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Privatisierung ist der Kern des Faschismus

Foto: Das Hotel Dolce in Sitges, Spanien. Dort fand 2010 das Treffen der Bilderberger Gruppe statt / Raro42 / CC BY-SA 3.0

Eric Zuesse – Aus dem Englischen: Einar Schlereth – Privatisierung kommt zunehmend in Mode, wie etwa in Griechenland, der Ukraine, den USA und in England – und Privatisierungen sind ein zentraler Charakterzug des Faschismus.

Der Kern des Faschismus ist die

Idee, dass es eine Elite gibt, ob ‚arisch‘ oder ‚von Gott erwählt‘ oder sonstwie, die alles leiten sollte, und dass jeder dazu da ist, dieser Elite zu dienen. Diese Elite besteht unausweichlich aus Leuten, die von den

Herrschenden ernannt werden als Besitzer von so gut wie allem, was Wert hat. Zunehmend gelangen die Dinge in den privaten Besitz dieser Leute – was zuvor öffentliches Eigentum war, wird nun privat. Strände werden privat. Schulen werden privat. Naturressourcen werden privat. Es ist nicht nur die Kunst, die von den Nazis gestohlen und von ihnen in Besitz genommen und/oder von ihnen und/oder in von ihnen kontrollierten Museen gezeigt wurde, was privat wird, es ist alles, was die Elite haben und kontrollieren möchte: alles ist privat. Das ist das faschistische Ideal.

Das legale System steht den legalen Besitzern zur Verfügung in jedem faschistischen Land, so wie das legale System in jedem Land den legalen Besitzern zur Verfügung steht. Und im Faschismus sind die legalen Besitzer die Aristokratie, die halfen, das System zustandezubringen, wie es jetzt ist. Typischerweise sind sie die Aristokratie, die bereits in jedem Land besteht; wenn es eine Demokratie war (Aristokraten neigen dazu, die Demokratie zu hassen., weshalb sie den Faschismus einrichten, um sie zu ersetzen), aber es kann auch eine Gruppe sein, die teilweise neu ist und zum Teil nur der Gewinner der alten Aristokratie – jenem Teil der alten Aristokratie, die den inner-aristokratischen Konflikt gewonnen hat, der immer in der Aristokratie existiert. Auch wenn jede Aristokratie stets im Krieg mit der Öffentlichkeit liegt, gibt es Wettkämpfe in der Aristokratie, um festzulegen, wer der beherrschende Teil wird.

 

Jeder Faschismus wird von der Aristokratie des Landes kontrolliert und dient ihr – nicht der Öffentlichkeit, die nichts als Propaganda vom Regime erhält. Selbst in einer Diktatur, nicht nur in einer Demokratie, werden die Presse oder Medien gebraucht, um die Politik der Regierung dem Publikum zu verkaufen. Wenn die Presse privatisiert wurde, ist sie im Besitz von Mitgliedern der Aristokratie. Wenn die Presse direkt im Besitz der Regierung ist, ist sie dennoch Propaganda. Wenn Aristokraten die Kontrolle haben, gibt es nur wenig Leute, die wissen, dass dies der Fall ist. Privatisierung ersetzt öffentliche, im Besitz der Regierung befindliche Reichtümer durch Besitz in privater Hand und überführt die Kontrolle von öffentlich gewählten Führern (die jedem an der Wahlurne verantwortlich sind) durch Privatpersonen – private Aktienbesitzer, die entscheiden, wofür dieser Besitz verwendet wird – egal, ob das Schulen sind oder Krankenhäuser oder Land oder Naturressourcen oder Straßen. Alles kann privatisiert werden. Alles kann von einer Elite geführt werden, von einem ‚Besitzer‘. Der Faschismus versucht, den Privatbesitz von vormals allgemeinem Eigentum zu maximieren.

Folglich gab es die ersten Privatisierungen in der ersten faschistischen Nation, Italien, in den 1920-er Jahren und die zweiten im zweiten faschistischen Land, Deutschland, in den 1930-ern. Privatisierungen begannen unter Mussolini und wurden unter Hitler durchgeführt. Das setzte den faschistischen Ball ins Rollen und nach ein paar Jahrzehnten einer Pause nach der sogenannten Niederlage des Faschismus im 2. Weltkrieg, tauchte er erneut auf und bekam in den 1970-ern einen Aufschwung, als faschistische Kräfte in der globalen Aristokratie via CIA, IMF, der Bilderberg-Gruppe und der Trilateralen Kommission die globale Herrschaft der wichtigsten privaten Besitzer von Wertpapieren und Aktien durchsetzten: die Aristokraten der Welt reissen einen wachsenden Prozentsatz dessen, was früher öffentliches Eigentum war, an sich.

Die Privatisierungen tauchten erneut in den 1970-ern unter dem faschistischen Führer Augusto Pinochet in Chile auf, und in den 1980-ern unter der faschistischen Führung von Margaret Thatcher (eine leidenschaftliche Unterstützerin der Apartheid in Südafrika) und auch unter dem grinsenden faschistischen amerikanischen Führer Ronald Reagan (der dem vorhergegangenen Erfolg von Richard Nixons „Süd-Strategie“ der Weißen Vorherrschaft folgte in der dazumal neu erstandenen konservativen USA, und den man als den ersten durch und durch faschistischen US-Präsidenten bezeichnen könnte); und in den 1990-ern unter mehreren faschistischen (vormals kommunistischen) Führern in der ganzen früheren Sowjetunion unter Anleitung der faschistischen Ökonomen der Harvard Universität, von denen die Kontrolle von der früheren Nomenklatura auf die neuen (vom Westen abhängigen) „Oligarchen“ überführt wurde.

Und Privatisierungen sind jetzt in der ganzen Welt gang und gäbe wie in der heutigen faschistischen USA und dem faschistischen England.

 

Mussolini war der Mann der Zukunft, aber – nachdem Franklin Delano Roosevelt tot war und am Ende Thatcher und Reagan und andere „Freimarktler“ an die Macht kamen – Mussolinis „Zukunft“ ist zunehmend unsere eigene „jetzt“: die Ideologie der Achsenmächte hat tatsächlich in der Nachkriegszeit gesiegt. Nur wird sie diesmal mit Namen wie „Libertarianismus“ oder „neo-Liberalismus“ belegt und nicht mehr Faschismus, so dass nur die wahren gläubigen Faschisten, die Aristokraten, wissen, dass es eigentlich Faschismus ist. Es ist ihre Big Con. Es ist ihre große Lüge. Einfach den Faschismus neu benennen als „Libertarianismus“ oder „neo-Liberalismus“, hat die Massen getäuscht zu glauben, dass es pro-demokratisch sei. “Kapitalismus“ ist auf diese Weise neu definiert und bezieht sich allein auf die aristokratisch kontrollierte Form des Kapitalismus: den Faschismus. Die ideologische Schlacht ist auf diese Weise offensichtlich gewonnen worden durch einen billigen terminologischen Trick. Das ist alles, was es für die Diktatur braucht, zu gewinnen.

Die demokratisch kontrollierte Form des Kapitalismus, wie in einigen nördlichen europäischen Ländern ist allgemein als „Sozialismus“ bezeichnet worden; und natürlich ist er gegen alle Formen der Diktatur, sowohl kommunistische als auch faschistische. Sozialismus ist die demokratische Form des Kapitalismus. Es ist die Form des Sozialismus, der der Öffentlichkeit dient, statt der Aristokratie, wenn die beiden gegenteilige Interessen haben. Er unterwirft die Aristokratie der Öffentlichkeit. Faschismus hingegen unterwirft die Öffentlichkeit der Aristokratie, was die natürliche Tendenz ist (weil die „0.7 Prozent der reichsten der Welt 1367 mal mehr als die Ärmsten 68.7 Prozent der Welt besitzen“, und die „80 reichsten Leute der Welt besitzen genau so viel wie die 50 % am unteren Ende der Welt“).

Folglich können im direkten Zusammenhang mit den schockierenden Realitäten die wichtigsten Entscheidungen für die Zukunft der Welt von vielleicht nicht mehr als nur 100 Leuten getroffen werden, den Repräsentanten in Foren wie Bilderberg Dinge privat koordinieren können, wobei die Repräsentanten als Minister ihrer Vorgesetzten dienen, die natürlich die Details durchführen werden dessen, was zwischen ihren Agenten zu ihrem Vorteil ausgehandelt wurde. Zahlungen können dann auf normale Weise gemacht werden zwischen ihren respektiven Großunternehmen und dieses Arrangement kann Zahlungen an Lobby-Firmen etc umfassen und auch an Medien für die Anzeigen, sowohl kommerzielle als auch politische, um alles in Übereinstimmung mit dem vereinbarten global-aristokratischen Plan zu bringen).

In den jüngsten Jahrzehnten hat die internationale Aristokratie unter Führung der USA in der Tat einen Plan in Gang gesetzt, eine entstehende Welt-Regierung zu privatisieren, um zu verhindern, dass sie demokratisch wird: statt sozialistisch, wird es eine faschistische Welt. Ihre Ursprünge können übrigens in den Schriften von Mussolini persönlich gefunden werden. (Wenn man sagen könnte, er habe einen ‚Plan B‘ gehabt, dann könnte dies seiner sein, und die letztliche Einführung scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Das gegenwärtige informelle faschistische System wird dann via Bilderberg-Treffen nur am Rande des mehr formellen Systems operieren, das die nationale Souveränität und jede Spur von Demokratie zerstören wird, bezüglich vieler gegenwärtiger Regierungs-Angelegenheiten wie Regulierung der Umwelt- und Produkt-Sicherheit. In einem Wort: praktisch die ganze Welt wird dann ein Gefängnis sein, in dem die Öffentlichkeit sitzt und nur die Aristokraten werden Schlüssel haben, um es zu öffnen, falls sie wünschen, jemanden in ihre winzige luxuriöse freie Welt zu entlassen.)

Mussolini hat jedoch nicht den Faschismus geschaffen; er lernte ihn von seinem persönlichen Lehrer Vilfredo Pareto, der einer der Gründer der mikro-ökonomischen Theorie war, die bis heute existiert und bis heute spezifisch für alle Kosten/Gewinn-Analysen in der kapitalistischen Ökonomie ist. (Es ist tatsächlich eine faschistische Ökonomie – weder sozialistisch noch kommunistisch. Keine mikro-ökonomische Theorie für eine Demokratie – keine sozialistische Mikro-Ökonomie – ist bisher vorgelegt worden.) Aristokraten gefiel Paretos Theorie, weshalb sie in das eingebaut wurde, was „Wohlfahrtsökonomie“ genannt wird, die entworfen wurde, um mit seiner politischen Theorie im Einklang zu stehen, die Faschismus ist. Pareto wurde sogar zu Recht „der Karl Marx des Faschismus“ genannt. Zum Beispiel: Laut Pareto ist die Befreiung eines Sklaven falsch, es sei denn der Herr akzeptiert sie als Teil einer Transaktion, in der der Sklave verkauft wird und der Herr mit der Zahlung zufrieden ist. Wenn der Herr nicht zufrieden ist, dann würde die Transaktion „unwirtschaftlich“ sein, in der Terminologie der faschistischen Mikro-Ökonomie-Theorie, die die Grundlage der bestehenden Art der kapitalistischen Ökonomie ist – der Typ von Ökonomie, der in der ganzen Welt gelehrt wird.

Amerikas Präsident Abraham Lincoln war einer der ersten Leute, kohärent für den Sozialismus einzutreten. Während für Pareto Eigentum an erster Stelle stand, war für Lincoln die Person an erster Stelle. Für Pareto standen die Eigentumsrechte ganz oben, für Lincoln die Menschenrechte.
Lincoln wurde tragischerweise von einem Konservativen erschossen und die politische Partei, die er mithalf zu gründen (die Republikanische Partei) wurde dann schnell von Amerikas Aristokraten übernommen (und das macht auch klar, dass Lincoln die Republikanische Partei, die nach ihm kam, abgelehnt hätte).

Obwohl Amerika heute gegen den Sozialismus ist, waren die zwei größten Präsidenten Amerikas, Lincoln und Franklin Delano Roosevelt, beide Sozialisten, die beide Menschenrechte über Eigentumsrechte stellten, die beide den demokratischen Kapitalismus vorzogen. Anders als FDR lebte Lincoln, bevor der Faschismus aufkam. Zu seiner Zeit war das Äquivalent dafür der Feudalismus, und er war entschlossen, ihn im Süden der USA zu beenden – daher der Bürgerkrieg.

Selbst ein gewöhnlicher amerikanischer Forscher hat argumentiert, dass beide, Lincoln und FDR „Sozialisten“ waren und im Fall von Lincoln listet er die Aktionen auf, die der Präsident durchführte als Gründe, um ihn einen „Sozialisten“ zu nennen. Lincoln war nicht nur ein sozialistischer Vorgänger, sondern in der Tat ein sehr kühner Sozialist.

Amerika wurde erst in den jüngsten Jahrzehnten faschistisch. Am Ende einer Analyse einer Meinungsumfrag 2012 hatte ich den Schluss gezoen: „Die Gefahr direken Faschismus in Washington ist real – die Kulmination war Reagans Rechtswende. Das zeigen nicht nur die Umfrage-Ergebnisse, sondern die Nachrichten tagtäglich, besonders, wenn man sie im Licht der Geschichte sieht. Jedermann sollte sich dessen bewusst werden.“ Aber jetzt würde ich sagen: Wir sind bereits da.

Und der letzte US-Präsident vor Reagan war Jimmy Carter, der kürzlich sagte in einem erschreckenden Anfall von Ehrlichkeit, als er darüber nachdachte, was in den USA geschah, nachdem er aus dem Amt schied:
„Jetzt ist es einfach nur eine Oligarchie mit unbegrenzter politischer Bestechung,, um zum Präsidenten nominiert zu oder gewählt zu werden. Und dasselbe gilt für die Gouverneure und die US-Senatoren und die Kongress-Abgeordneten. Wir haben jetzt also eine Subversion unseres politischen Systems gesehen als Anzahlung für die großen Geldgeber, die wollen und erwarten, und manchmal auch bekommen, Begünstigen für sich selbst, sobald die Wahlen vorbei sind.“

Er hat gerade den Faschismus beschrieben: die Privatisierung der Regierung selbst.

Verteiler: Neopresse

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