Samstag, April 20, 2024
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Politische Kernschmelze: Die bizarr-groteske Schmierenkomödie in Washington D.C.

Als geneigter Beobachter des weltweiten Illusionstheaters sitzt man in den Zuschauerrängen und reibt sich verwundert die Augen.

Am 9. Mai 2017 hatte US-Präsident Donald Trump den Direktor des FBI, James Comey, gefeuert und damit ein nur begrenzt nachvollziehbares Erdbeben in der US-Politszene ausgelöst. So fanden sich recht bald die üblichen Verdächtigen voller Empörung in den Konzernmedien ein und ließen ihrem gekünstelten Unmut freien Lauf – bisweilen mit recht humoresken, selbstentlarvenden Beiträgen, wie beispielsweise die kalifornische Kongress-Abgeordnete der Demokraten Maxine Waters in ihrem Gespräch mit MSNBC-Moderator Peter Alexander.

Waters hatte noch vor einem halben Jahr behauptet, dass James Comey »keine Glaubwürdigkeit« besitze und nun empörte sie sich über seine Entlassung durch Trump. Peter Alexander stellte sie mehrfach zur Rede und Waters gebar sich dabei nicht nur wie ein ertapptes Kleinkind, sondern sie offenbarte auch vollkommen unverblümt ihre wahre Agenda als Clinton-Anhängerin:

Waters: »Unterm Strich denke ich, wenn der Präsident ihn gefeuert hätte, als er gerade sein Amt angetreten hatte, dann wäre er jetzt nicht in einer Position, in welcher er versucht eine Begründung dafür zu finden. Das besteht den Riechtest nicht.«

Alexander: »Ich verstehe. Wenn also Hillary Clinton ins Weiße Haus eingezogen wäre, hätten Sie dann empfohlen, dass sie den FBI-Direktor James Comey feuert?«

Waters: »Nun, lassen Sie mich Ihnen etwas sagen. Wenn sie ins Weiße Haus eingezogen wäre, dann glaube ich angesichts dessen, was er ihr angetan hat und versucht hat ihr anzutun, hätte sie ihn feuern sollen, ja!«

Alexander: »Sie hätte ihn also feuern sollen, aber er hätte ihn nicht feuern sollen? Das ist es, was mich verwirrt.«

Waters: »Nein, Sie sind nicht verwirrt.«

Alexander: »Ich bin verwirrt.«

Hier der absolute Leckerbissen von einem Gespräch, Prädikat unbedingt sehenswert:

Auch der US-Satiriker Stephen Colbert legte in der Unterhaltungssendung “The Late Show“ eine ordentliche Bauchlandung hin, als sein Publikum entgegengesetzt seiner Erwartung in lautem Jubel ausbrach, als er Comeys Entlassung verkündete. Hier die ebenfalls sehr sehenswerte erheiternde Analyse von Mark Dice:

Die Trump-Administration hatte bereits seit ihrem Beginn mit an die Presse durchgesickerten Internas zu kämpfen und offenbar scheinen verbliebene Comey-Freunde auch weiterhin Einzelheiten aus den inneren Kreisen heraussickern zu lassen, wie The Hill berichtet:

Präsident Trump wird von internen Leaks belagert, während er sich müht die negativen Auswirkungen seiner Entlassung von FBI-Direktor James Comey zu überstehen. Medienberichte über die Vorgeschichte zu Trumps Entscheidung zeichnen ihn als isoliert und von Zorn und Paranoia konsumiert. […]

Geschichten von hinter den Kulissen haben die öffentliche Begründung für die Entlassung Comeys durch das Weiße Haus mehrfach unterlaufen und zusätzlichen politischen Ärger für die Administration verursacht […]. Und Trumps abrupte Entlassung Comeys scheint bei Getreuen des ehemaligen FBI-Direktors Widerstand hervorgerufen zu haben […]

Nun ist The Hill nicht gerade für seine Pro-Trump-Berichterstattung bekannt, doch macht das ständige Affentheater um die Trump-Administration mittlerweile in der Tat den Eindruck, als würde sich die US-Führung inmitten einer totalen Kernschmelze befinden. Und nun kommt noch Donald Trump höchstpersönlich daher und droht Comey:

James Comey better hope that there are no „tapes“ of our conversations before he starts leaking to the press!

James Comey sollte besser hoffen, dass es keine “Bänder“ von unseren Konversationen gibt, bevor er beginnt Dinge an die Presse durchsickern zu lassen!

Offenbar gibt es also Aufnahmen, vermutlich aus dem Oval Office, deren Inhalt in irgendeiner Form kompromittierend für Comey sein dürfte und dem “mächtigsten Mann der Welt“ fällt nichts Besseres ein, als seinen vor einer Woche noch amtierenden FBI-Direktor auf Twitter mit der Veröffentlichung dieser Bänder zu drohen?

Die Krone setzt dieser vollkommen unwürdigen Inszenierung nun noch WikiLeaks auf, welche bis vor Kurzem noch als »russischer Nachrichtendienst« und parteiisch für Trump bezeichnet wurden. The Daily Sheeple berichtet:

Inmitten des komödienhaften, beängstigenden und insgesamt befremdlichen Nachspiels von FBI-Direktor James Comeys Entlassung durch Trump, hat WikiLeaks jetzt eine Belohnung in Höhe von $ 100.000 für Aufnahmen der beiden aus dem Oval Office von vor der Kündigung geboten. […]

Der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, weigerte sich später die Existenz irgendwelcher Aufzeichnungen dieses Gesprächs im Oval Office zu bestätigen oder zu bestreiten [… und] sagte gegenüber der Presse, dass Trumps Droh-Tweet in Wirklichkeit »gar keine Drohung« gewesen sei.

Was für eine beispiellose und tragisch-komödiantische Seifenoper! Das bizarr-groteske Illusionstheater auf der Bühne namens “Weltgeschehen“ hat mittlerweile derart lächerliche Züge angenommen, dass man nicht mehr weiß, ob man lachen oder weinen soll.

Wenn die Vereinigten Staaten und ihr oberkommandierender Häuptling nicht über eine derart überdimensionierte konventionelle Feuerkraft verfügen würden, würde sich gewiss die ganze Welt öffentlich herzhaft über diese nicht enden wollende Posse der “Weltmacht Nr. 1“ belustigen – hinter vorgehaltener Hand tut sie das vermutlich auch. Das US-Establishment hat jede Glaubwürdigkeit verspielt. Washington “hat fertig“.

Alles läuft nach Plan…

Beitragsbild: Der Nachtwächter

Quelle: Der Nachtwächter

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