Donnerstag, April 18, 2024
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Orwell’s Ziel erreicht: Internetüberwachung bringt abweichende Meinungen zum Schweigen

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Wenn Internetnutzer glauben, von der Regierung ausspioniert zu werden, trauen sie sich nicht mehr, offen ihre Meinung zu sagen. Das ist das Ergebnis einer Fehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2)amerikanischen Studie. Minderheitsmeinungen würden so zunehmend

unterdrückt.

 

Die systematische Überwachung von Bürgern bringt Minderheitenmeinungen zum Schweigen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle amerikanische Studie, über die die Zeitung Washington Post berichtet.

Demnach führt das Wissen darüber, potentiell ausgehorcht und überwacht zu werden, dazu, dass Menschen sich im Internet selbst zensieren und abweichende Meinungen unterdrücken. Damit widerspricht die Studie dem oft zitierten „Demokratisierungseffekt“ sozialer Medien und des Internets allgemein (Trojaner „Locky“ verbreitet sich rasant im deutschen Internet).

Die Studie, die in der Zeitschrift Journalism and Mass Communcation Quarterly erschienen ist, untersuchte, welche Auswirkungen eine vermutete Ausspionierung auf Internet-Nutzer hat. Die Mehrheit der Teilnehmer an der Studie reagierte darauf, indem sie Aussagen unterdrückte, von denen sie glaubte, sie repräsentierten eine Minderheitsmeinungen.

Dieses Phänomen der „Schweigespirale“, das auf die deutsche Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann zurückgeht, bezeichnet das Phänomen, dass Menschen unpopuläre Meinungen unterdrücken, um soziale Isolation zu vermeiden.

Dass Nutzer auch in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter versuchen, ihre Äußerungen nach den Meinungen von Freunden und Followern „maßzuschneidern“, sei ein gut erforschtes Phänomen, schreibt die Washington Post. Dass die vermutete Überwachung durch eine Regierung die Selbstzensur verstärkt, sei aber eine neue, zusätzliche Komponente.

Viele bereit, abweichende Meinungen zu unterdrücken

Für die Studie wurden psychologische Profile der Teilnehmer angelegt, in denen ihre politischen Überzeugungen, persönlichen Gewohnheiten und ihr Surfverhalten festgehalten wurden. Eine zufällig ausgewählte Teilgruppe wurde dann mit dezenten Hinweisen darauf hingewiesen, dass sie überwacht werden werden. Danach wurde jedem Teilnehmer eine neutrale, fiktionale Schlagzeile mit der Aussage vorgelegt, amerikanische Luftangriffe hätten den „Islamischen Staat“ im Irak ins Visier genommen (Propaganda-Book: Facebook blockiert US-kritische Webseiten zum Syrien-Konflikt).

Danach mussten die Probanden eine Reihe von Fragen beantworten, etwa, wie wohl die meisten Amerikaner die Nachricht einschätzen würden und ob sie ihre Meinung dazu öffentlich äußern würden. Die Mehrheit derer, die von ihrer Überwachung wussten, war weniger dazu bereit, von der Mehrheitsmeinung abweichende Haltungen zu vertreten – auch jene, die nach ihren psychologischen Profilen eher nicht zur Selbstzensur neigten.

„So viele Menschen, mit denen ich gesprochen habe, haben angegeben, ihnen sei es egal, ob sie im Netz überwacht werden, weil sie keine Gesetze brächen und nichts zu verbergen hätten“, zitiert die Washington Post die Leiterin der Studie, Elizabeth Stoycheff.

Gerade Studienteilnehmer, die diese Haltung vertreten hätten, waren ihr zufolge am ehesten dazu bereit, abweichende Meinungen zu unterdrücken. Die Akzeptanz von Überwachungstechniken durch Regierungen und den Privatsektor widerspreche damit der Möglichkeit des Internets, eine neutrale Plattform zu bilden, so Stoycheff (Neuer Fehlercode für Internetzensur lautet „451“ (Video)).

Orwellsche Überwachung ohne Ausweg

Das sei „allgegenwärtige Überwachung, überall, jederzeit und die Daten werden für immer gespeichert“. Ein Überwachungsstaat, der effizienter sei als in den kühnsten Träumen von George Orwell, schreibt der Sicherheitsforscher Bruce Schneier. Zwar gebe es Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren. Das sei aber immer weniger von Bedeutung, da es einfach zu viele Möglichkeiten gebe, verfolgt zu werden und immer weniger Firmen, die uns nicht ausspionierten.

Schneier schreibt weiter, es gebe keinen Ausweg aus dem von ihm beschriebenen Szenario der ständigen Überwachung. Einerseits reiche ein einmaliges Fehlverhalten, um die sonst im Internet geschützte Privatsphäre zu entblößen. Andererseits hätten weder Unternehmen noch Regierungen ein Interesse daran, das Datensammeln und die Auswertung der Daten einzustellen.

Für grundlegende Änderungen brauche es willige Regierungen, die es aber nicht gebe. Die Meinung der Nutzer und Bürger sei zudem nicht relevant. „Das war’s“, lautet Schneiers vernichtendes Urteil: „Willkommen im Internet ohne Privatsphäre“

Kommentar: Das war von Anfang an das Ziel gewesen, dass sich Bürger nicht mehr getrauen ihre Meinung zu äußern.

„In Zeiten globalen Betrugs gilt es als revolutionäre Tat, wenn man die Wahrheit sagt.“


―George Orwell

Literatur:

Die globale Überwachung: Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen von Glenn Greenwald

Bürger im Visier der Geheimdienste

Die Akte Wikipedia: Falsche Informationen und Propaganda in der Online-EnzyklopädievonMichael Brückner

NSA, BND & Co.: Die Möglichkeiten der Geheimdienste: Technik, Auswertung, Gegenmaßnahmen von Gilbert Brands

Quellen: PublicDomain/de.sott.net am 29.03.2016

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