Dienstag, April 23, 2024
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Moscheen in Deutschland: Undecover-Journalist offenbart Salafisten-Metoden

Der deutsche Terrorismus-Experte mit pakistanischen Wurzeln Shams Ul-Haq hat in einem Interview für die „Huffington Post“ die Ergebnisse seiner Undecover-Recherche zur Radikalisierung in europäischen Moscheen bekannt gegeben und sich zu Missständen der dortigen Sozialarbeit geäußert.

Zuvor war Ul-Haq in der TV-Dokumentation „Hass aus der Moschee“ sowie in dem Buch „Eure Gesetze interessieren uns nicht“ auf das Thema Radikalisierung von Muslimenin europäischen Moscheen eingegangen.

Seit 2016 habe er beim Besuch von hunderten Moscheen im deutschsprachigen Raum 250 solche gezählt, die er als „problematisch“ einstufe, das heißt, dort würden Radikalismus betrieben, Hass gepredigt und illegale Geschäfte abgewickelt, erläuterte Ul-Haq. Vielfach sei auch die Finanzierung nicht sauber. 150 „problematische“ Moscheen würden sich in Deutschland befinden.

Auffällig seien etwa zehn Prozent aller Moscheen, „leider mit steigender Tendenz“, so der Experte. Allein rund um den Hamburger Hauptbahnhof gebe es 15 Moscheen, in denen regelmäßig Salafisten verkehren würden.

Solche Aufrufe hätten nichts mit dem Islam zu tun und solche Imame müssen sofort abgeschoben werden, ist sich Ul-Haq sicher.
Allerdings sei ein Imam nicht der tatsächliche Machthaber in seiner Moschee, gab er zu. Das zentrale Problem sei also, die Hintermänner zu finden: „Der Imam predigt nur, was der Salafist ihm sagt — denn von ihm bekommen er und der Moschee-Verein Geld. Zugleich ziehen die Salafisten aber auch Geld aus den Moscheen“.

Er selbst sei mit einer Salafisten-Gruppe in Kontakt gekommen, und könne feststellen, dass die Salafisten eine sehr vorsichtige Taktik anwenden würden. Die Moscheen oder Fitnessstudios würden sie lediglich für die Kontaktaufnahme benutzen: „Sie sprechen nicht sofort von Dschihad oder Syrien. Sie wollen, dass man selbst darauf kommt, dass man selbst reagiert und etwas unternehmen will“. Die Extremisten würden sich nett und fröhlich verhalten, und erst nach einer geraumen Zeitperiode versuchen, mit einer Art Gehirnwäsche zu beginnen.

Da die Anwerbungsaktivitäten der Extremisten in Privatwohnungen oder in verschlüsselten Onlinechats durchgeführt würden, seien die Möglichkeiten der Sicherheitsbehörden zur Verhinderung dieser Aktivitäten eingeschränkt. Einerseits seien die deutschen Gesetz „lasch“ und die Reaktion der Behörden zu langsam. Andererseits sei das V-Mann-System hier hilflos: Die Salafisten wollten einander nicht anzeigen. Da seien „wirklich unabhängige Leute“ gefragt, die nicht dem Salafisten-Milieu angehören würden.

Ul-Haq verwies auch auf die Nachteile der Sozialarbeit in den Moscheen, die seiner Ansicht nach geändert und ausgebaut werden müsse. Beachtenswert sei, dass Salafisten wie Pierre Vogel für die jungen Leute attraktiver seien als liberale Prediger, weil die ersteren Themen ansprechen würden, die in den liberalen Moscheen Tabu seien, wie beispielsweise Sexualfragen: „Ich habe selbst gehört, wie dort die jungen Männer offen fragen, wie sie besseren Sex haben könnten, oder Mädchen, die wissen wollen, wie sie ihren Mann oral befriedigen sollen“, so der Experte weiter.
Unter den Maßnahmen, die zur Bekämpfung der Radikalisierung in den deutschen Moscheen beitragen könnten, nannte Ul-Haq die Forderung, auf Deutsch zu predigen:

„Bisher haben wir das Problem, dass auf Deutsch zurückhaltend gesprochen wird, während anschließend auf Arabisch blanker Hass verbreitet wird — und der Übersetzer verdreht die Worte oder schwächt sie ab“, sagte er. Das gleiche gelte für den Islam- und Koranunterricht.

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