Donnerstag, März 28, 2024
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Prostatakrebs: Neue Medikamente gegen Resistenz

Hemmung von Hsp90 verhindert anormale Androgenrezeptoren effektiv
Speziell behandelte Zellen bei Prostatakrebs (Foto: icr.ac.uk, Johann de Bono)
Speziell behandelte Zellen bei Prostatakrebs (Foto: icr.ac.uk, Johann de Bono)

London (pte018/02.05.2016/10:30) – Männer mit aggressivem Prostatakrebs, der nicht mehr auf eine konventionelle Behandlung anspricht, könnten laut dem Institute of Cancer Research http://icr.ac.uk von einer neuen Klasse von Medikamenten profitieren. Die sogenannten Hsp90-Inhibitoren sind auf das Überwinden der Resistenz gegen Medikamente ausgerichtet. Sie zielen auf einen Mechanismus ab, der von den Krebszellen eingesetzt wird, um die Wirkung der Standardbehandlung zu umgehen.

Möglichkeiten gegen Abwehr

Zusätzlich zu dieser Auswirkung von Hsp90 auf Krebs hat sich gezeigt, dass die Hemmung auch die Produktion von anormalen Formen des Androgenrezeptors blockiert. Damit wurde den Krebszellen die Möglichkeit zur Abwehr gegen Hormonbehandlungen genommen. Bei Prostatakrebs benötigen die Tumore Androgene, um zu wachsen und sich auszubreiten. Daher kann die Blockierung der Androgenrezeptoren einen wirksamen Behandlungsansatz darstellen. Krebszellen gelingt es häufig, anormale Formen von Androgenrezeptoren zu schaffen, die permanent ohne eine Stimulierung durch das Hormon Androgen aktiviert werden.

Die Forscher untersuchten die Auswirkungen der Hemmung von Hsp90 bei menschlichen Krebszellen, die mit AR-V7 die häufigste Variante dieser Krebsart produzierten. Die Krebszellen wurden im Labor gezüchtet und Mäusen injiziert. Es zeigte sich, dass die Hemmung von Hsp90 zu einer Verringerung der Produktion von AR-V7 führte. Dabei handelte es sich um einen neuen und nicht erwarteten Mechanismus. Die Hemmung führte auch zu einer Verringerung des normalen Androgenrezeptors und anderer wichtiger Krebsmoleküle wie AKT und GR.

Chance für aussichtslose Fälle

Laut Mitautor Paul Workman gelten Hsp90-Inhibitoren als Netzwerkmedikamente, da sie auf mehrere Signale abzielen, die bei Krebs betroffen sind. Diese Mittel beinträchtigen den Krebs stärker als jene, die nur auf ein Protein abzielen. Laut den in „Cancer Research“ veröffentlichten Studienergebnissen ist nun nachgewiesen, dass sich die Resistenz gegen eine Hormonbehandlung bei Prostatakrebs durch einen völlig neuen Mechanismus im Bereich der Verarbeitung von mRNA stoppen lässt. Damit könnte es in Zukunft einen Behandlungsansatz für Krebserkrankungen geben, die derzeit nicht mehr auf eine Therapie ansprechen. (Ende)

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