Dienstag, April 16, 2024
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Plume-gate Fukushima: “Bei Sicherung der Brennelemente im Lagerbecken von Reaktor 4, geht es um unser aller Überleben”

 

abklingbecken

Nur noch zwei Monate trennen uns von der größten Gefahr für die Menschheit seit der Krise um die Raketen auf Kuba.

Es gibt keine Entschuldigung dafür, jetzt nicht zu handeln. Die Spezies Mensch muss all
ihre Fähigkeiten mobilisieren, um die eingelagerten abgebrannten Brennelemente der Einheit 4 (Bild) in Fukushima zu sichern.

Der Fukushima-Eigentümerin, die Tokyo Electric / Tepco, hat mitgeteilt, dass sie in spätestens 60 Tagen den Versuch starten muss, mehr als 1.300 abgebrannte…

Brenn-elemente aus einem schwer beschädigten, leckenden Lagerbecken zu bergen, das sich 100 Fuß (30,5 m) über dem Erdboden befindet. Das Becken ruht auf einem stark beschädigten Gebäude, das sich zur Seite neigt, und spätestens beim nächsten Erdbeben oder auch schon früher einzustürzen droht.

Die rund 400 Tonnen wiegenden Brennelemente in diesem Becken könnten 15.000-mal mehr radioaktive Strahlung freisetzen als die Bombe von Hiroshima.

Einiges steht in dieser drohenden Krise schon fest:

Tepco hat weder die wissenschaftlichen, technischen noch finanziellen Ressourcen, um sie zu meistern.

Das Gleiche gilt für die japanische Regierung. Dieses äußerst riskante Unterfangen erfordert ein koordiniertes Zusammenwirken der besten Wissenschaftler und
Techniker der ganzen Welt.

Warum ist die Situation so gefährlich?

Wir wissen, dass schon Tausende von Tonnen stark verstrahlten Kühlwassers im Atom-kraftwerk Fukushima angefallen sind; das ist ein Teufelsgebräu, mit dem langlebige giftige Isotope in den Pazifik gelangen. Vor der Küste Kaliforniens wurden bereits Thunfische gefangen, die nachweisbar durch radioaktiven Fallout aus Fukushima verstrahlt wurden. Es wird aber noch viel schlimmer kommen.

Tepco braucht ständig neues Wasser, um die drei geschmolzenen Reaktorkerne der Anlage zu kühlen. Dampfwolken lassen erkennen, dass sich die Kernspaltung irgendwo unterirdisch immer noch fortsetzt. Aber niemand weiß, wo (und in welchem Zustand) sich diese Reaktorkerne tatsächlich befinden.

Große Mengen des verstrahlten Wassers wurden bis jetzt in rund 1.000 riesigen, aber wenig stabilen Tanks gesammelt, die schnell und über die gesamte Anlage verstreut errichtet wurden. Viele lecken bereits. Alle könnten bei einem weiteres Erdbeben auseinander brechen; dann würden sich Tausende von Tonnen langlebiger Gifte in den Pazifik ergießen.

Das Kühlwasser, das durch die Anlage in Fukushima geleitet wird, höhlt auch die Funda-
mente unter den noch erhaltenen Gebäuden aus – auch die des Gebäudes, auf dem sich
das Brennelemente-Lagerbecken der Einheit 4 befindet.

In einem größeren Sammellagerbecken, das nur 50 Meter von der Einheit 4 entfernt liegt,
werden mehr als 6.000 weitere abgebrannte Brennelemente gekühlt. Einige davon enthaten Plutonium. Weil dieses große Becken keine sichere Überdachung hat, könnte beim Einsturz eines benachbarten Gebäudes, bei einem Erdbeben oder einem weiteren Tsunami sein gesamtes Kühlwasser auslaufen.

Insgesamt sind mehr als 11.000 Brennelemente über die ganze Anlage in Fukushima verteilt. Von Robert Alvarez, einem bekannten Experten mit langjähriger Erfahrung, der auch schon für das (US-)Energieministerium tätig war, wissen wir, dass von der Anlage in Fukushima 85-mal so viel tödliches Cäsiums freigesetzt werden könnte wie bei der Katastrophe in Tschernobyl. [http://akiomatsumura.com/2012/04/682.html ]

Rund um Japan werden immer mehr Stellen mit hoher Radioaktivität entdeckt. Dort leiden vor allem Kinder vermehrt unter Schilddrüsen-Erkrankungen.

Als Sofortmaßnahme müssen die abgebrannten Brennelemente so schnell und so sicher
wie möglich aus dem einsturzgefährdeten Lagerbecken der Einheit 4 entfernt werden.

fukushima-einheit-4

Kurz vor dem Erdbeben am 11. März 2011 und dem nachfolgenden Tsunami, der das
Atomkraftwerk Fukushima zerstörte, wurde der Atomkern der Einheit 4 im Rahmen der
routinemäßigen Wartung und Neubestückung entfernt.

Video: Aufnahmen aus April & Mai 2011

Wie bei etwa zwei Dutzend Atomreaktoren in den USA und vielen in anderen Teilen der Welt befindet sich das von der USFirma General Electric gebaute Kühlbecken, in dem der entfernte Reaktorkern jetzt liegt, 100 Fuß über dem Erdboden. [http://fukushimaupdate.com/the-real-fukushima-danger-spent-fuel-pools/]

Abgebrannte Brennelemente müssen unbedingt unter Wasser aufbewahrt werden. Die
darin enthaltenen Brennstäbe sind mit einer Zirconium-Legierung ummantelt, die sich,
wenn sie mit Luft in Berührung kommt, spontan entzündet. Zirconium wurde früher in Blitzlampen für Fotoapparate verwendet und verbrennt mit extrem heller und heißer Flamme.

Ein Brennstab ohne Ummantelung strahlt so viel Radioaktivität ab, dass jeder, der sich in
seiner Nähe aufhält, in wenigen Minuten stirbt. Eine Feuersbrunst könnte das ganze Bedienungspersonal dazu zwingen, aus (dem Kernkraftwerk) Fukushima zu fliehen und die havarierte Anlage unkontrolliert sich selbst zu überlassen.

Nach Aussage des Ingenieurs Arnie Gundersen, der 40 Jahre in der Atomindustrie gear-
beitet und Brennstäbe für sie hergestellt hat, sind die abgebrannten Brennstäbe aus dem
Kern der Einheit 4 verbogen, beschädigt und so brüchig, dass sie zu zerbröckeln drohen.

Mit Überwachungskameras wurde festgestellt, dass in dem beschädigten Kühlbecken bereits eine beunruhigende Menge von Bruchstücken liegt.

Die beim Entleeren des Kühlbeckens der Einheit 4 auftretenden technischen und wissenschaftlichen Probleme sind nach Gundersens Meinung ebenso schwierig wie entmutigend, müssen aber zu 100 Prozent gelöst werden.

Video: Arnie Gundersen über Fukushima Einheit 4

Wenn der Versuch scheitert und die Brennstäbe mit Luft in Berührung kommen, werden
sie sich entzünden und Radioaktivität in unvorstellbarer Menge in die Atmosphäre freisetzen. Die Kühlwanne könnte auch zusammen mit den Brennelementen auf den Boden stürzen; der sich dort auftürmende, Radioaktivität abstrahlende Schuttberg könnte sogar explodieren. Die dabei entstehende radioaktive Wolke würde die Gesundheit und Sicherheit von uns allen bedrohen.

Der bei der Tschernobyl-Katastrophe 1986 freigesetzte radioaktive Fallout erreichte Kalifornien innerhalb von zehn Tagen, die 2011 in Fukushima freigesetzte Radioaktivität kam schon nach weniger als einer Woche dort an. Eine neue Kernschmelze in der Einheit 4 würde einen Jahrhunderte andauernden tödlichen Strom von Radioaktivität über die ganze Erde ausgießen.

Murata Mitsuhei, der ehemalige Botschafter (Japans in der Schweiz) sagte, der in Fukushima drohende gesamte radioaktive Fallout könnte “weltweit die Umwelt und unsere Zivilisation zerstören”. Es geht nicht mehr um Raketentechnik oder um hitzige Debatten über Kernkraftwerke, sondern um das Überleben der Menschheit.

Weder Tokyo Electric noch die Regierung Japans können dieses gewaltige Problem allein
lösen. Wenn es versäumt wird, ein aus den besten Wissenschaftlern und Ingenieuren unseres Planeten bestehendes Team mit der Lösung des Problems zu beauftragen, ist das
nicht zu entschuldigen.

Es bleiben uns noch höchstens zwei Monate zum Handeln.

Die Uhr tickt. Die Zeiger zeigen 5 Minuten vor zwölf.

Text von Harvey Wasserman, er ist Chefredakteur der “Columbus Free Press” (s. http://en.wikipedia.org/wiki/Columbus_Free_Press ) und der “Free Press” (weitere Infos dazu unter http://www.indiegogo.com/projects/freepress-org-2-0-support-the-future-of-independentmedia-in-central-ohio ). Er betreibt auch die Website “Nuke Free” (http://www.nukefree.org/)

Video, ab Minute 1:59 geht es um Fukushima, davor geht es um Kuba

Quellen: PRAVDA TV/Tepco/globalresearch.ca/luftpost-kl.de vom 20.09.2013

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