Samstag, April 20, 2024
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Pentagon: Vergesst Russland und Syrien – US-Koalition war einzige Kraft die IS wirklich besiegte

Die von den USA geführte Koalition sollte ihre vermeintlichen Errungenschaften in Afghanistan, Irak und Libyen bewundern, statt sich Moskaus Erfolge beim Sieg über die IS-Terroristen anzuheften. So das russische Außenministerium in Reaktion auf die US-Erklärung.

Am Samstag wies die US-geführte Militärmission CJTF-OIR die Verlautbarung des russischen Verteidigungsministeriums von Anfang dieser Woche zurück, in der die russische Behörde die Befreiung Syriens vom „Islamischen Staat“ proklamierte. Ein US-Militärvertreter, der die Errungenschaften Russlands in Syrien herunterspielte, sagte der Nachrichtenagentur Sputnik, dass Terroristen weiterhin in der Provinz Deir ez-Zor operieren.

Die von den USA geführte Koalition, nicht die Russische Föderation oder das syrische Regime, ist die einzige Kraft, die bedeutende Fortschritte gegen den IS gemacht hat“, betonte der westliche Militärbeamte gegenüber der Nachrichtenagentur.

Kurz vor dieser Ankündigung hatte sich auch der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian geweigert, die Rolle Moskaus bei der Niederlage der IS anzuerkennen und beschuldigte Russland stattdessen, sich den Sieg der US-geführten Koalition „anzueignen“.

„Ich finde es manchmal ein wenig überraschend, dass Russland sich den Sieg gegen den IS zuschreibt“, sagte Le Drian dem Sender BFMTV und fügte hinzu, dass der Untergang des selbsternannten Islamischen Staates der US-geführten Koalition zu verdanken wäre.

Trump reklamiert Löwenanteil am Sieg über den IS für sich

Am vergangenen Mittwoch lobte US-Präsident Donald Trump sich selbst und seinen Verteidigungsminister James Mattis für ihre Leistungen, die den IS in die Knie gezwungen hätten. Trump schrieb sich während einer Kabinettssitzung den entscheidenden Anteil am Sieg über die Terroristen zu. „Natürlich habe ich es möglich gemacht durch das, was ich dich tun ließ, richtig?“, sagte Trump an die Adresse von Mattis.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, nahm die Äußerungen zur Kenntnis, die gleichzeitig die Rolle Moskaus erheblich heruntergespielt haben. Sie riet westlichen Politikern, sich auf ihre vermeintlichen Erfolge in Afghanistan, Irak und Libyen zu konzentrieren, wo im Laufe der Jahre Hunderttausende von Menschen getötet, Infrastruktur zerstört und Städte in Trümmern zurückgelassen wurden.

„Unsere westlichen Partner haben in den letzten Tagen gesagt, dass es nicht Russland war, sondern sie, die Koalition, die den islamischen Staat in Syrien besiegt hat“, schrieb Sacharowa auf ihrer Facebook-Seite und berief sich vor allem auf die Erklärung von Le Drian. „Sehr geehrte Damen und Herren, hören Sie auf! Ihre Erfolge liegen im Irak, in Libyen und Afghanistan. Sie sollten stolz auf diese sein“, sagte sie sarkastisch.

Syrien drohte noch 2015 an Terroristen zu fallen

Auch das russische Verteidigungsministerium empfand es als „merkwürdig“, vom französischen Außenminister zu hören, dass Moskau ausschließlich sich den Sieg über den IS „zugesprochen“ haben soll.

Die Niederlage des IS in Syrien ist in erster Linie das Ergebnis von Aktivitäten der syrischen Führung und der Regierungskräfte“, sagte das Ministerium. „Mit Unterstützung der russischen Luftwaffe befreiten die syrischen Streitkräfte Hunderte von Siedlungen vom IS.“

Russland begann, Syrien militärisch zu unterstützen, nachdem die Regierung in Damaskus das Land im Jahr 2015 offiziell dazu eingeladen hatte, Rebellen und Terroristen daran zu hindern, das Land vollständig zu überrennen. Russlands Hilfe erlaubte es der syrisch-arabischen Armee, das Blatt zu wenden und große Teile des Landes zu befreien, das zuvor von Dschihadisten besetzt worden war. Mit der Zerschlagung der Blockade von Deir ez-Zor, der letzten Hochburg des IS in Ostsyrien, erreichte das regierungstreue Bündnis einen Wendepunkt in der diesjährigen Kampagne gegen die Terroristen, der letztendlich zu ihrem Untergang führte.

„Erfolg“ der US-Koalition besteht nur im Ausbleiben zusätzlichen Schadens

Die US-Koalition, so das russische Verteidigungsministerium, hat im Vergleich nur die vermeintliche Befreiung von Rakka erreichen können, wobei dieser „Sieg“ mit der völligen Zerstörung der Stadt einherging. Die Koalition behinderte auch syrische Regierungstruppen und führte direkte Luftangriffe auf ihre Positionen in Deir ez-Zor durch, sagte das Ministerium.

„In den drei Jahren ihrer Präsenz in Syrien hat die Koalition erst vor kurzem ihr erstes ‚Ergebnis‘ im Kampf gegen den IS erzielt, indem sie Rakka zerstört und dabei zahlreiche Zivilisten getötet hat“, hieß es aus dem Ministerium.

Deshalb gilt: Wenn es eine positive Rolle der internationalen Koalition bezüglich der Niederlage des IS in Syrien gibt, dann besteht diese darin, dass es ihr nicht gelungen ist, andere syrische Städte mit Flächenbombardements zu zerstören, so wie dies bei Rakka der Fall war.

Beitragsbild: Reuters

Quelle: https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/61982-westen-sollte-auf-errungenschaften-in-syrien-irak-afghanistan-usa-russland/

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