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Rätselhafter Geburtenanstieg zweiköpfiger Haie

Meeresbiologen haben einen unerklärlichen Anstieg von Haien festgestellt, die mit zwei Köpfen geboren werden.

In letzter Zeit werden Wissenschaftler immer häufiger mit rätselhaften Mutationen konfrontiert, die bei einer Vielzahl von Hai-Arten zu beobachtet werden.

An ihrem ansonsten ganz normal entwickelten Körper wächst ihnen ein zweiter Kopf mit einem zweiten Maul. Warum bei diesen Tieren diese Missbildung in einer solchen ungewöhnlich hohen Anzahl auftritt, ist den Forschern noch ein Rätsel.

Im jüngsten Fall hat Professor Valentin Sans Coma von der Universität von Malaga diese Mutation bei einem Embryo eines Atlantischen Sägeschwanz-Katzenhais (Galeus atlanticus) entdeckt. Er war einer von 797 Embryonen, die im Zuge einer Forschungsexpedition im westlichen Mittelmeer aus Eiern ausgewachsener Weibchen entnommen wurden und im Labor zu Studienzwecken gezüchtet wurden.

Das heißt, es konnte ausgeschlossen werden, dass dieser Gendefekt umweltbedingt entstand, denn sie waren niemals Chemikalien, Strahlung oder anderen Schadstoffen ausgesetzt worden, die diese perplexe Mutation erklären könnten, berichten die Forscher im  Journal of Fish Biology.

Im Jahr 2013 hatten Fischer im Golf von Mexiko, nahe Florida, den Embryo eines zweiköpfigen Bullenhais entdeckt. Es war das erste Mal, dass die Wissenschaftler so eine Fehlbildung bei einem Bullenhai gesehen hatten.

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Meeresbiologen gingen zwar immer davon aus, dass es solche zweiköpfige Haie in der Natur geben müsste, doch in so geringer Zahl, dass sie nicht damit rechneten, selber ein solches Exemplar zu finden, und schon gar nicht ausgewachsen in der freien Wildbahn.

Das dürfte wohl auch daran liegen, dass diese mutierten Tiere wenig Chancen haben, die Geburt zu überleben. Ob das jetzt im Labor gezüchtete Mutanten-Embryo mehr Glück gehabt hätte, kann nicht beantwortet werden, da Wissenschaftler das Hai-Ei öffnen mussten, um den Fötus untersuchen zu können.

Der Meeresbiologe Nicolas Ehemann. der schon bereits einen zweiköpfigen Sandhai sowie einen zweiköpfigen Blauhai aus der Karibik studiert hat, glaubt, dass der Anstieg der Mutantenhaie auf Überfischung zurückzuführen sei, der in den letzten Jahren den Genpool der Fische stark reduziert hat.

© Fernando Calvo für Terra-Mystica.Jimdo.com am 08.11.2016

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