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Mit EU-Steuergeldern: Westliche Saatgut-Konzerne betreiben Land-Grabbing in der Ukraine

Foto: Weizenfeld in der Ukraine / © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0

Bereits seit einigen Monaten befürchten internationale NGOs massive Landnahme durch westliche Konzerne in der Ukraine. Dieses sogenannte Land-Grabbing ist eine Gefahr für die Versorgungssicherheit, da sich Oligopole bilden können. Die Ukraine, die als Kornkammer Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)Europas gilt, ist nun besonders stark davon betroffen. Wie sich nun herausstellt, wird der Landkauf auch von EU-Steuergeldern und Subventionen

finanziert.

“In einer kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion der Partei DIE LINKE vom 19. Januar 2015 wird das „Landgrabbing“, also die „Landnahme durch Staaten und große nationale und internationale Konzerne“, in der Ukraine kritisiert.

„Die Ukraine zählt zu den vielversprechenden Wachstumsmärkten für die Saatgutproduzenten Monsanto und DuPont. Befürchtet wird, dass Monsanto großen Druck auf die Behörden in der Ukraine ausübt, um seine Forderungen nach einem Ausbau der Biotechnologie und genetisch veränderte Organismen (GVO) durchzusetzen. Bereits im vergangenen Jahr hat Monsanto 140 Mio. investiert, um das Potenzial für die zukünftige Prdouktion zu steigern.“

Auch deutsche Firmen profitieren vom „Landgrabbing“:

„Zu den deutschen Unternehmen, die vom Landgrabbing in Osteuropa profitieren, gehört z.B. die im Jahr 2007 gegründete AGRARIUS AG mit Sitz in Bad Homburg, die „Investition in Ackerland“ und Dienstleistungen rund um den Landkauf anbietet. In Hamburg lockt die germanagrar CEE GmbH mit Renditen um 100 Prozent für den „interessantesten Agrarmarkt der Welt“, und die KTG Agrar SE, ebenfalls in Hamburg ansässig, wirbt mit Bioprodukten, weil diese eine deutlich höhere Gewinnspanne versprechen.“

Internationale und nationale Unternehmen erhalten Finanz-, Entwicklungs- und EU-Subventionen. Agro-Konzerne bauen in der Ukraine seit zehn Jahren vermehrt Raps an. Das hänge mit dem gestiegenen Bedarf der EU an Agrotreibstoffen zusammen. Etwa 90 Prozent des Rapses wird in die EU exportiert und dort weiter verarbeitet. Die Bundesregierung berichtet im Rahmen der Anfrage, dass die Europäische 

Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) 2014 Kredite an insgesamt 131 ukrainische und 55 internationale Agroholdings vergeben hätte. Auf die Frage der Links-Partei, ob die die Agrarkonzerne DuPont und Monsanto KfW-Kredite für ihre Operationen in der Ukraine erhalten würde, wollte die Bundesregierung nicht konkret antworten.” so DWN.

Die Ukraine ist der drittgrößte Baumwoll- und fünftgrößte Weizenexporteur der Welt. Die Landwirtschaft trägt zu zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes bei, wobei produktive Böden Rekordernten hervorbringen. Nach einer Einschätzung der US-Agrarbehörde für das Jahr 2013, in dem die Ukraine mehr als 30 Millionen Tonnen Getreide exportierte, könnte das osteuropäische Land zum zweitgrößten Getreideexporteur der Welt nach den USA aufrücken.

Die Weltbank schätzt, dass Bauern und Landarbeiter 17 Prozent der ukrainischen Arbeitskraft ausmachen. Und dem ‘Centre for Eastern Studies’ zufolge haben die Agrarexporte zwischen 2005 und 2012 dramatisch zugenommen: von 4,3 Milliarden auf 17,9 Milliarden Dollar. Fruchtbare Böden und eine reiche Agrarkultur zahlen sich nicht sofort in Form nationaler Dividenden aus. Potenzielle Investoren mahnten vor allem Bürokratie und Korruption als Entwicklungshemmnisse an. Auch kritisierten sie das kommunistische Erbe, wonach der Verkauf von Land verboten war. Doch hat der ukrainische Agrarsektor im letzten Jahrzehnt einen radikalen Wandel durchlebt, der ausländischen Investoren und der Agroindustrie zum Besitz von Böden und Macht verholfen hat.

Wie aus einem am 28. Juli veröffentlichten Bericht des US-ansässigen ‘Oakland Institute’ hervorgeht, wurden seit 2002 1,6 Millionen Hektar Land an multinationale Unternehmen überschrieben. Davon gingen mehr als 405.000 Hektar an ein Unternehmen mit Sitz in Luxemburg, weitere 444.800 an einen in Zypern registrierten Investor und  120.000 an ein französisches Unternehmen.

Verteiler: Neopresse

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