Donnerstag, April 25, 2024
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Narkose: EEG-Screening soll Aufwachen verhindern

Operation: 0,2 Prozent der Operierten werden wach (Foto: pixelio.de, Aka)
Operation: 0,2 Prozent der Operierten werden wach (Foto: pixelio.de, Aka)

 

Technik in Großbritannien bisher aber kaum im Operationssaal im Einsatz
Cambridge – Weltweit wachen rund 0,2 Prozent der Patienten während einer Operation auf, weil die Narkose nachlässt. Forscher des Massachusetts Institute of Technology http://mit.edu gehen davon aus, dass die Beobachtung des Gehirns während des Eingriffes helfen könnte, das zu verhindern. Indirekte Anzeichen dafür, dass ein Mensch bei Bewusstsein ist, wie Veränderungen der Herzfrequenz, des Blutdrucks oder des Muskeltonus können während der Operation überwacht werden. Zuverlässigere Indikatoren stehen jedoch derzeit nicht zur Verfügung.

EEG-Kappe macht Muster erkennbar

Das Team um Emery Brown machte sich auf die Suche nach einer konkreteren Signatur, die während einer Operation überwacht werden kann. Die Wissenschaftler brachten eine…

Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3)

EEG-Kappe mit 64 Elektroden auf den Köpfen von zehn Erwachsenen an. In einem nächsten Schritt wurden während einer Vollnarkose die Veränderungen der Gehirnaktivität in einer Vielzahl von Gehirnbereichen gemessen. Als die freiwilligen Teilnehmer das Bewusstsein verloren und wiedererlangten, wurden sie ersucht, einen Knopf zu drücken, wann immer sie ein Klicken oder ein gesprochenes Wort hörten.

Damit konnte die Gehirnaktivität mit den verschiedenen Stadien des Wachseins abgeglichen werden. Durch eine Montage der Aktivität der verschiedenen Bereiche des Gehirns identifizierten die Wissenschaftler erkennbare Muster, die verschiedenen Stadien des Bewusstseins entsprachen. Damit wurde erkennbar, wann eine Person aufwachte. Details der Studie wurden in den PNAS http://pnas.org veröffentlicht.

Wahrscheinlichkleit nur abschätzbar

Laut dem Wissenschaftler Tony Absalom von der Rijksuniversiteit Groningen http://rug.nl ist es furchterregend zu wissen, dass Millionen Menschen jedes Jahr eine Narkose erhalten und der Anästhesist keine Möglichkeit hat, mit Sicherheit festzustellen, ob der Patient wirklich nicht bei Bewusstsein ist. Eine EEG-Überwachung während einer Operation wird in England nur in zwei Prozent der Kliniken durchgeführt.

Dabei werden jedoch nur drei oder vier Elektroden in einem Streifen an der Stirn angebracht. Damit wird jedoch laut Absalom nur eine Gehirnregion überwacht. Damit geben die gesammelten Werte nur Auskunft über die Wahrscheinlichkeit, ob der Patient nicht bei Bewusstsein ist. Es wäre laut Absalom jedoch wünschenswert auf diese entscheidende Frage eine klare Antwort bekommen zu können.

Wirkung von Narkose bleibt Rätsel

Die Mechanismen, denen eine Narkose zugrunde liegt, bleiben weiter ein Geheimnis, so Ram Adapa von der University of Cambridge http://www.cam.ac.uk . Die aktuellen Studienergebnisse sprächen jedoch für die Vorstellung, dass eine Narkose die Kommunikation und Synchronisation zwischen den Gehirnregionen beeinflusst. Damit ist ein weiterer Teil des Puzzles gefunden.

Adapa merkt jedoch an, dass es eine Weile dauern könnte, bis dieses Verfahren in einem Krankenhaus eingesetzt werden kann. Denn EEG-Messungen reagieren sehr sensibel auf technische und elektrische Interferenzen. Und ein Operationssaal sei unglücklicherweise voll von beidem.

(Ende)

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