Donnerstag, März 28, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturMysteriöse Höhlen in der Oststeiermark: Vor 10.000 Jahren mit Maschinen gegraben

Mysteriöse Höhlen in der Oststeiermark: Vor 10.000 Jahren mit Maschinen gegraben

tore-zur-unterwelt

Unter der Oststeiermark in Österreich gibt es ein noch kaum erforschtes Labyrinth aus Höhlen und Gängen. Was die Forscher vor allem rätseln lässt: Die mehr als 10.000 Jahre alten Gänge dürften mit Maschinen gebaut worden sein.

Unterirdische Höhlen und Gänge durchziehen die Oststeiermark. Doch erst ein Bruchteil davon ist bekannt. „Wir sind als Kinder dort hineingeschlüpft und haben diese Gänge erkundet“, erinnerte sich Unternehmer Hermann Retter.

Acht Kilometer lang

In den vergangenen Jahren wurden mehr alsFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) 800 Anlagen erforscht und wissenschaftlich dokumentiert. „In der gesamten Nordoststeiermark – im Raum Vorau, Pöllau und Stubenberg – haben wir mehr als acht Kilometer begehbare Gänge“, so der Prähistoriker und Anthropo-Speläologe der Uni Graz Heinrich Kusch. Über den Grund, warum diese Anlagen errichtet wurden, ist noch nichts bekannt. Allerdings kennt man das Alter. „Wir haben einen Richtwert, und das sind mehr als 10.000 Jahre, wo die Gänge schon vorhanden waren“, so

Kusch.

bild2

Präzise Grabearbeiten

Doch wie wurden diese Höhlen gegraben? Hier wird die Sache mysteriös, denn die Wissenschaft ist sich einig – es waren Maschinen am Werk. „Das ist für die Steinzeit unglaublich“, so Kusch. „Wir haben auf 0,2 Millimeter genau diese Gänge gescannt und können feststellen, dass auf meterlangen Strecken nur Abweichungen von 16 Millimetern da sind. Das ist selbst heute mit den heutigen Maschinen unmöglich.“

bild3

 

Wohnen wir auf geheimen Höhlen unter der Erde?

Der Durchbruch aber war, als das Kusch um 2007 auf Gänge beim Stift Vorau aufmerksam gemacht wurde. „Auf einem Plan, der auf einem alten Hohlboden versteckt war, waren drei Linien vom Stift weg eingezeichnet, die mit „Gang“ beschriftet worden waren. Wir fanden die Eingänge“, erzählt Heinrich Kusch. Dann ging es Schlag auf Schlag: „In einem Jahr haben wir mehr als 120 Objekte gefunden, die auch in unserem Buch beschrieben sind.“

Nach fünf Jahren Forschung waren mehr als 800 Objekte vor allem im Nordosten der Steiermark dokumentiert. „Sie dürften zwischen 10.400 und 10.890 Jahre alt sein – das ist allerdings ein Richtwert“, sagt Heinrich Kusch. Einige sind aus Felsen gehauene Gänge, andere gemauert. Über den Zweck sagt Kusch nur so viel: „Sie waren ursprünglich keine Verstecke, keine Depots und keine Kultplätze, wurden aber zu allen Zeiten als solche genutzt.“

bild4

Die meisten Objekte fand man durch Einbrüche, etwa, wenn Gelände begradigt wurde und Fahrzeuge plötzlich einbrachen. „Viele Bauern oder Grundbesitzer sagen aber nichts, sie schütten die Löcher einfach wieder zu“, so die Forscher.

Meldungen über sich plötzlich auftuende Löcher haben die Forscher auch aus dem Raum Birkfeld bekommen. „Schüler, mit denen wir das Thema bearbeitet haben, wussten von einigen solcher ,Löcher‘, die Grundbesitzer sind aber nicht begeistert, wenn man sie darauf anspricht“, sagt der Birkfelder Lehrer Hans „Jonny“ Reitbauer.

Video: https://youtu.be/AGGSepCMyKw

Erste Führungen werden angeboten

Mittlerweile kann man sich ein Bild in den Höhlen machen, für Touristen werden kleine Führungen angeboten. „Ich war schon einmal mit einem Tunnelbauer drinnen, der bei uns zu Gast war. Der sagte auch, er könne sich nicht vorstellen, wie das gemacht worden ist“, so Hoteldirektorin Ulrike Retter. Die Wissenschaft jedenfalls bleibt dran: „Wir werden versuchen, dieses Rätsel weiter zu erforschen und noch neuere und weitere Beweise zu finden“, so Kusch.

Literatur:

Tore zur Unterwelt: Das Geheimnis der unterirdischen Gänge aus uralter Zeit … von Heinrich Kusch

Im Reich der Toten: Eine Kulturgeschichte der Beinhäuser und Ossuarien von Paul Koudounaris

Chinas mysteriöses Höhlenlabyrinth: Die unterirdische Welt von Huangshan von Luc Bürgin

Versiegelte Unterwelt: Das Geheimnis der Jahrtausende alten Gänge…von Heinrich Kusch

Quellen: PRAVDA TV/steiermark.orf.at/kleinezeitung.at vom 12.07.2015

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »