Dienstag, April 23, 2024
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Neuer Fehlercode für Internetzensur lautet „451“ (Video)

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Wenn eine dreistellige Zahlenkombination, wie zum Beispiel 404 oder 503, auf dem Computerbildschirm erscheint, wissen die meisten Internetuser, dass die angeforderte InternetseiteFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) nicht existiert oder momentan nicht abgerufen werden kann. Flimmert auf einer Webpage allerdings der neue Zahlencode

451 auf, hat der gescheiterte Seitenaufruf andere Gründe.

„Unavailable For Legal Reasons“, zu Deutsch „Unerreichbar aus juristischen Gründen“ – also von der Zensur betroffen – steht als Zusatz hinter dem Fehlercode. Vergeben werden Fehlercodes von der „Internet Engineering Steering Group“ (IESG) – die Organisation regelt freiwillige Standards und Richtlinien für das Internet (Hinter der Maske: Zunehmende Kritik an Anonymous wegen Kooperation mit FBI (Videos)).

 

Über 60 dreistellige Zahlenkombinationen sind im Verzeichnis der IESG gelistet. Der neueste Code 451 kann dabei auf eine berühmte literarische Vorlage zurückgeführt werden.

Bei einer Temperatur von 451 Fahrenheit, umgerechnet rund 233 Grad Celsius, geht Papier in Flammen auf. „Fahrenheit 451“ heißt außerdem das Kultbuch des US-amerikanischen Schriftstellers Ray Bradbury, in dem er einen Staat beschreibt, der seinen Bürgern verbietet, Bücher zu besitzen oder zu lesen (EU will Links im Internet verbieten).

Die Suche und Vernichtung der Bücher obliegt in der autoritären Gesellschaft der Feuerwehr – diese verbrennt jedes gefundene Exemplar gewissenhaft (Französische Polizei will Internetnutzung einschränken).

Bradbury veröffentlichte seinen Roman im Jahre 1953. Als Jahrzehnte später das Internet aufkam, äußerte sich der Autor äußerst kritisch über den Sinn und Nutzen des weltweiten Netzes. Was er zur Benennung des Fehlercodes 451 nach seinem Buch gesagt hätte, bleibt für immer ein Geheimnis. Bradbury verstarb 2012.

Video:

Webseitennutzer können 451 immer dann auf ihrer Seite anzeigen lassen, wenn Inhalte aufgrund von Gerichtsbescheiden verboten wurden. Die Hintergründe zu diesen Entscheidungen können vielfältig sein und umfassen nach Angaben von „süddeutsche.de“ Verstöße gegen das Urheberrecht, staatliche Zensur und Verletzung der Privatsphäre (Internet: BGH erlaubt Sperrung von Webseiten).

Literatur:

Die globale Überwachung: Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen von Glenn Greenwald

Bürger im Visier der Geheimdienste

Die Akte Wikipedia: Falsche Informationen und Propaganda in der Online-EnzyklopädievonMichael Brückner

NSA, BND & Co.: Die Möglichkeiten der Geheimdienste: Technik, Auswertung, Gegenmaßnahmen von Gilbert Brands

Quellen: PublicDomain/Yahoo/thetypicalindian.com am 23.12.2015

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