Dienstag, April 16, 2024
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Mysteriöse Wellen: Wetterbomben lösen weltweit Beben aus (Video)

Wenn sich in Japan die Erde bewegt, ist dafür nicht zwangsläufig ein Erdbeben verantwortlich. Japanische Geologen haben nun mithilfe mehrerer sensibler Seismografen herausgefunden, dass einige Erschütterungen von einer heftigen Wetterbombe auf der anderen Seite der Erde herrühren.

Bei Auswertungen seismischer Daten vom Dezember 2014 stießen die Geologen Kiwamu Nishida und Ryota Takagi von der Universität Tokio auf mysteriöse Wellen. Es handelte sich um zunächst unerklärlich langsame Wellen, die senkrecht auf Japan trafen (Wechselhaftes Erdmagnetfeld: Umpolung und die Anomalie im Südatlantik (Video)).

Es rauscht ständig im Erdboden

Die Forscher verfolgten ihren Ursprung bis in den Nordatlantik zurück. Der Abgleich mit Wetterdaten zeigte, dass zu dieser Zeit ein heftiger Sturm zwischen Grönland und Island getobt hatte. Offenbar löste diese sogenannte Wetterbombe seismische Schwingungen aus, die noch auf der anderen Seite der Welt die Erde zittern ließen. Die Ergebnisse veröffentlichten sie im Siencemagazin.

Die Erdkruste ist ständig in Bewegung. Doch eben nicht nur Beben bringen sie zum Zittern. Auch die Ozeane rufen dieses Phänomen hervor. Bei starkem Wellengang zum Beispiel überträgt das Wasser einen Teil seiner Energie auf den Meeresboden.

Diese Energie zieht sich durchs Gestein und bringt es zum Schwingen. Seismometer können dieses leise Zittern allerdings nicht deutlich empfangen. Es äußerst sich häufig durch ein undefinierbares Hintergrundrauschen.

 

Ist der Himmel in Aufruhr – dann zittert auch die Erde

Nishida und Takagi entdeckten nun, dass Wetterbomben dieses Hintergrundrauschen verstärken können. Bei den sogenannten Wetterbomben handelt es sich um Tiefdruckgebiete, in deren Zentrum der Luftdruck ungewöhnlich schnell fällt – um mehr als 24 Hektopascal in 24 Stunden. Das Resultat sind heftige Sturmtiefs, die sich explosionsartig ausbilden (Erdmantel unter der US-Ostküste trennt sich von der Erdkruste (Video)).

Die Wucht dieser heftigen Stürme, die in der Lage sind, Monsterwellen und Orkane hervorzubringen, lässt den japanischen Geologen zufolge auch die Erde beben. Und zwar so stark, dass die Forscher ein deutliches Signal isolieren konnten und so den Verlauf der Bebenwellen von ihrem Ursprungsort im Nordatlantik bis nach Japan erfassten.

Diese Erkenntnisse können wichtige Einblicke in die innere Struktur des Planeten geben, in der ständig seismisches Rauschen vorherrscht. Je nach dem mit welcher Geschwindigkeit seismischen Wellen durch die Erde strömen, lässt sich dann zum Beispiel sagen, wie dicht das Gestein ist, das diese durchqueren.

 

Den japanischen Geologen zufolge hilft diese Entdeckung dabei, das Erdinnere noch näher zu erforschen (Riesige Sauerstoffquelle im Erdmantel entdeckt). Denn Wetterbomben-Wellen schwingen in einer anderen Frequenz als Erdbeben-Wellen, dadurch reagieren sie auf andere Eigenschaften des Gesteins der Erdkruste. Somit haben die Forscher ein weiteres Instrument gefunden, mit dessen Hilfe sie die Erde röntgen können.

Zudem könnten die Daten der seimischen Wellen, die von diesen Stürmen ausgehen, dazu genutzt werden, die Zugbahn von Wetterbomben zu verfolgen.

Literatur:

Welten im Zusammenstoss von Immanuel Velikovsky

Terra Mystica: Mysterien, Rätsel und Phänomene von Fernando Calvo

Die seltsamsten Orte der Welt: Geheime Städte, Wilde Plätze, Verlorene Räume, Vergessene Inseln von Alastair Bonnett

Video:

Quellen: PublicDomain/weather.com am 05.09.2016

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