Freitag, März 29, 2024
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Quantenphysik: Wie Bewusstsein Lichtquanten beeinflussen kann (Videos)

Eine der großen Fragen im Bereich der Quantenphysik dreht sich um die Rolle des Beobachters, genauer: seines Bewusstseins und den Einfluss auf Materie.

Laut dem ungarisch-amerikanischen Physiker und Nobelpreisträger Eugene Wigner war es in der frühen Zeit der Quantenphysik „nicht möglich, die Gesetze der Quantenmechanik gänzlich widerspruchsfrei zu formulieren, ohne einen Bezug zum Bewusstsein herzustellen“.

Nur wenige Physiker haben sich seither eingehend und öffentlich mit dieser Problematik befasst – was teilweise daran liegen mag, dass viele Wissenschaftler Interpretationen der Forschungslage anhängen, die erst gar kein Problem entstehen lassen.

Und das, obwohl

„die meisten Entwickler dieser Interpretationen […] immer noch ein Geheimnis sehen“,

wie Bruce Rosenblum und Fred Kuttner in ihrem Buch „The Quantum Enigma“ formulieren.

Der Parapsychologe Dr. Dean Radin bemängelte auf der diesjährigen Konferenz Science of Consciousness in Tuscon, Arizona, dass zwar viele Wissenschaftler Theorien zur Rolle des Bewusstseins aufstellen würden, aber kaum jemand Experimente durchführe, um diese zu überprüfen. Als Reaktion auf diesen Umstand erarbeitete Radin mit seinem Team einen Versuchsaufbau. Sie wollten experimentell herausfinden, ob es Hinweise darauf gibt, dass das Bewusstsein Quanteneffekte beeinflussen kann.

Radin entschied sich für eine Erweiterung des bekannten Doppelspaltexperiments:

„Das einzig neue Element in diesem Experiment: Wir baten Menschen – konkret einen Meditierenden –, sich den Doppelspalt vorzustellen und vor dem geistigen Auge zu visualisieren, welche der beiden Spalten das Photon passieren würde. Das schien uns der einzige Weg zu sein, um direkt überprüfen zu können, ob das Bewusstsein die Wellenform zum Kollabieren bringt.“

Am Experiment nahmen 137 Testpersonen teil, darunter sowohl erfahrene Meditierende als auch Nicht-Meditierende. Ein Versuchsdurchlauf mit je einer Person dauerte 20 Minuten und bestand aus 30-sekündigen Beobachtungsphasen, die sich mit ca. 30-sekündigen Ruhephasen abwechselten. Die Auswertung der Daten der Pilotstudie mit 250 Versuchsdurchläufen und 137 unterschiedlichen Probanden ergab eine signifikante Effektstärke, vor allem für die Gruppe der erfahrenen Meditierenden.

Von diesen Ergebnissen ermutigt, führten die Forscher eine Reihe weiterer Experimente durch. Dazu zählte auch eine Internet-basierte Variante des beschriebenen Versuchs, in der binnen drei Jahren insgesamt 12.000 Versuchsdurchläufe ausgeführt wurden; 5.000 mit menschlichen Probanden und 7.000 mit einem Linux-Bot, der als Kontrollgruppe fungierte. Wieder zeigten die Daten einen signifikanten Einfluss des menschlichen Bewusstseins auf das Photon an.

Bisher sind keine unabhängigen Wiederholungen des Versuchs bekannt, doch laut Radin soll derzeit eine Kopie seines Experiments an der University of São Paolo durchgeführt werden. Der dort verantwortliche Physiker soll Radin gegenüber geäußert haben, die bisherigen Ergebnisse hätten in ihm stark gemischte Gefühle ausgelöst:

„Ich schwanke zwischen ‚Oh mein Gott‘ und ‚Warte, da muss etwas faul sein‘.“

Einen Mitschnitt von Dr. Dean Radins detaillierten Ausführungen zu seinen Experimenten auf der Science-of-Consciousness-Konferenz finden Sie bei YouTube.

Video:

Bewusstsein und Doppelspalt-Interferenzmuster

Da dies – Zufall oder nicht – für die Interpretation der Quantenmechanik von zentraler Bedeutung ist, umfasst die Physikliteratur zahlreiche philosophische und theoretische Diskussionen hinsichtlich des Problems der Quantenmessung sowie Mutmaßungen über die Rolle von Bewusstsein (Quantenphysik trifft Bewusstsein: »Spukhafte Fernwirkung« verschränkter Teilchen bleibt rätselhaft (Videos)).

Man würde erwarten, dass es entsprechende einschlägige experimentelle Literatur gibt, die sich mit diesen Ideen befasst. Dies ist jedoch nicht der Fall, was angesichts der Tatsache, dass die Vorstellung, es könne eine Verbindung zwischen dem Bewusstsein und der Gestaltung der physikalischen Wirklichkeit geben, vielmehr mit mittelalterlicher Magie oder sogenannten New Age-Ideen als mit nüchterner Wissenschaft assoziiert wird, nicht verwunderlich ist.

Um der wissenschaftlichen Karriere willen sollte man es vermeiden, sich mit solch dubiosen Themen und daran anschließenden, selten zu findenden Experimenten, die diesen Ideen in der Physikliteratur untersuchen, zu befassen. In der Tat ist dieses Tabu so stark ausgeprägt, dass es bis vor kurzem noch für alle Untersuchungen der Grundlagen der Quantentheorie galt. Solche Studien galten über 50 Jahre als für seriöse Forscher ungeeignet.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass es keine wissenschaftliche Literatur gibt, die sich mit diesem Thema befasst. Es gibt jahrhundertealte empirische Literatur im umstrittenen Bereich der Parapsychologie, die sich mit der Verbindung zwischen Verstand und Materie beschäftigt. Hier gibt es über 1 000 von Experten begutachtete Studien über

(a) Experimente, die die Wirkung der Intention auf das statistische Verhalten von Zufallsereignissen, die durch Quantenfluktuation entstehen, untersuchen

(b) Studien, die sich mit makroskopischen Zufallssystemen wie geworfene Würfel und Humanphysiologie als Ziele der vorsätzlichen Beeinflussung befassen

(c) Experimente, die sich mit sequentiellen Beobachtungen befassen, um zu sehen, ob ein zweiter Beobachter erkennen kann, ob ein Quantenereignis von einem ersten Beobachter beobachtet wurde oder ob zeitlich verzögerte Beobachtungen eine ähnliche Wirkung erzielen würden und

(d) Experimente, die die bewusste Beeinflussung von unbelebten System, von Molekülbindungen in Wasser bis hin zum Verhalten von Photonen in Interferometern, untersuchen.

Eine Vielzahl dieser Literatur ist in Fachzeitschriften zu finden. Angesichts der kontroversen Natur dieses Themas ist jedoch darauf hinzuweisen, dass einige Literatur auch in bekannteren Ausgaben wie dem British Journal of Psychology, den wissenschaftlichen Zeitschriften Science, Nature sowie Proceedings of the IEEE, usw. veröffentlicht wurde.

Zudem lassen die Experimente vermuten, dass Verstand-Materie-Interaktionen in einer Vielzahl von physikalischen Zielsystemen auftreten. Die beobachtete Wirkung neigt dazu, im absoluten Stellenwert gering zu sein und lässt sich bei Bedarf nicht einfach wiederholen. Eine hohe Abweichung und damit einhergehende Probleme, die bei der Wiederholung auftreten, sind jedoch zu erwarten, da all diese Studien sich zwangsläufig mit fokussierter Aufmerksamkeit und Intention befassen.

Wie bei jeder Form der menschlichen Leistungsfähigkeit ist auch die Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit zu fokussieren, nicht nur von Person zu Person unterschiedlich, sondern variiert auch bei jedem Individuum von Tag zu Tag und innerhalb einer Tagesspanne.

Die Variablen, die die Fähigkeit, mentale Aufgaben auszuführen, beeinflussen, gehen über einfache Faktoren wie die Erregung des Nervensystems oder Ablenkung hinaus. Es geht darum, wann jemand zuletzt gegessen hat und welche Nahrung zu sich genommen wurde. Des Weiteren geht es um die Interaktionen zwischen persönlichen Überzeugungen und der Natur der Aufgabe, den Zustand des geomagnetischen Feldes, usw.

Solche Faktoren bewirken, dass sich bei einer postulierten Verstand-Materie-Interaktion die Seite des Verstandes weit schwieriger kontrollieren lässt als die Seite der Materie. Dies hat zur Folge, dass, wenn jemand bereit ist, die These, dass einige Eigenschaften von Quantenobjekten nicht vollständig unabhängig vom menschlichen Bewusstsein sind, Ernst zu nehmen, eine solche Studie weder als ein herkömmliches physisches Experiment noch als ein herkömmliches psychologisches Experiment durchgeführt werden kann. Physische Experimente mangelt es an Subjektivität während psychologische Experimente dazu neigen, die Objektivität zu ignorieren.

In einem Versuch, beiden Seiten der vorgeschlagenen Beziehung Rechnung zu tragen, haben wir ein physikalisches System mit möglichst stabilen Interferenzstreifen entworfen sowie eine Testeinstellung entwickelt. Zudem haben wir dazu ermutigt, offener gegenüber der Idee einer erweiterten Form des Bewusstseins zu sein, Teilnehmer ausgewählt, die darin geübt sind, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren, und viel Zeit darauf verwendet, mit den Teilnehmern über die Natur der Aufgabe zu sprechen.

Die ausgezeichneten Ergebnisse mit den Meditatoren lassen vermuten, dass trotz einer unvermeidlichen Leistungsabweichung die Möglichkeit besteht, in zukünftigen Studien festzustellen, welche Aspekte der Aufmerksamkeit und Intention eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der hypothetischen Wirkung spielen.

Es ist darauf hinzuweisen, dass einige Meditationstechniken wie z. B. das Wiederholen eines Mantras, darauf ausgerichtet sind, fokussierte oder konzentrierte Aufmerksamkeit zu erlernen, während andere Techniken wiederum, wie z.B. die Achtsamkeitsmeditation, die Tendenz haben, die Aufmerksamkeitskapazitäten zu erweitern.

In keiner der vorgelegten Studien wurde der Versuch unternommen, die Unterschiede zwischen Meditationstechniken zu beurteilen oder in unabhängiger Weise die Fähigkeit der Teilnehmer, fokussierte Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten, zu ermitteln.

Dennoch ist es nicht unrealistisch zu erwarten, dass durch zukünftige Studien herausgefunden werden kann, dass unterschiedliche Meditationstechniken zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Zudem wäre die Messung der Fähigkeit der Teilnehmer, fokussierte Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten, das Untersuchen anderer Gehirn- oder Verhaltenskorrelate hinsichtlich der Leistung, die Verwendung von Einzelphotonen-Ermittern und die Entwicklung eines präzisieren Analyseverfahren ein nützlicher Ansatz.

Zusammengefasst scheinen die Ergebnisse bisheriger Experimente mit der bewusstsseinsbezogenen Interpretation der Probleme der Quantenmessung übereinzustimmen.

Angesichts der Herausforderungen, die eine solche Interpretation mit sich bringt, werden weitere Forschungen erforderlich sein, um die Forschungsergebnisse zu bestätigten, systematisch zu replizieren und auszubauen.

Video: Dr. Dean Radin – Experimente zu Geist und Materie

Dr. Dean Radin ist Ingenieur für Elektrotechnik und gleichzeitig Psychologe. Er forscht seit fast 20 Jahren im Grenzbereich zwischen Geist und Materie. Seine Forschungsergebnisse wurden bereits mehrfach in Mainstream-Journalen für Physik und Psychologie veröffentlicht.

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In diesem Vortrag vom Oktober 2014 stellt er eine Reihe seiner neueren Experimente und Forschungsergebnisse vor. Dabei geht es insbesondere um Versuche, wo Versuchspersonen rein durch Gedanken unterschiedliche physikalische Systeme beeinflussen sollten. Neben Laborexperimenten hat Dean auch Experimente mit Versuchspersonen in der ganzen Welt über das Internet durchgeführt, wobei die Versuchsperson die Aufgabe hatte, durch Gedankenkraft den Versuchsaufbau in Dean’s Labor in Kalifornien zu beeinflussen. Allein an diesem Experiment haben 5000 Personen teilgenommen.

Zeitmarken für diesen Vortrag:

00:45 3 Blinkwinkel: Mysterium der Physik, Interpretation und Experimente
01:40 Das Messproblem in der Quantenmechanik, Beobachtereffekt
05:30 Experimente – Kollaps der Wellenfunktion durch Beobachtereffekt
10:25 Experimente – Mentale Beeinflussung eines Doppelspaltsystems
13:00 Experimente – Zeitverzögerung des Verstands, Vergleich von Modell und Messung
15:25 Experimente – Internetexperiment mit 5000 Personen -> Abstand macht keinen Unterschied
20:05 Experimente – Einzel-Photonen-Experimente mit gleichzeitiger EEG-Messung
24:05 Experimente – Burning Man 2013 – Versuch mit 6 Zufallszahlengeneratoren
25:05 Experimente – Burning Man 2014 – Versuch mit 10 Quantenrauschgeneratoren
26:50 Fazit, Danksagung und Dean’s Literaturtipps

Literatur:

Der Lebenscode des Universums: Quantenphänomene und die Unsterblichkeit der SeelevonRolf Froböse

Physik und Transzendenz: Die großen Physiker unserer Zeit über ihre Begegnung mit dem Wunderbaren von Hans Peter Duerr

Geist ist stärker als Materie – Quantenphysik und paranormale Phänomene von Diethard Stelzl

Quellen: PublicDomain/nexus-magazin.de/matrixwissen.de am 18.10.2016

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