Mittwoch, April 24, 2024
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Satellitenbild der Woche: 1000 Milliarden Liter Lava in Island – Vulkane weltweit

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Mehr als 1000 Milliarden Liter Magma sind bereits aus dem isländischen Vulkan Bárdarbunga geflossen. Der Vergleich zweier Satellitenbilder zeigt, wie sich das Lavameer ausbreitet.

Seit Ende August brodelt am isländischen Vulkan Bárdarbunga

 Lava aus einer kilometerlangen

Spalte. Gut ein Kubikkilometer Magma ist bereits ausgeströmt, also etwa 1000 Milliarden Liter. Am Bárdarbunga bildet sich ein regelrechtes Lavameer. Der Gesteinsbrei bedeckt mittlerweile 84 Quadratkilometer, also die Fläche einer Stadt von der Größe Würzburgs. Er ist zehn bis 14 Meter dick.

Die Nasa hat zwei Satellitenbilder veröffentlicht, die zeigen, wie das Lavameer seit September (oberes Foto vom 03. Januar 2015, unteres Foto vom 06. September 2014) gewachsen ist. Die Farben auf den Fotos entsprechen nicht den Farben in der Natur, sie entstehen, weil die Satellitenbilder auch aus unsichtbarer Strahlung gefertigt werden.

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Island erlebt damit den größten Lavaausfluss seit 1784. Damals schossen ein Jahr lang Gas und Gesteinsbrei aus einer Spalte am Vulkan Laki, ein Fünftel der Bevölkerung starb an den Folgen.

Solch eine Katastrophe ist bislang nicht abzusehen. Doch auch diesmal müssen sich Anwohner je nach Windrichtung vor giftigen Schwefelgasen schützen. Täglich schießen etwa 35.000 Tonnen Schwefeldioxid (SO2) aus dem Bárdarbunga – die Emissionen übertreffen den industriellen Schwefelgasausstoß der Europäischen Union.

Nie zuvor seit Beginn der Messungen in den Siebzigerjahren wurden in Island solch hohe Werte von Schwefeldioxid in der Luft gemessen. Die Gaswolken gelangen bis nach Europa.

Zuletzt erkannten Forscher Zeichen, dass sich die Eruption abschwächen könnte. Der Krater des Vulkans sinkt weniger rapide als zuvor. Darauf deuten Satellitenbilder des Gletschers auf dem Vulkan: Eine Delle im Eis über dem Krater sackt nicht mehr so schnell ab wie noch im Herbst. Folglich scheint weniger Magma aus dem Berg zu strömen. Auch starke Erdbeben schütteln den Berg weniger häufig als zuvor.

“Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass der Ausbruch bald enden wird”, sagt der Vulkanologe John Stevenson von der Edinburgh University. Womöglich fließe noch jahrelang Lava aus der Spalte am Bárdarbunga.

Vulkane weltweit

Kliuchevskoi: der Vulkan in Zentralkamtschatka ist weiterhin strombolianisch- und vulkanisch aktiv. Das VAAC Tokyo registrierte heute 4 Ascheeruptionen. Vulkanasche steigt bis zu 7 km hoch auf. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen.

Shiveluch: hier wurde heute ein Vulkanausbruch registriert, der wahrscheinlich mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert gewesen ist. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom und es kommt immer wieder zu explosiven Eruptionen.

Kilauea: Am Kilauea auf Hawaii haben sich 3 Erdbeben mit Magnituden von 2,9 und 2,8 ereignet. Die Hypozentren lagen in 3 km Tiefe. Die Beben standen sehr Wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Vulkanischen Aktivität und könnten auf eine Änderung im Ausbruchsverhalten hindeuten.

Aso-san (Japan): der Vulkan auf Kyushu ist wieder sehr aktiv. In den letzten 48 Stunden registrierte das VAAC Tokyo 8 Aschewolken. Zudem ist der Vulkan sporadisch strombolianisch aktiv.

Dallol (Äthiopien): der französische Vulkanführer Guy de Saint-Cyr berichtet von einer vermeintlichen Eruption am Dallol. Anwohner des Dorfes Ahmed Ela haben am 2. Januar eine dunkle Aschewolke gesehen, die mehrere Hundert Meter hoch aufgestiegen ist. Am nächsten Tag wurden mehrere hellgraue Wolken gesichtet.

Soputan: der Vulkan auf der Insel Sulawesi begann am 6 Januar mit einem Vulkanausbruch. Vulkanasche stieg bis zu 6,5 km über den Krater auf. Lavaströme flossen 2 km weit über die WSW-Flanke. Der Alarmstatus bleibt auf 3 (von 4).

Tangkubanparahu: auf Java zeigt der Vulkan nahe Bandung Anzeichen für eine bevorstehende Eruption. Wasserdampf steigt bis zu 50 m hoch auf und es wurden seismische Aktivität und Bodendeformationen nachgewiesen. Der Alarmstatus wurde auf 2 erhöht. In einem Radius von 1,5 km um den Krater darf sich niemand aufhalten.

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