Donnerstag, April 25, 2024
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Mobilfunk: Bei Anruf Tumor! Leugnung der Industrie (Video)

EMF-Leitlinien zu Elektrosensibilität veröffentlicht: Europäische Akademie für Umweltmedizin.

Die Europäische Akademie für Umweltmedizin (EUROPAEM-European Academy for Environmental Medicine) hat die neue „EMF-Leitlinie zur Vorsorge, Diagnostik und Behandlung von Gesundheitsproblemen verursacht durch Elektromagnetische Felder“ veröffentlicht: EUROPAEM EMF Guideline 2016 for the prevention, diagnosis and treatment of EMF-related health problems and illnesses (1), verfasst von einem internationalen Team von Wissenschaftlern und Ärzten.

Die Leitlinie stellt ausführlich den aktuellen Stand der Forschung zu den Risiken der niederfrequenten und hochfrequenten elektromagnetischen Felder (EMF) dar, den bisherigen Stand der Forschung zur Elektro-Hyper-Sensitivität (EHS) und gibt Empfehlungen, wie Ärzte EHS diagnostizieren und behandeln können.

diagnose:funk gratuliert dem Autorenteam zu dieser hervorragenden Arbeit. Eine deutsche Fassung wird in Kürze erscheinen.

Wir werden dazu beitragen, dass sie bei vielen Ärzten und ihren Verbänden bekannt gemacht wird, denn EHS ist durch die steigende Belastung aller Menschen durch Mobilfunkstrahlung im Ansteigen.

Die Industrie leugnet die von ihr verursachten Krankheiten

Mobilfunkstrahlung wirkt in einer Kombinationswirkung mit anderen Umweltbelastungen. Auch darauf wird in den Leitlinien eingegangen. Die Wechselwirkungen mit Amalgam, Stickoxiden, Feinstaub, Blei, Glyphosat, Aluminium, Fluoriden, Cadmium, Weichmachern u. a. sind so gut wie nicht erforscht.

Die kanadischen Umweltmediziner Genuis und Lipp haben diese verstärkende Kombinationswirkung in ihrem Artikel „Elektromagnetische Hypersensibilität: Tatsache oder Einbildung?“ (2011) behandelt. Es zeigt sich, dass EMF je nach Vorbelastung und dem Zustand des Immunsystems wirken.

Elektromagnetische Felder führen zu Oxidativem Stress in den Zellen, dies ist nachgewiesen. Sie sind damit eine wesentliche Grundlage für eine Palette entzündlicher Prozesse in den Zellen mit pathologischen Folgen. Zu behaupten, dass es auszuschließen sei, dass Menschen auf diese Dauerbelastung sensibel bzw. allergisch reagieren, ist absurd (Profit statt Gesundheit: Mobilfunk – wie WHO, die Regierung und Industrie uns betrügen!).

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Alle Menschen sind Elektrosensibel (ES)

Genau wie Vögel, Bienen und andere Lebewesen reagiert auch der Mensch auf elektromagnetische Felder (EMF).

Elektrohypersensitivität (EHS) kann jeden treffen

Eine Überempfindlichkeit gegenüber EMF, die sogenannte Elektrohypersensitivität, kann durch ein Absinken der Toleranzschwelle gegenüber elektromagnetischen Felder entstehen (eine Schwächung des Organismus) oder durch eine Überbeanspruchung des Organismus, die auch durch eine kurzzeitige aber sehr hohe Belastung verursacht werden kann.

Wenn, nach den Aussagen des französischen Krebsforschers Dominique Belpomme, Betroffene nicht rechtzeitig behandelt werden, kann sich letztlich eine Intoleranz gegenüber dem gesamten elektromagnetischen Wellenspektrum entwickeln.

Elektrohypersensitive Menschen zu psychologisieren, ist diskriminierend. Diese Art der Diskriminierung trifft alle Menschen, die von unserer Umwelt und Technik krank gemacht werden. Man denke nur an die vielen Arbeiter und Angestellten, die um die Anerkennung einer Berufskrankheit kämpfen müssen (Militärische Forschung: Gefahr durch Smartphone und WLAN seit 40 Jahren bekannt).

Oder die Menschen, die durch chemische Stoffe erkrankt sind, Allergien entwickeln und eine entwürdigende Odyssee im Gesundheitswesen durchmachen. Diese Bevölkerungsgruppen werden von den Gesundheitsbehörden oft als eingebildete Kranke psychologisiert und die Verursacher freigesprochen.

Die Leugnung, dass es Elektrosensibilität / Elektrohypersensitivität gibt, ist ein Mythos, den die Mobilfunkindustrie systematisch aufgebaut hat. Die US-Psychologin Pamela Reed Gibson, Ph.D. hat diesen Mechanismus in ihrem Artikel „The Hidden Marginalization of Persons With Environmental Sensitivities“ (2) beeindruckend analysiert: „Die Erwartung, dass die Körper der Menschen sich leicht an täglichen Dosen von weit verbreiteten Giften anpassen – in ihrer Wohnung und Arbeitsumgebung“, ist Teil der kapitalistischen Ideologie (Der Konsumzombie).

Denn „in einer kapitalistischen Gesellschaft sind Profit und Wohlstand durch Teilnahme am Markt eine wesentliche Zielsetzung. Die Ökonomie der Unfähigkeit von Vorsorgediensten hängt mit der kontinuierlichen Absicherung des geschäftlichen Erfolgs und Erwerbs derjenigen zusammen, die mächtig und reich sind… Wie könnte sich auch das westliche Gesundheitsparadigma für diese Probleme öffnen und die modernen Probleme mit einem neuen Blick sehen, wenn es selbst ein Teil der westlichen Industrie ist?“ (3)

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Zellstress, Fruchtbarkeit und Handystrahlung

Neben der NTP-Studie werden weitere 11 Studien besprochen. Die Themen sind dabei: Oxidativer Zellstress und Vitamin C, Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung auf die Fruchtbarkeit, die Herztätigkeit, das Wohlbefinden und die Gedächtnisleistung (NTP-Studie: Verfälschungen der Daten – Eiertänze um Risiken der Mobilfunkstrahlung).

Am 27.05.2016 wurden die ersten Teilergebnisse der bisher größten Studie zu nichtionisierender Strahlung und Krebs, finanziert von der Regierung der USA mit 25 Mio. Dollar, vorgestellt. Das Ergebnis: Mobilfunkstrahlung kann zu Tumoren führen.

Durch die Strahlung wurden zwei Krebsarten (Schwannom, Gliom) und bei einer zusätzlichen Anzahl von Ratten präkanzerogene Zellveränderungen (Hyperplasie von Gliazellen) ausgelöst. Die Studie wurde im National Toxicology Program (NTP) innerhalb des National Institutes of Health der US-Regierung durchgeführt.

Das Ergebnis ist so brisant, dass die Wissenschaftler schon vor der Veröffentlichung in einer Fachzeitschrift mit dem geprüften Ergebnis an die Öffentlichkeit gingen. Es erfordere, so die Wissenschaftler, von der US-Regierung eine Aufklärungs- und Vorsorgepolitik. Die American Cancer Society (ACS) spricht von einem Paradigmenwechsel durch die Ergebnisse der NTP-Studie. Für diese Studienrecherche haben wir eine eigene Auswertung der Studie verfasst (Wie wir betrogen werden: Die unbekannte Gefahr der Mobilfunk-Technologie!).

Oxidativer Zellstress, Grundlage entzündlicher Prozesse

Die Liste der Studien, die oxidativen Zellstress nachweisen, verlängert sich monatlich. 2015 veröffentlichten Yakymenko et al. (s. Studienrecherche 2015-3) den Review mit 93 Studien, inzwischen sind es über 100 zu diesem Schädigungsmechanismus. Abu Khadra et al. 2015 untersuchten den Speichel junger Männer nach Mobilfunk-Telefonaten.

Die 1800-MHz-Mobilfunkstrahlung verursachte oxidativen Zellstress, der nachweisbar war an der erhöhten Konzentration von Superoxid-Radikal-Anionen im Speichel der Handynutzer. Das könnte eine DNA-Schädigung zur Folge haben. Lippi et al. 2016 untersuchten die Wirkungen der 900-MHz-Strahlung von Smartphones auf Leukozyten.

Es gab eine signifikante Abnahme der Myeloperoxidase bei allen 16 Proben nach 30 Minuten Bestrahlung und eine signifikante Abnahme der segmentierten neutrophilen Leukozyten (Linksverschiebung zu weniger segmentierten Zellen). Die Myeloperoxidase spielt bei oxidativen Prozessen in den Zellen eine Rolle. Ragy 2015 weist nach, dass 900-MHz-Strahlung von Mobiltelefonen biochemische und oxidative Schäden, u.a. einen signifikanten Anstieg der Lipidperoxidation, erzeugt, insbesondere Zellstress in Gehirn, Leber und Nieren der Albino Ratten.

Vitamin C und Rotlicht gegen oxidativen Zellstress

Dass die Mobilfunkstrahlung entzündliche Prozesse in den Zellen auslöst, ist durch über 100 Arbeiten nachgewiesen. Studien beschäftigen sich mit Schutzmöglichkeiten und experimentieren mit Vitamin C als Antioxidanz: Akbari et al. 2014, Imge et al. 2010, Jelodar et al. 2013. Akbari et al. und Jelodar et al. simulierten ein Basisstationen-Antennen-Modell, das mit 900 MHz sendet. Akbari et al. stellten fest, dass die Strahlung oxidativen Stress in den Geweben von Gehirn und Kleinhirn hervorruft und Vitamin C die Enzymaktivität der antioxidativen Enzyme erhöht und die Lipidperoxidation verringert.

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe von Jelador et al. zeigen, dass die 900-MHz-Strahlung von Basisstationen oxidativen Stress in den Rattenhoden hervorruft. Vitamin C verbesserte die Aktivi-täten der antioxidativen Enzyme signifikant und verringerte signifikant die MDA-Konzentration (Marker für oxidativen Stress), die Lipidperoxidation war geringer. Die Studie von Imge et al. Weist nach, dass 900-MHz-Strahlung im Hirngewebe eine Aktivitätshemmung der Enzyme verursacht, die eine Funktion im Purinstoffwechsel haben.

Die Hemmung des Purin-Stoffwechsels kann zu Immunschwäche führen, dadurch können Menschen anfälliger für andere Krankheiten sein. Die Verminderung der Aktivitäten der antioxidativen Enzyme im Hirngewebe könnte andere Erkrankungen begünstigen, wie Krebs und Gefäßkrankheiten. Vitamin C steigerte Aktivitäten der antioxidativen Enzyme. Tsybulin et al. 2015 untersuchten, wie Rotlicht von LEDs sich auf den oxidativen Zellstress im Embryozellen von Wachteln auswirkt. Die antioxidativen Enzyme SOD und Katalase werden durch 900 MHz in ihrer Aktivität gehemmt, das monochromatische Rotlicht kann die Aktivität wieder steigern. Das Rotlicht hat möglicherweise ähnliche Wirkungen wie die klassischen Antioxidantien. Diese Studie könnte Auswirkungen auf das Design der VLC-Technologie, die über LEDs sendet und empfängt, haben (Smartphone, WLAN & Co.: Das Strahlungskartell (Video)).

Risiken für die Fruchtbarkeit

Diagnose:funk hat einen Brennpunkt mit 130 Studien zu Risiken für die Fertilität vorgelegt. Zwei Studien werden in dieser Recherche rezensiert. Jelador et al. (s.o.) zeigen, dass die 900-MHz-Strahlung von Basisstationen oxidativen Stress in den Rattenhoden hervorruft. Bakacak et al. 2015 bestrahlten weibliche Ratten mit 900 MHz. Die Anzahl der Follikel in der bestrahlten Gruppe war signifikant geringer war als bei den Kontrolltieren (Kontrolle 150, bestrahlte 70), auch das Gewicht der Eierstöcke war geringer (Smartphones & Tablets schädigen Hoden, Spermien und Embryos (Video)).

Auswirkungen auf Herzfunktionen

In der Fall-Kontroll-Studie von Ekici et al. 2016 sollte untersucht werden, welchen Einfluss Mobilfunkstrahlung auf die Herztätigkeit, insbesondere die Herzratenvariabiliät (HRV), von gesunden Personen hat. Es wurde gezeigt, dass die Dauer der Mobiltelefonnutzung das autonome Gleichgewicht für die Herzratenvariabilität in den gesunden Personen verschieben könnte.

Während der Gespräche ist das Gerät nah am Kopf, dadurch kann das autonome Nervensystem verändert werden, das eine Verbindung zur Steuerung der Herztätigkeit (Schrittmacher) hat. Die elektromagnetischen Felder der Mobiltelefone könnten bei Langzeitnutzung Veränderungen in der Herzratenvariabilität hervorrufen (Achtung Smombie!: Smartphones schädigen Gehirn – Giftstoffe durchdringen Blut-Hirn-Schranke (Videos)).

Auswirkungen auf Schüler und ihre Leistungsfähigkeit

Mortazavi et al. 2011 untersuchten 469 Schüler auf die Folgen der Mobiltelefon-Nutzung. Es gab einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Gesprächsdauer und der Häufigkeit von einigen Symptomen, darunter Kopf- und Muskelschmerzen, Herzklopfen, Müdigkeit, Tinnitus, Schwindel und Schlafprobleme pro Monat (Verbietet euren Kindern Smartphones! 10 wissenschaftliche Gründe).

Auch Probleme mit Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit und Nervosität war bei den Vielnutzern größer als erwartet. Schoeni et al. 2015 untersuchten, ob sich die häufige Nutzung des Smartphones auf die Gedächtnisleistung auswirkt. Die Auswertung der Gedächtnistests mit den Jugendlichen ergaben nach einem Jahr einen signifikanten Zusammenhang zwischen höherer Dosis und schlechterem Figuren-Gedächtnis. Beim Wortgedächtnis war der Zusammenhang geringer, evtl. werden verschiedene Hirnareale von der Strahlung angesprochen (Steve Jobs verbot seinen Kindern das iPad).

Das deutet auf eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses durch die Strahlung hin.

Literatur:

Mobilfunk die verkaufte Gesundheit: Von technischer Information zur biologischen Desinformation. Warum Handys krank machen von Hans Ch Scheiner

Schmutzige Elektrizität: Die Gesundheitsrisiken der globalen Elektrifizierung von Samuel Milham

Warum Ihr Handy nicht Ihr Wecker sein sollte: Effektive Möglichkeiten, sich vor Elektrosmog zu schützen von Ann Louise Gittleman

Video:

https://youtu.be/Sfwev2RP48Y

Verweise:

(1) Igor Belyaev, Amy Dean, Horst Eger, Gerhard Hubmann, Reinhold Jandrisovits, Markus Kern, Michael Kundi, Hanns Moshammer, Piero Lercher, Kurt Muller, Gerd Oberfeld, Peter Ohnsorge, Peter Pelzmann, Claus Scheingraber and Roby Thill: EUROPAEM EMF Guideline 2016 for the prevention, diagnosis and treatment of EMF-related health problems and illnesses; Rev Environ Health 2016; DOI 10.1515/reveh-2016-0011 (siehe Publikation)

(2) Gibson Pamela Reed: The Hidden Marginalization of Persons With Environmental Sensitivities, ECOPSYCHOLOGY, VOL. 8, NO. 2 , JUNE 2016 , DOI: 10.1089/eco.2016.0003 (siehe Publikation)

(3) Originaltext: „The expectation that people’s bodies can easily accommodate daily doses of common poisons in their home and work environments constitutes an example of what Johnstone (2001) was referring to when he said,“ in a capitalist society profit and wealth through participation in the market are primary objectives, and the economics of disability service provision is dependent upon the continuation of prosperity and acquisition for those who are powerful and wealthy. Disability rights are conditional to capitalist economics.“ (p. 100)

Mainstream psychology and psychiatry have prevented themselves from understanding or accepting that illness can be caused by chemical technologies by their failure to integrate research from outside their fields (even Baconian research) and their firm reliance on psychosomatic paradigms rooted in Freudian psychology. Indeed they are conservative disciplines, serving under capitalism and colonialism. So how can the Western health paradigm get outside itself and see modern problems with a new lens when it itself is part and parcel of Western industrialism?“ (S. 134)

Quellen: PublicDomain/diagnose-funk.org am 27.07.2016

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