Samstag, April 20, 2024
StartWissenschaftAstronomieRiesen-Asteroid schuf „Mondgesicht“ (Video)

Riesen-Asteroid schuf „Mondgesicht“ (Video)

Asteroid war viel größer als bisher gedacht – Trümmer regneten auf die Erde.

Der riesige Mondkrater „Mare Imbrium“ (Meer des Regens), der auch als Auge des „Mondgesichts“ bekannt ist, entstand durch den Einschlag eines riesigen Asteroiden vor 3,8 Milliarden Jahren.

Der Krater liegt auf der erdzugewandten Mondseite und ist mit einer Fläche von 830.000 Quadratkilometern etwas größer als die Türkei (Die Akte Apollo – Auf den Spuren der Mondlandung (Videos)).

Das lunare „Mare Imbrium“ ist von der Erde aus gut als dunkles, rechtes Auge des „Mann im Mond“ zu erkennen. Mit einem Durchmesser von gut 1.100 Kilometern ist es nach dem Oceanus Procellarum das zweitgrößte Mare des Mondes. Geschaffen wurde das Mare Imbrium durch einen gewaltigen Einschlag vor rund 3,8 Milliarden Jahren.

Darauf deuten unter anderem kreisförmige Randwälle aus ausgeschleuderten Brocken und speichenartig nach außen laufende Gräben hin. Sie sprechen dafür, dass der in flachen Winkel einschlagende Asteroid einst aus dem Nordwesten gekommen sein muss

Doch es gibt auch Furchenstrukturen im „Mare Imbrium“, die bisher nicht ins Bild passten. Ihre Ausrichtung wich von der der anderen Einschlagsspuren ab. „Dieser zweite Satz von Gräben war ein echtes Rätsel“, erklärt Peter Schultz von der Brown University in Providence. „Keiner wusste so recht, woher diese Strukturen kamen.“

Die Forscher der Brown-Universität in den USA fanden nun heraus, dass der Asteroid gewaltige Ausmaße gehabt haben muss. Mit einem Durchmesser von 250 Kilometer handelte es sich gar um einen Protoplaneten.

bild-neu

(Das „Mondgesicht“ tritt deutlicher hervor, wenn man das Bild mit fast geschlossenem Auge durch den Lidspalt betrachten)

Bisher war man aufgrund von Berechnungen davon ausgegangen, dass der Asteroid etwa 80 Kilometer Durchmesser hatte.

bild3

(Im Experiment (oben) und im Computermodell erzeugte Impaktstrukturen sprechen für ein Abplatzen von Fragmenten noch vor der Kraterbildung)

Schultz nutzte eine NASA-Anlage, um den Einschlag im Labor zu rekonstruieren. Mit Hilfe einer Hochgeschwindigkeitskamera stellten die Forscher fest, dass der Protoplanet mit einer Geschwindigkeit von mehr als 70.000 km/h in einem 30-Grad-Winkel auf die Mondoberfläche gekracht ist.

Auch einige andere Einschlagssenken auf dem Mond, darunter die Orientale-, Schrödinger- und Moscoviense-Becken, entstanden den neuen Berechnungen von Schultz und Crawford nach durch mindestens 100 Kilometer große Brocken.

Wie die Forscher erklären spricht dies dafür, dass es im frühen Sonnensystem viele protoplanetengroße Asteroiden gab. „Die großen Becken, die wir auf dem Mond und anderswo sehen, zeugen von diesen vergangenen Giganten“, so Schultz.

Trümmer des gewaltigen Einschlags müssen in der Folge auf die Erde geregnet sein, erklärt Geologe Peter Schultz (Mond soll durch Nuklearexplosion entstanden sein (Video)).

Laut dem Forscher zeige die Studie, dass die Asteroiden, die während des letzten „Großen Bombardements“ vor etwa 4 Milliarden Jahren auch auf der Erde einschlugen, größer waren als bisher angenommen. „Es kann viel mehr von diesen großen Protoplaneten gegeben haben“, sagt Schultz.

Literatur:

Kubrick, Nixon und der Mann im Mond / Die Grimme-preisgekrönte Mockumentary von William Karel (Pidax Doku-Highlights)

Geheimsache Mond. Von Ausserirdischen beobachtet von Ingo Swann

Wir entdeckten außerirdische Basen auf dem Mond von Fred Steckling

Video:

Quellen: PublicDomain/NASA/scinexx.de/wetter.at/sternwarte-reutlingen.de am 21.07.2016

Empfohlene Artikel
- Advertisment -
Translate »