Dienstag, April 16, 2024
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Pornowelle erfasst E-Book-Shops

Amazon Kindle: Pornos trotz Kontrolle (Foto: flickr.com/Antony Bennison)
Amazon Kindle: Pornos trotz Kontrolle (Foto: flickr.com/Antony Bennison)

 

Suche bei Amazon & Co liefert hunderte einschlägige Inhalte
Seattle – Online-Shops für E-Books haben mit einem zunehmenden Pornografie-Problem zu kämpfen. Obwohl Anbieter wie Amazon, Apple oder Barnes & Noble sich eigenen Angaben zufolge vehement darum bemühen, ihre digitalen Vertriebsplattformen für elektronische Bücher von jeglichem "Schund und Schmutz" freizuhalten, zeigt sich in der Praxis ein deutlich anderes Bild. Wie eine aktuelle Analyse…

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des Branchenportals Cnet aufdeckt, können User bei einigen der Firmen gleich mehrere hundert einschlägige Inhalte abrufen und per Mausklick für relativ wenig Geld auf ihren E-Reader laden.

"Wir haben Prozesse und Systeme etabliert, um E-Books aufzuspüren und zu entfernen, die nicht ausdrücklich unseren Content-Guidelines entsprechen", erklärt Amazon als Reaktion auf den kürzlich veröffentlichten Cnet-Bericht. Konkret setze man vor allem auf eine spezielle Filtersoftware, die das komplette Video- und Bildmaterial des Online-Händlers nach ungeeigneten Inhalten durchforstet und bei einem Verstoß von der Plattform löscht. In einigen Fällen werde zudem auch eine händische Durchsicht und Kontrolle vorgenommen. "Auf diese Weise konnten wir bereits tausende solcher Inhalte entfernen"; betont der US-Konzern. "Wir sind aber darum bemüht, unseren Ansatz kontinuierlich zu verbessern", heißt es weiter.

Direct Publishing als Problem

Im Fall von Amazon machen die Experten von Cnet in erster Linie den alternativen Vertriebsweg, der bei "Kindle Direct Publishing" (KDP) https://kdp.amazon.com angeboten wird, für die wachsende Porno-Misere verantwortlich. Dort, wo es Autoren möglich ist, ihre Bücher auch ohne Vertrag in digitaler Form zu veröffentlichen, sei es Nutzern ein Leichtes, ihre schmuddeligen Werke unter das Volk zu bringen, so das nüchterne Urteil nach Auswertung der Analyseergebnisse. Ähnlich gelagert sei die Problematik auch beim Buchhandelsriesen Barnes & Noble: Eine Suche nach den Wörtern "adult picture book" fördert im dortigen Nook-Store eine Liste mit hunderten von E-Books mit eindeutigen Erwachseneninhalten zu Tage, die über das firmeneigene "PubIt!"-System veröffentlicht worden sind.

Etwas besser stellt sich die Sachlage offenbar beim iPad-Hersteller Apple dar, der für sein besonders strenges Vorgehen in Bezug auf Sex-Zensur innerhalb seiner digitalen Angebote bekannt ist (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20100222016/ ). Beim IT-Konzern aus Cupertino gebe es zwar auch ein alternatives Vertriebsmodell, im Vergleich zur Konkurrenz sei das eingesetzte System für Selbst-Veröffentlichungen aber wesentlich komplizierter und aufwendiger, urteilen die Cnet-Experten. User, die auf diesem Weg ein E-Book anbieten wollen, müssten etwa einen langwierigen Bewerbungsprozess durchlaufen.

Frühere Spam-Kritik

Dass alternative Vertriebswege wie Kindle Direct Publishing für ihre Anbieter nicht unproblematisch sein können, hat Amazon bereits des Öfteren am eigenen Leib erfahren müssen. Schon im Sommer 2011 hatten sich beispielsweise viele Kunden darüber beschwert, dass der Kindle-Shop zunehmend mit Spam zugemüllt wird (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110620023/ ). Auch in diesem Fall soll das KDP-Programm von verschiedenen Autoren missbraucht worden sein, um durch den Verkauf minderwertigen Materials schnell an Geld heranzukommen.

(Ende)

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