Dienstag, April 23, 2024
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Raumsonde entdeckt weiteres Rätsel: Geheimnis der „Großen Pyramide von Ceres“

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Je näher die Raumsonde „Dawn“ dem Zwergplaneten Ceres kommt, desto mysteriöser werden ihre Entdeckungen. Nach hell leuchtenden Flecken sorgt ein seltsam geformter Berg für Staunen. Im Netz wird bereits wild über den Wunder-Planeten spekuliert.

Immer näher kommt die US-Raumsonde „Dawn“ dem Zwergplaneten Ceres im Asteroidengürtel. Und immer rätselhafter wird das, was ihre Kamera auf dessen Oberfläche entdecken. Bereits seit Wochen faszinieren helle weiße Flecken auf der Oberfläche des etwa 900 Kilometer großen Himmelskörpers die Forscher. Nun sorgt eine weitere Entdeckung für Furore: Auf der von Kratern übersäten Oberfläche von Ceres sticht eine Erhebung in Form einer

Pyramide markant hervor.

Die mysteriösen hellen Flecken in einem 90 Kilometer großen Krater, hatte „Dawn“ bereits im Winter beim Anflug auf Ceres fotografiert. „Sicherlich handelt es sich um eine der außergewöhnlichsten Strukturen in unserem

Sonnensystem“, erklärte Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, das am Bau der Kamera mitgewirkt hat.

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Pyramide ist höher als alle Alpengipfel

Bisher können die Forschern über die Beschaffenheit der rätselhaften Flecken nur spekulieren: „Es könnte sich um das Resultat vulkanischer Aktivität handeln“, sagte etwa Chris Russell, leitender Forscher der Nasa-Mission. Die US-Raumfahrtbehörde hält Eis oder Salz für den wahrscheinlichsten Ursprung des Flecken-Phänomens. Aber es würden auch andere Möglichkeiten in Betracht gezogen, hieß es dort.

Klarheit könnte ein weiteres wichtiges Instrument an Bord der Sonde liefern: das italienische Spektrometer für sichtbares Licht und infrarote Strahlung (VIR). Dieses fängt unter anderem das von den mysteriösen Flecken reflektierte sichtbare Licht auf – und kann anhand der darin gemessenen Wellenbereiche bestimmen, aus welchen Stoffen die Flecken bestehen.

Aber neben den rätselhaften Flecken fasziniert auch eine weitere Entdeckung die Wissenschaftler: eine gigantische Erhebung in Form einer Pyramide. Diese „Ceres-Pyramide“ ragt in relativ flachem Terrain etwa fünf Kilometern in die Höhe – und ist damit höher als die höchsten Alpengipfel. Auf einer in Bewegung gesetzten Montage der Oberflächen-Fotos ist die außergewöhnliche Form der Erhebung erkennbar. Auch viele Krater auf Ceres haben in ihrer Mitte einen Berg.

Auch Hinweise auf geologische Aktivitäten haben die Planetenforscher auf der Oberfläche gefunden, wie abgerutschte Hänge und eingesunkene Bereiche. „Ceres scheint durch viel komplexere geologische Prozesse geprägt worden zu sein als bisher vermutet“, sagte Ralf Jaumann, Planetenforscher am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Wissenschaftler der US-amerikanischen „Dawn“-Mission.

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Netzgemeinde glaubt an etwas Unbekanntes auf Ceres

Diese Entdeckungen führten im Internet bereits zu wilden Spekulationen. Die hellen Flecken auf der Oberfläche könnten Überreste einer früheren Inbesitznahme durch Außerirdische sein, mutmaßt man – nicht ganz ernst gemeint – auf dem Nachrichtenportal Cnet. Die Nasa ermutigt Internetnutzer sogar dazu, mittels einer eigens eingerichteten Webseite einen Tipp für eine mögliche Erklärung der strahlenden Flecken abzugeben. Man konnte wählen zwischen: Vulkan, Geysir, Fels, Eis, Salz oder „etwas anderes, bisher Unbekanntes“ („Other?“). Letztere Möglichkeit erhielt mit 40 Prozent die meisten Stimmen.

Video: https://youtu.be/Zc-b1F21ZcU

Noch können die Forscher das Geheimnis der „Großen Pyramide von Ceres“ – wie der rätselhafte Berg im Netz bereits genannt wird – nicht lüften, da die Auflösung der Bord-Kamera aus Deutschland aus der jetzigen Entfernung für eine genauere Beobachtung nicht ausreicht. Das wird sich demnächst aber ändern: „Dawn“ nähert sich nach und nach weiter der Oberfläche von Ceres an und wird bis Anfang August dann von jetzt 4400 Kilometern auf eine Umlaufbahn in Höhe von nur noch 1450 Kilometern Höhe abgesunken sein. Aus dieser Distanz kann „Dawn“ auf Ceres Details von mindestens 140 Meter Größe erkennen. Dann werden sich möglicherweise einige Rätsel lösen lassen.

Literatur:

Zurück vor den Urknall: Die ganze Geschichte des Universums von Martin Bojowald

Die Entschlüsselung des Universums: Der Schlüssel kam zur rechten Zeit von Nassim Haramein

Nachbarn im Kosmos. Leben und Lebensmöglichkeiten im Universum von Carl Sagan

Quellen: NASA/n-tv.de vom 23.06.2015

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