rund 20 Menschenleben. Bei einem Granatbeschuss der Stadt Schastye nahe Luhansk wurden laut der Regionalbehörde am Freitag zwei Zivilisten getötet und sechs weitere verletzt. "Das Geschoss traf ein Cafe, in dem sich viele Menschen aufgehalten hatten", erklärte Verwaltungschef Hennadiy Moskal. Weitere Granaten seien in anderen Gebieten der Stadt eingeschlagen. "Die Wärmeversorgung der Stadt ist zusammengebrochen, Strom- und Wasserleitungen sind ebenso beschädigt."

Die Separatisten sprachen von mindestens zehn Zivilisten, die durch Geschoße der Armee ums Leben gekommen seien. Separatistensprecher Eduard Bassurin zufolge wurden in den Großstädten Donezk und Luhansk je drei Einwohner getötet. Mehr als zwölf Menschen seien verletzt worden. Zudem seien in Gorlowka vier Menschen getötet worden. Die Armee betonte, keine Wohnviertel beschossen zu haben.

Die Regierung in Kiew hatte zuvor bereits gemeldet, dass in den vergangenen 24 Stunden acht Soldaten gefallen und 34 weitere verletzt wurden. Stellungen des Militärs seien von den prorussischen Separatisten genauso wie vor dem Minsker Gipfel beschossen worden. Besonders heftig seien die Kämpfe in der Region Debalzewe gewesen. Der Ort ist ein Verkehrsknotenpunkt, seine Eroberung würde die Verbindung zwischen zwei größeren von den Separatisten besetzten Gebieten herstellen.

Nach dem Minsker Abkommen hofft Russland jedenfalls auf ein baldiges Ende der westlichen Sanktionen. "Ich bin überzeugt, dass es Möglichkeiten gibt, diese Probleme zu lösen", sagte Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew am Freitag. Alle Seiten, vor allem die Unternehmen, hätten die Sanktionspolitik satt. Die Vereinbarungen von Minsk seien "ernsthaft" und "substanziell".

Merkel hatte am Rande des EU-Gipfels jedoch betont, an den Sanktionen festhalten zu wollen. Bereits beschlossene neue Strafmaßnahmen wie Einreiseverbote und Kontosperrungen würden an diesem Montag in Kraft treten, sagte die deutsche Kanzlerin am Donnerstagabend. Zudem seien neue Sanktionen nicht ausgeschlossen. "Wir halten uns alle Reaktionsmöglichkeiten offen", betonte Merkel am Donnerstagabend.

Verteiler: Austria Presse Argentur

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