Freitag, März 29, 2024
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Ron Paul: Können wir auch aus ein paar Dingen austreten?

Die Entscheidung der Briten aus der EU auszutreten, kam vergangene Woche für viele einem Schock gleich, aber die Stimmung, welche die britischen Wähler dazu geführt hat die Herrschaft Brüssels abzulehnen, ist nichts einzigartiges. Tatsächlich wächst diese Stimmung auf der ganzen Welt.

Die Frustration mit der üblichen Politik, mit politischen Parteien, die sich in ihrer Philosophie nicht wirklich unterscheiden, mit einer Wirtschaft, die dem Einen Prozent auf Kosten des Rests der Gesellschaft dient, ist ein wachsendes Phänomen überall in Europa und auch in den Vereinigten Staaten. Das Bernie Sanders- und Donald Trump-Phänomen ist nur ein Beispiel für eine frustrierte Öffentlichkeit, welche spürt, dass etwas mit der Gesellschaft sehr falsch läuft und die folglich nach einem Ausweg sucht.

Was im Vereinigten Königreich, in Europa und in den USA passiert, ist nicht weniger als ein Zusammenbruch des gesamten Systems. Die EU war als Zollunion gedacht, in der das westliche Nachkriegseuropa durch freien Handel und Bürokratieabbau wieder aufgebaut werden konnte. Durch Korruption und politischen Ehrgeiz ist sie zu einem ungewählten Regierungstyrann in Brüssel geworden, wo sich gute Beziehungen bestens bezahlt machen und welcher sich von den Stimmen der Bürger isoliert hat.

Was auch immer in der näheren Zukunft passiert – und es ist keinesfalls sicher, dass die Brexit-Entscheidung letztlich mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU endet -, es wurde eine Grenze überschritten, welche von Verfechtern größerer persönlicher Freiheit gefeiert werden sollte. Für freiheitsliebende Briten ist die Herrschaft Londons der Herrschaft Brüssels vorzuziehen. Genau wie Texaner sich lieber von Austin beherrschen lassen sollten, als von Washington. Dadurch mag alles nicht perfekt werden, es wird aber wahrscheinlich zu größerer persönlicher Freiheit führen.

Ist der Brexit der erste Sieg in einer größeren Freiheitsbewegung? Können wir aus einem System aussteigen, welches Geld aus dem Nichts erschafft, damit die herrschende Klasse davon profitiert, während der Mittelstand verarmt? Können wir eine Zentralbank loswerden, von der Kriege finanziert werden, die uns unsicherer machen? Können wir aus den Präsidentenanordnungen aussteigen? Können wir uns vom Überwachungsstaat verabschieden? Dem Patriot-Act? Können wir den NDAA [National Defense Authorization Act] und unbegrenzte Haft loswerden? Können wir aus dem weltweiten US-Drohnenprogramm aussteigen, welches Unschuldige in Übersee tötet und uns noch verhasster macht?

Aus der NATO auszusteigen wäre ein guter erster Schritt. Dieses Relikt aus den Zeiten des Kalten Kriegs überlebt nur durch das Schüren von Konflikten, um sich dann als einzige Option für den Umgang mit dem selbstgemachten Konflikt zu verkaufen. Wäre es nicht besser, einem Streit von vorn herein aus dem Weg zu gehen? Brauchen wir wirklich immer noch NATO-Manöver an der russischen Grenze?

Es sollte niemanden überraschen, dass NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Abend vor der Brexit-Abstimmung Angstmacherei betrieben hat, indem er die Bürger des Vereinigten Königreichs warnte, dass sie es im Fall eines Ausscheidens aus der EU mit wachsendem Terrorismus zu tun bekommen würden.

Genauso würde es den USA gut tun, aus den diversen verlogenen “Freihandels“vereinbarungen auszusteigen, welche den gut vernetzten Eliten Vorteile verschafft, während sie dem Rest von uns schaden. Der Schritt des Ausstiegs ist befreiend. Wir sollten eine längere Liste jener Dinge erstellen, aus denen wir gerne aussteigen würden. Ich lege gerade erst los.

Ron Paul Weekly ColumnVon Ron Paul

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