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Paul Craig Roberts: Schlaftrunkenes Europa, Russland und China – Kann die Welt aufwachen?

Am 19. September 2000, vor 16 Jahren also, berichtete Ambrose Evans-Pritchard vom London Telegraph:

»Deklassifizierte amerikanische Regierungsdokumente zeigen, dass die US-Geheimdienstgemeinde in den Fünfzigern und Sechzigern eine Kampagne durchgeführt hat, um ein vereinigtes Europa auf den Weg zu bringen. Sie finanzierte und führte die Bewegung europäischer Föderalisten an.«

paul craig roberts

Von Paul Craig Roberts

»Die Dokumente bestätigen den Verdacht, dass Amerika seinerzeit aggressiv hinter der Bühne gearbeitet hat, um Großbritannien in einen europäischen Staat zu drängen. Ein Memorandum vom 26. Juli 1950 gibt Anweisungen für eine Kampagne, mit der für ein ausgewachsenes europäisches Parlament geworben wurde. Es wurde von General William J. Donovan unterschrieben, dem Chef des amerikanischen Office of Strategic Services (OSS) zu Kriegszeiten, dem Vorgänger der CIA.«

Die Dokumente belegen, dass die Europäische Union eine Kreation der CIA war.

Wie ich kürzlich geschrieben hatte, glaubt Washington, dass es einfacher ist eine einzelne Regierung zu kontrollieren – die EU -, als viele separate europäische Regierungen. Da die Orchestrierung der Europäischen Union für Washington eine Langzeitinvestition ist, stellt sich Washington vollständig dagegen, dass irgendein Land das derzeitige Arrangement verlässt. Das ist der Grund, warum Präsident Obama jüngst in London war, um seinem Schoßhund – dem britischen Premierminister – zu sagen, dass es keinen Exit Großbritanniens geben darf.

Wie andere europäische Nationen auch, durften die Briten niemals darüber abstimmen, ob sie dafür waren, dass ihr Land aufhört zu existiert und sie alle Europäer werden. Die britische Geschichte würde zur Geschichte eines vergangenen Volkes werden, wie die Römer und die Babylonier.

Die repressive Natur unzähliger EU-Gesetze und -Regulatorien und die Forderung der EU massive Mengen an Drittwelt-Immigranten zu akzeptieren, haben in Großbritannien zum Begehren einer Abstimmung darüber geführt, ob man ein souveräner Staat bleiben möchte oder sich auflösen und Brüssel und seinen diktatorischen Erlassen unterwerfen soll. Die Abstimmung ist für den 23. Juni angesetzt.

Washingtons Position ist, dass der britischen Bevölkerung nicht gestattet werden darf, sich gegen die EU zu entscheiden, denn eine solche Entscheidung liegt nicht im Interesse Washingtons.

Die Aufgabe des Premierministers ist es, die britische Bevölkerung mit den vermeintlich furchtbaren Konsequenzen eines “Alleingangs“ zu verängstigen. Es wird behauptet, dass “Klein-England“ es alleine nicht schaffen kann. Dem britischen Volk wird erzählt, dass Isolation ihr Ende bedeuten würde und ihr Land zurückbleiben und vom Fortschritt abgehängt werde. Alles großartige werde anderswo geschehen und sie werden nicht dabei sein.

Falls die Angstkampagne keinen Erfolg hat und die Briten sich für den Austritt aus der EU entscheiden, dann ist die offene Frage, ob Washington der britischen Regierung gestatten wird, das demokratische Ergebnis zu akzeptieren. Alternativ wird die britische Regierung die britische Bevölkerung täuschen – wie sie es regelmäßig tut – und verlautbaren, dass Großbritannien Zugeständnisse in Brüssel ausgehandelt habe, welche die Probleme aus dem Weg schaffen, über welche die britische Bevölkerung besorgt ist.

Washingtons Position zeigt, dass in Washington der feste Glaube vorherrscht, dass ausschließlich Washingtons Interessen wichtig sind. Wenn andere Völker ihre nationale Souveränität bewahren wollen, dann sind sie einfach nur egoistisch. Sie folgen Washington nicht mehr, was dann bedeutet, dass sie zu einer “Bedrohung der nationalen Sicherheit Amerikas“ erklärt werden können. Der britischen Bevölkerung kann nicht gestattet werden, Entscheidungen zu treffen, die nicht im Einklang mit Washingtons Interessen stehen. Meine Voraussage ist, dass die britische Bevölkerung entweder getäuscht wird oder man sich über sie hinwegsetzt.

Es ist Washingtons Egoismus, Selbstbefangenheit, die außergewöhnliche Selbstüber- schätzung und Arroganz, welche die orchestrierte “russische Bedrohung“ erklärt. Russland hat sich gegenüber dem Westen nicht als militärische Bedrohung präsentiert. Trotzdem konfrontiert Washington Russland mit einem Truppenausbau der USA/NATO im Schwarzen Meer, einem Ausbau der Marine, der Truppen und Panzer im Baltikum und Polen, Raketenbasen an Russlands Grenzen und Plänen zur Eingliederung der ehemaligen russischen Provinzen Georgien und Ukraine in die US-Verteidigungspakte gegen Russland.

Wenn Washington, seine Generäle und seine europäischen Vasallen Russland zu einer Bedrohung erklären, dann meinen sie damit, dass Russland eine unabhängige Außenpolitik betreibt und im eigenen Interesse, statt in Washingtons Interesse, handelt. Russland ist eine Bedrohung, weil Russland seine Fähigkeit demonstriert hat, Washingtons angestrebte Invasion Syriens und Bombardierung Irans zu blockieren. Russland widerstand dem einen Zweck von Washingtons Staatsstreichs in der Ukraine, indem es sich friedlich und demokratisch mit der Krim wiedervereinigt hat, dem Standort von Russlands Schwarzmeer-Flotte und russischer Provinz mehrerer Jahrhunderte.

Vielleicht haben sie sich darüber gewundert, wie es für kleine Länder wie den Irak, Libyen, Syrien, den Jemen und Venezuela möglich war, eine Bedrohung der US-Supermacht darzustellen. In Washingtons Angesicht ist die eigene Behauptung absurd. Können US-Präsidenten, Pentagon-Offizielle, nationale Sicherheitsberater und Vorsitzende des Vereinigten Generalstabs Länder mit derart geringfügigen Möglichkeiten als militärische Bedrohung der USA und der NATO-Länder ansehen? Nein, das können sie nicht.

Diese Länder wurden zu Bedrohungen erklärt, weil sie vor ihrer Zerstörung eine unabhängige Außen- und Wirtschaftspolitik betrieben haben. Ihre politische Unab- hängigkeit bedeutete, dass sie die US-Hegemonie nicht akzeptierten. Sie wurden angegriffen, um sie unter US-Herrschaft zu bringen.

Nach Ansicht Washingtons ist jedes Land mit einer unabhängigen Politik außerhalb Washingtons Schirm eine Bedrohung. Venezuela wurde – so die Worte von US-Präsident Obama – zu einer »ungewöhnlichen und außerordentlichen Bedrohung der nationalen Sicherheit und Außenpolitik der Vereinigten Staaten.«, was einen »nationalen Notfall« erforderte, um die »venezulanische Bedrohung« einzudämmen, als die venezulanische Regierung die Interessen des venezulanischen Volkes über jene amerikanischer Konzerne stellte.

Russland wurde zu einer Bedrohung, als die russische Regierung ihre Fähigkeit demonstrierte, Washingtons militärischen Angriff auf Syrien und den Iran zu blockieren und als der Staatsstreich Washingtons in der Ukraine die russische Schwarzmeer-Marinebasis nicht an Washington auszuliefern vermochte.

Natürlich kann Venezuela unmöglich eine militärische Bedrohung für die USA sein, also kann Venezuela auch unmöglich eine »ungewöhnliche und außerordentliche Bedrohung der nationalen Sicherheit und Außenpolitik der Vereinigten Staaten« sein. Venezuela ist deshalb eine “Bedrohung“, weil die venezulanische Regierung sich den Befehlen aus Washington nicht fügt.

Es ist absolut sicher, dass Russland keinerlei Drohungen gegen das Baltikum, Polen, Rumänien, Europa oder die Vereinigten Staaten ausgesprochen hat. Es ist absolut sicher, dass Russland nicht in die Ukraine einmarschiert ist. Woher wissen wir das? Wenn Russland in die Ukraine einmarschiert wäre, dann würde es die Ukraine nicht mehr geben. Sie wäre wieder eine russische Provinz, wie sie es bis vor 20 Jahren jahrhundertelang war – länger als die USA überhaupt existieren. Tatsächlich gehört die Ukraine mehr zu Russland, als Hawaii und die entwurzelten und eroberten Südstaaten zu den USA gehören.

Trotzdem werden diese fantastischen Lügen von den höchsten Rängen der US-Regierung, von der NATO, von Washingtons britischen Lakaien, von den gekauften westlichen Medien und von der gekauften EU endlos wiederholt, als wären sie die von Gott offenbarte Wahrheit.

Syrien existiert noch, weil es unter russischem Schutz steht. Das ist der einzige Grund, warum Syrien noch existiert und es auch ein weiterer Grund, warum Washington Russland aus dem Weg haben will. Sind sich Russland und China der extremen Gefahr bewusst, in welcher sie sich befinden? Ich glaube, nicht einmal der Iran ist sich der fortwährenden Gefahr bewusst.

Wenn Russland und China die Gefahr erkennen würden, würde die russische Regierung dann gestatten, dass ein Fünftel der Medien des Landes im Besitz des Auslands sind? Würde Russland verstehen, dass “im Besitz des Auslands“ gleichzusetzen ist mit “im Besitz der CIA“? Falls nicht, warum nicht? Falls doch, warum gestattet die russische Regierung ihre eigene Destabilisierung durch Washingtons Geheimdienst, indem dieser durch vom Ausland besessene Medien agiert?

China ist sogar noch sorgloser. Es gibt 7.000 von den USA finanzierte NGOs (Non-Governmental-Organisations – Nicht-Regierungsorganisationen), welche in China tätig sind. Erst im vergangenen Monat hat die chinesische Regierung endlich und sehr verspätet Schritte in die Wege geleitet, um diesen ausländischen Agenten, welche an der Destabilisierung Chinas arbeiten, Beschränkungen aufzuerlegen.

Warum glauben Russland und China, dass ihre Polizei weniger anfällig für Bestechungen sei, als die Mexikos oder die Polizei in Amerika? Trotz des jahrzehntelangen “Kriegs gegen Drogen“ ist der Drogenfluss von Mexiko in die USA ungebrochen. Tatsächlich haben die Polizeikräfte beider Länder ein großes Interesse am “Krieg gegen Drogen“, da der Krieg ihnen Bereicherungen in Form von Bestechungsgeldern beschert. Tatsächlich ist die CIA selbst im Drogengeschäft aktiv, wie der hingerichtete Reporter des San Jose Mercury vor vielen Jahren bewiesen hatte.

In den Vereinigten Staaten werden Wahrheit aussprechende verfolgt und eingesperrt oder sie werden als “Verschwörungstheoretiker“, “Antisemiten“ und “Inlandsterroristen“ diffamiert. Die gesamte westliche Welt besteht aus einer Dystopie, welche viel schlimmer ist, als die von George Orwell in seinem berühmten Buch 1984 beschriebene.

Dass Russland und China Washington gestatten sich in ihren Medien, ihren Universitäten, ihrem Finanzsystem und mit “wohltätigen“ NGOs zu operieren, welche jeden Aspekt ihrer Gesellschaft infiltrieren, zeigt dass beide Regierungen kein Interesse am Überleben als unabhängige Staaten haben. Sie haben zu viel Angst davor, von den westlichen presstituierten Medien als “Autoritär“ bezeichnet zu werden, wenn sie ihre eigene Unabhängigkeit schützen.

Meine Prognose lautet, dass Russland und China bald mit einer unwillkommenen Entscheidung konfrontiert werden: akzeptiert die amerikanische Weltherrschaft oder zieht in den Krieg.

Quelle: Der Nachtwächter

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