Donnerstag, März 28, 2024
StartZARONEWS PresseAgenturNach Blockupy in Frankfurt ist vor dem G7-Gipfel

Nach Blockupy in Frankfurt ist vor dem G7-Gipfel

Foto: G7 Gipfel 2014 in Brüssel / Rijksvoorlichtingsdienst / CC BY 2.0

Am 7. und 8. Juni findet der G7-Gipfel auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen statt. Es ist der zweite Gipfel auf deutschem Staatsgebiet innerhalb von 8 Jahren. Zuletzt war das Seebad Heiligendamm Herberge eines solchen Treffens, mit 17.800 Polizeikräften und Kosten weit jenseits der €100 Millionen.

Bei diesen sogenannten ‘G’-Treffen handelt es sich um eine Zusammenkunft der Regierungschefs der führenden Wirtschaftsnationen, um sich mit globalen Problemen Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3)auseinanderzusetzen. Nach den Geschehnissen in der Ukraine und der Krim wird der Gipfel dieses Jahr ohne

Russland stattfinden.

Im Vorfeld des Gipfels bereiten Unterhändler die Themen vor, verhandeln Inhalte und arbeiten eine Abschlusserklärung aus. Die Regierungschefs zelebrieren dann die vorherigen Unterhandlungen auf Schloss Elmau, während Demonstranten ihren Unmut in der Umgebung kundtun.

Die Vorbereitungen laufen schon seit langem auf Hochtouren. Auf Schloss Elmau wird gleich soviel gearbeitet, dass kurzerhand eine unter Naturschutz stehende Wiese ihren Kopf für einen Baustellenparkplatz hinhalten musste. Dieser wurde mittlerweile schon weiterverarbeitet: der temporäre Baustellenparkplatz ist ein noch größerer Hubschrauberlandeplatz geworden. Der Besitzer des Schloss Elmau hat dort auch direkt den Geburtstag eines Gastes mit 2 oktoberfest-großen Bierzelten gefeiert – ohne jeglichen Genehmigungen in einem Naturschutzgebiet.

Nach Blockupy in Frankfurt ist vor dem G7-Gipfel

Mit allen Mitteln versucht man Gegner aus der Stadt fernzuhalten. Zu groß ist die Angst, dass wieder einige wenige Rüpel aus dem nichts auftauchen (siehe Frankfurt) und die mediale Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Gemeinden halten ihre Bürger an, keinen Raum für Camps zur Verfügung zu stellen. Laut offiziellen Berichten werden rund 10.000 Polizisten während des Gipfels im Einsatz sein. Man vermutet, dass diese Zahl lange nicht mehr reicht. Anwohner erwarten 40.000 Sicherheitskräfte zur Sicherung der Veranstaltung und der Region.

Das Gefühl von Sicherheit kommt bei der Bevölkerung der Region nicht an, da sich die Sicherheit auf die Sperrzone konzentrieren wird:

Es wird für die Demonstranten keine Möglichkeit geben sich dem Gelände näher als 10km zu nähern. Durch die Sperrzone ist auch die B2 zwischen Garmisch und Mittenwald betroffen. Jeder der Demonstranten wird per Bus, Auto oder Zug nicht weiter als Garmisch-Partenkirchen kommen, somit können wir uns in diesem Bereich auf vermehrte Krawalle einstellen. Die Agressionsbereitschaft wird auch dadurch verstärkt, dass von allen Parteien und der Stadtgemeinde mit einer Nulltoleranz an die Sache heran gegegangen wird. Es wird keine Möglichkeiten für Lager oder Demonstrationsplätze geben.Die Unsicherheit ist berechtigt. Schon jetzt gibt es eine Vielzahl von Videos im Internet, die zum nächsten Schritt nach Blockupy in Frankfurt aufrufen.

Video: https://youtu.be/-CEqzMzZEFA

Aber immerhin: noch sind alle optimistisch, dass es zu keinen Eskalationen kommt. Kosten werden nach dem Verursacher-Prinzip geregelt. Im Falle einer durch Flugsteine gebrochenen Scheibe zahlt dann der Vermummte aus Reihe 5 in Mob 1, nachdem er nach monatelangen Untersuchungen endlich für schuldig erkannt wurde. Die Hoffnung stirbt auch hier bekanntlich zuletzt.

Schon jetzt gibt es ständige Polizei- und erhöhte Grenzkontrollen (Verstoß gegen das Schengenabkommen) mit entsprechend stockendem Verkehr, sowie einem spürbaren Tourismuseinbruch. Die Stimmung in der Bevölkerung zum Gipfel ist schlecht und man hat keinerlei Verständnis. Während dem Gipfel muss ein kostenpflichtiges Fahrtenrecht erworben werden. Viele Angestellte in der Region müssen unbezahlte Urlaubstage nehme, da sie nicht zu ihrer Arbeit gelangen. Direkte Anrainer dürfen ihr Haus nicht verlassen – sie sind während des Gipfels quasi unter Hausarrest gestellt.

Dieses weltpolitische Spektakel ist nicht umsonst. Für den Gipfel selbst wird der Bund rund €80 Millionen Euro bereitstellen, welche zusammen mit den €130 Millionen des Freistaates Bayern ein hübsches Sümmchen machen. Im Rückblick auf Heiligendamm könnten nochmal spontan einige Millionen hinzukommen. Infrastruktur und Sicherheit kosten hier am Meisten.

“Sie wären besser aufgehoben in der Investion in Tourismus, den Bau einer Fachhochschule, die Unterstützung von Jugendprojekten oder dem Entgegenwirken der Landflucht der Jugend, der Unterstützung für mehr Farbe und Immigration und der Sanierung alter Gebäude”.

*Danke an Joshua Wellinger, wohnhaft in Kaltenbrunn bei Garmisch, für den Einblick in die Geschehnisse vor Ort und dem Stimmungsbild der Bevölkerung.

Quellen:
http://www.focus.de/politik/deutschland/g8-gipfel/g8_aid_63193.html
http://www.br.de/nachrichten/oberbayern/schloss-elmau-g8-gipfel-100.html

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »