Eine Tragfläche der Su-57 ist bei einem extremen Belastungstest gebrochen. Dennoch sind die Konstrukteure des neuen russischen Kampfjets mit dem Ergebnis zufrieden.
Ein Video des Staatssenders Zvezda zeigt, wie der Rumpf der Maschine bei dem Test nach unten und die Spitze einer Tragfläche nach oben gezogen werden.
Ein Ingenieur erhöht allmählich die Belastung, zuerst auf 60, dann auf 90 und 100 Prozent. Der Flügel biegt sich, hält aber stand. Erst wenn die Belastung auf die extremen 104 Prozent steigt, bricht die Tragfläche mit deutlich vernehmbarem Knacken.
„104 Prozent. Dicht an der Grenze, aber trotzdem ausgezeichnet“, sagt Alexander Schkoda, Konstrukteur des Flugzeugbaukonzerns Sukhoi. „Gratuliere!“, antwortet sein Kollege.
Schkoda erläutert vor der Kamera, das Ziel dieses Crash-Tests sei es gewesen, die Tragfläche zu Bruch zu bringen, um die maximale Belastung zu messen. Der ermittelte Messwert liege mit 104 Prozent sogar über dem oberen Grenzwert. Dem Konstrukteur zufolge ist es ein lokaler Riss, was gut sei.
Bevor die Su-57 vor Jahren ihre Flugzulassung erhalten habe, sei sie am Boden bereits umfassend getestet worden, sagt der Konstrukteur. Die Tragflächen seien damals aber nur mit 80 Prozent des Maximums belastet worden.
Das Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug Su-57 (früher als PAK FA und T-50 bekannt) hat 2010 seinen Jungfernflug absolviert. Die Su-57 gehört zur Generation 5 und ist der bisher einzige völlig neue russische Kampfjet ohne Anlehnungen an den sowjetischen Flugzeugbau. In diesem jahr wurde die Maschine im Syrien-Krieg erprobt.
Bislang verfügen die USA mit der F-22 und der F-35 als einziges Land der Welt über Kampfjets der 5. Generation. Die neuesten einsatzbereiten Jagdflugzeuge der russischen Luftwaffe gehören zur Generation 4++. Dennoch konzipiert die russische Industrie nach eigenen Angaben bereits an einem Kampfjet der 6. Generation.
