Veröffentlicht von einparteibuch
Der am heutigen Dienstag auf Anordnung des russischen Präsidenten Putin beginnende Teilrückzug der russischen Streitkräfte aus Syrien bringt sowohl Syrien als auch Russland viele Vorteile und keinerlei erkennbare Nachteile.
Der wichtigste Vorteil des nun beginnenden Teilabzuges dürfte darin bestehen, dass damit demonstrativ wieder die Syrer selbst die volle Kontrolle über die Geschicke ihres Landes übernehmen. Dieser Vorteil sowohl für Syrien als auch für Russland lässt sich kaum überschätzen. Für Syrien bedeutet das zunächst einmal, dass der syrische Präsident Assad dadurch gestärkt wird. Bashar Al-Assad stützt seine Macht damit wieder allein auf das syrische Volk und die Instituationen des syrischen Staates, allen voran die Armee.
Ihm, und dem syrischen Staat insgesamt, droht damit nicht das Schicksal, mit zunehmender Dauer und Intensität des russischen Einsatzes in Syrien in die Rolle einer russischen Marionette abzurutschen. Vielmehr macht der beginnende Teilrückzug der russischen Streitkräfte aus Syrien klar, dass Syrien auf eigenen Füßen steht und Syrien für sich selbst verantwortliche Entscheidungen trifft, sowohl innerhalb von Syrien als auch außerhalb von Syrien. Von der anderen Seite aus gesehen wird den international unterstützten Terroristen in Syrien damit schon im Ansatz die Möglichkeit genommen, sich als Freiheitskämpfer gegen ein russisches Besatzungsregime und eine russische Marionette Assad zu präsentieren und daraus Legitimität und Popularität zu beziehen.
Aus russischer Perspektive bedeutet die syrische Selbständigkeit, dass keine Situation entsteht, wo Syrien mit zunehmender Interventionsdauer zu einem schweren Mühlstein um den Hals Russlands wird, und damit die russische Kraft dauerhaft bindet und die Popularität des russischen Präsidenten belastet. Im Gegenteil: in Syrien einen selbständig stehenden Freund zu haben, ist keine Last, sondern ein dauerhafter Gewinn für Russland.
Quelle: Der Honigmann