Mittwoch, April 24, 2024
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Münchener Gold-Beichte

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Die Nachricht dürfte viele Marktbeobachter ziemlich überrascht haben. Sie lässt tief blicken in die Unsicherheit, die sich auf den Finanzmärkten ausbreitet alsFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) Reaktion auf die wachsende Hilflosigkeit der großen Notenbanken, die so manchen schon vom „großen Endspiel“ für das bisherige Geldsystem

orakeln lässt.

 

Auf der Bilanzpressekonferenz des weltgrößten Rückversicherers Münchener Rück („Munich Re“) am 16. März gab Vorstandschef Nikolaus von Bomhard bekannt, dass sein Unternehmen schon vor längerer Zeit Gold in seinen Tresor gelegt habe. Kürzlich habe man überdies einen zweistelligen Millionenbetrag in bar dort gebunkert.

„Daran sehen Sie, wie ernst die Situation ist“, zitiert das „Handelsblatt“ den Unternehmensführer. Damit spielte Bomhard unmittelbar auf die jüngsten Entscheidungen der EZB an, weiter mit verschiedenen Mitteln noch riesigere Mengen an Papiergeld ins System zu drücken.

Die Entscheidung der Münchener Rück bricht rabiat mit der bislang propagierten Philosophie der Finanzindustrie aus Banken und Versicherern. Dort wurde von Gold als Anlageklasse seit Jahrzehnten abgeraten. Das Metall bringe keine Zinsen und sei ein Relikt aus längst vergangenen Tagen, dessen Zeit als Geld oder geldgleiches Instrument zur Wert­aufbewahrung unwiederbringlich vorbei sei.

Hinter dieser Argumentation standen indes zwei unterschiedliche Motive. Zum einen glaubten (und glauben nach wie vor) viele Finanzexperten tatsächlich, dass Gold seine Tage als „wahres Geld“ oder zumindest vernünftige Investition hinter sich habe. Zum anderen trieb sie aber auch eine sehr eigennützige Absicht zur Aversion gegen das Edelmetall.

Gold bringt die Finanzindustrie um Verdienstmöglichkeiten. Banken und Versicherer wollen ihre eigenen Anlage- und Vorsorgeprodukte an den Mann bringen, statt dass die Menschen in Edelmetalle investieren. Wer etwa eine private Rentenversicherung abschließt, zahlt jahrzehntelang Gebühren.

Wer Gold kauft, zahlt nur einmal den Händleraufschlag und dann gar nichts mehr, es sei denn, er mietet ein Schließfach. Doch wenn auf die Geldanlage-Produkte von Banken und Versicherern keine Zinsen mehr gezahlt werden können, fällt der Vorteil der Papiergeldanlage für den Anleger nahezu völlig in sich zusammen.

Risiko beim Gold bleibt die Schwankung des Preises. Manch Anleger fragt sich, warum das Metall nicht schon viel höher steht angesichts des Ernstes der Situation, den nicht nur Bomhard mittlerweile einräumt.

    

Ein Grund mag darin liegen, dass der allergrößte Teil des Goldmarktes gar nicht aus gehandeltem Gold besteht, sondern aus Wertpapieren, die (mehr oder minder) auf Gold gestützt sind. Die Menge an solchem „Papiergold“ überschreitet die Masse an gehandeltem physischen Gold am Markt um mehr als das hundertfache.

„Papiergold“ bietet die Chance, mit relativ geringem Aufwand großen Einfluss auf die Preisentwicklung zu nehmen. Die Notenbanken sehen Gold als Feind ihrer Papierwährungen. Daher ist dort die Motivation groß, durch Eingriffe mittels „Papiergold“-Spekulation den Goldpreis zu drücken. Im Krisenfall aber dürfte allein das physische Gold sicher sein.

Literatur:

2018: Das Ende des Bargelds? – Die kommende Transition: Das Ende der Freiheit der Völker nähert sich von Robin de Ruiter

Kapitalfehler: Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen von Matthias Weik

Das Ende der Behaglichkeit: Wie die modernen Kriege Deutschland und Europa verändern von Michael Maier

Das Kapitalismus-Komplott: Die geheimen Zirkel der Macht und ihre Methoden von Oliver Janich

Quellen: PublicDomain/PAZ am 29.03.2016

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