Donnerstag, März 28, 2024
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Polen: Geheimkammer in deutschem Weltkriegsbunker entdeckt

Hohlraum in der Anlage von Mamerki setzt neue Spekulationswelle in Gang.

 

Polnische Schatzsucher und Hobbyhistoriker haben ein

neues Gesprächsthema: Befindet sich das legendäre Bernsteinzimmer etwa in Polen? Seit Jahrzehnten suchen

Russen, Polen, Deutsche vergeblich nach dem Zimmer, das Friedrich I. von Preußen dem russischen Zaren Peter zum Geschenk machte.

Im Zweiten Weltkrieg raubte die Wehrmacht das Zimmer aus der Sowjetunion, wie so viele Kunstschätze, die die Nationalsozialisten aus den besetzten Gebieten plünderten. Die Spur des Bernsteinzimmers verlor sich im ostpreußischen Königsberg. Warum also nun die Aufregung in Polen?

Im Fundament einer alten deutschen Bunkeranlage im polnischen Mamerki (Mauerberg) wurde, wie erst jetzt bekannt wurde, im vergangenen September bei Untersuchungen mit einem Georadar ein bisher unbekannter Hohlraum entdeckt.

Den Messungen zufolge ist er etwa drei mal zwei Meter groß. „Tatsächlich kann er aber bis zu drei mal größer sein“, gab sich Bartlomiej Plebanczyk vom örtlichen Museum optimistisch im Fernsehsender TVN24. Die Museumsleute blieben bei der Entdeckung im vergangenen September noch zurückhaltend.

Schließlich tobte zur gleichen Zeit in Niederschlesien ein regelrechtes Goldfieber nach Berichten über die Entdeckung eines Tunnels, in dem sich ein deutscher Panzerzug aus dem Zweiten Weltkrieg befinden sollte (Schatzgräber hoffen auf baldige Suche nach Nazi «Goldzug» (Videos)). Ähnliche Jagd- und Buddelszenen sollten wohl vermieden werden.

Schatzfieber

Die Vorsicht war nicht unbegründet: In Polen hat die Bunker-Entdeckung längst Kreise gezogen, und sogar das wohl unvermeidliche Wort „Bernsteinzimmer“ wurde schon wieder in Umlauf gebracht. Plebanczyk sagte gegenüber der Zeitung „Gazeta Olsztynska“: „Dieser Raum wurde extra dafür angelegt, einen Schatz zu verstecken.“

Mittlerweile habe eine zweite Untersuchung die Existenz der Geheimkammer bestätigt, heißt es. Bohrungen mit Wärmekameras sollen folgen, um festzustellen, ob sich in dem Hohlraum auch wirklich etwas befindet. Die Denkmalschutzbehörde wurde eingeschaltet.

Historischer Hintergrund

Die Bunker von Mamerki sind Teil von Anlagen im ehemaligen Ostpreußen, wo das deutsche Militär vor und während des Angriffs auf die Sowjetunion sein Hauptquartier hatte. Auch Hitlers östliches Hauptquartier, die Wolfsschanze, befindet sich in der Region.

Ähnlich wie in Niederschlesien gibt es auch hier Gerüchte über streng gesicherte Transporte, die in der Endphase des Zweiten Weltkrieges Nazigold und andere Wertsachen in den Westen oder ein Versteck bringen sollten. Ein solcher Transport soll in Mamerki eingetroffen sein – die Lastwagen seien leer weitergefahren.

 

Die nächsten Untersuchungen könnten womöglich schon in der kommenden Woche beginnen, berichtete „Radio Olsztyn“ am Donnerstag. Der für das Gelände zuständige Oberförster Piotr Gawrycki will keinesfalls „individuelle Grabungen“ dulden.

„Das muss alles unter Aufsicht der entsprechenden Behörden laufen“, betonte er, unberührt von der Aufregung um einen verborgenen Schatz: „Ich selbst glaube nicht an das Bernsteinzimmer.“  (Schatzjäger: Ist das Bernsteinzimmer in Tschechien versteckt? (Videos))

Literatur:

Die Angst der Amerikaner vor der deutschen Atombombe: Neue Informationen und Dokumente zum größten Geheimnis des Dritten Reiches von Edgar Mayer

Verschollene Schätze im Salzkammergut: Die Suche nach dem NAZI-GOLD von Gerhard Zauner

Nazi Geheimnisse: Ein okkulter Bruch im Gewebe der Geschichte von Frank Lost

Bunker aus dem Kalten Krieg: Wie Westdeutschland den 3. Weltkrieg überleben wolltevon Christoph Lubbe

Quellen: PublicDomain/derstandard.at/oe24.at am 22.04.2016

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