Helmut Schweiger stand am Tag nach dem Coup wieder im Geschäft: "Ich weiß noch gar nicht, was alles fehlt", sagt der Juwelier, der nun noch besser hinschaut, wen er ins Verkaufslokal lässt – Kunden müssen läuten. So wie die beiden gut gekleideten und anfangs höflichen Räuber , die erst Handschuhe anzogen, nachdem sie Pistole und Elektroschocker gezückt hatten. Zehn Minuten ließen sie sich im Geschäft Zeit. "Sie wussten genau, was wo liegt und wo der Tresor ist", sagt der 68-Jährige: "Wir wurden ausgekundschaftet."
Schlug Trio womöglich auch in Graz zu?
Die Polizei vergleicht derzeit Überwachungsbilder weiterer Juweliere mit jenen des Überfallsopfers – vielleicht spionierten die Räuber auch schon anderswo. Auch mit Überfällen in ganz Österreich und dem Ausland vergleichen die Experten die aktuelle Tat.
Ein Bild stach ins Auge: Eine Woche vor dem Überfall auf der Linzer Promenade raubte in Graz ein Trio einen Juwelier aus – und einer der Täter hatte ebenfalls einen auffälligen Bart, so wie auch einer der Räuber in Linz. Zudem sprachen sie auch eine Ost-Sprache – in beiden Fällen könnten also Mitglieder der berüchtigten "Pink Panther"– Bande am Werk gewesen sein.
Juwelier: "Hätten als Geiseln genommen werden können"
Juwelier Schweiger ist froh, dass er beim Überfall zufällig alleine im Geschäft war: "Es gibt keine Hintertür, hätte wer stillen Alarm ausgelöst und die Polizei wäre vor der Tür gestanden, wir hätten als Geiseln genommen werden können."
Jetzt hoffen die Fahnder auf Hinweise auf den Fluchtwagen: Am dunklen VW Phaeton – es könnte auch ein Passat sein – waren die am Sonntag in Wien geklauten deutschen Nummerntafeln DGF-OA756 montiert.