Donnerstag, April 25, 2024
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Reichen in Plauen die Betreuungsplätze?


Obwohl Prognosen für die Stadt eine sinkende Geburten-Anzahl vorhersahen, kamen voriges Jahr mehr Babys zur Welt. Eltern treibt deshalb die Sorge nachFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) ausreichend Plätzen in Krippen und Kindergärten um.

Plauen. Von einem Baby-Boom wollen die Verantwortlichen im Plauener Rathaus nicht sprechen. Von einem überraschenden Kindersegen für die Stadt jedoch

 

 

 sehr wohl. Denn eigentlich hatten sie voriges Jahr mit weniger Neuankömmlingen gerechnet. Mit 521 Babys stieg die Kurve jedoch überraschend an – die höchste Zahl seit sieben Jahren. Damit liegt der Wert über dem der sogenannten Bedarfsplanung für Plauener Kindereinrichtungen. Von 500 Geburten pro Jahr geht die Stadtverwaltung aus. Der positive Trend scheint sich indes zu verfestigen, glaubt man den Meldungen aus dem Klinikum.

Freie Plätze in den Dörfern

Was die meisten Bürger in Plauen freut, zieht vor allem für die frischgebackenen Eltern eine bange Frage nach sich: Bekomme ich für mein Kind ohne Probleme einen Betreuungsplatz oder wird es in den Einrichtungen langsam eng? "Freie Presse" konfrontierte mit dieser Frage Lutz Schäfer, als Fachgebietsleiter Jugend und Soziales im Rathaus für Kindereinrichtungen verantwortlich. Seine gute Nachricht für junge Mütter und Väter: Die Stadt kann allen Kindern einen Platz anbieten. Ein "aber" ist jedoch nicht zu überhören und bestätigt die Erfahrungen vieler Plauener Eltern: Schwieriger wird es dann, wenn die Wege möglichst kurz sein sollen. "Grundsätzlich lässt sich sagen, dass alle Einrichtungen im Stadtgebiet sehr gut angenommen und auch künftig voll ausgelastet sein werden", sagt Schäfer. "Freie Platzkapazitäten für Kinder ab drei Jahre sind in den Einrichtungen der Ortschaften Oberlosa, Stöckigt, Großfriesen und Thiergarten zu finden und könnten sofort in Anspruch genommen werden." Reserven gibt es also vor allem in den zur Stadt gehörenden Dörfern. "Manche Eltern entscheiden sich bewusst für diese Einrichtungen, weil es dort eine familiärere Atmosphäre gibt", sagt Schäfer – und will bewusst für diese Kitas werben.

Rote Zahlen im Anmarsch

Wo es in Plauen eng werden könnte, weiß das Rathaus auch. Beispielsweise in Preißelpöhl. Auf dem Bildschirm von Statistiker Steffen Kretzschmar sind die Einwohner-Daten dieses Stadtteils mit grün und hellgrün hinterlegt. Das bedeutet: Hier leben besonders viele Frauen im gebärfähigen Alter. Wenn dann noch eine neue Eigenheimsiedlung wie etwa Am Stillen Grund gebaut wird, dann ist der Kindersegen vorprogrammiert. Die Bedarfsplanung von Betreuungsplätzen bezieht sich jedoch immer auf die ganze Stadt. Und für die kann Statistiker Kretschmar seine düsteren Prognosen nicht einfach über Bord werfen. Denn wie ein Tiefdruckgebiet ziehen auf seinem Bildschirm rote Zahlen herein. Kretzschmar erklärt: Die Frauen der geburtenschwachen Jahrgänge nach der Wende kommen in das Alter, in denen sie Kinder bekommen. Es sind deutlich weniger Frauen in dieser Altersgruppe als noch im Moment. Schon nächstes Jahr könnte der kleine Baby-Boom Geschichte sein – zumindest, wenn es nach Daten und Formeln geht.

Geht es aber nicht. Nicht nur, wirft Sozial-Experte Lutz Schäfer ein. Er schaut sich auch die Forschungsergebnisse von Soziologen an. Und die erzählten von einem Bewusstseinswandel in der jungen Generation. "Viele haben ein traditionelles Familien-Idyll im Kopf: Haus, Garten, Kinder", sagt Schäfer. Angst vor Arbeitslosigkeit und Drang nach Karriere würden abnehmen. Auch der Zuzug ist eine Unbekannte.

Stadt will mehr Tagesmütter

Deshalb wird die Stadtverwaltung aktiv. Die Kinder-Prognosen aus dem Jahr 2010, die eigentlich bis 2025 gelten sollen, will sie noch in diesem Jahr neu berechnen. "Die Kita-Bedarfsplanung für die nächsten Jahre wird sich dann an dieser Prognose orientieren", so der Rathaus-Mann. An einer Stellschraube will er davon unabhängig drehen: die der Tagesmütter. Derzeit gibt es in Plauen sechs Tagespflegestellen mit 29 Plätzen für Kinder unter drei Jahre. Schäfer: "Die Zahl soll mittelfristig auf zehn erhöht werden, sofern sich Nachfrage zeigt und dafür geeignete Tagespflegepersonen zur Verfügung stehen." Auch einen weiteren Kindergarten-Neubau im Zentrum schließt er mittelfristig nicht aus, sollte sich durch den Ausbau des Campus und den Einzug des Landratsamtes in den Horten-Bau ein erhöhter Betreuungsbedarf ergeben.

In Plauen stehen derzeit insgesamt 797 Krippen-, 1876 Kindergarten- und 1972 Hortplätze zur Verfügung.

 
erschienen am 07.02.2015 ( Von Tino Beyer )

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