Dienstag, April 16, 2024
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Schiffskatastrophe: Moby Prince, Gladio und die US-Spur (Videos)

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Italien hat soeben zum Desaster der Moby Prince, welches 1991 das Leben von 140 Menschen gekostet hat, eine parlamentarische Untersuchungskommission eingesetzt. In der Tat weisen, auch wenn die italienische Justiz bisher dem

Kapitän die volle Verantwortung an dem Unfall angelastet hat, dazu ganz im Gegenteil, doch zahlreiche Indizien auf die Verantwortung von

US-Soldaten.

 

Maday, Mayday, Mayday, Moby Prince [1], sind in Kollision, haben Feuer an Bord! Benötigen Hilfe!“: [2] Dieser dramatische Funk-Notruf wurde vor 25 Jahren um 22:25:27 am 10. April 1991 von der Motorfähre Moby Prince, die auf der Rede des Hafens von Livorno mit dem Öltanker Agip Abruzzo kollidiert war, abgesetzt.

Der Notruf wurde nicht gehört: 140 Menschen sterben, nachdem sie während Stunden vergeblich auf Rettung gewartet hatten. Anklage wird vor Gericht nicht angehört: Seit 25 Jahren fragen die Angehörigen vergeblich nach der Wahrheit. Nach drei Untersuchungen und zwei Prozessen. Und trotzdem erhebt sich die Wahrheit unabweisbar aus den Tatsachen.

An diesem Abend herrschte auf der Rede von Livorno ein intensiver Verkehr von US Kriegs- und Kriegs-Hilfsschiffen, die einen Teil der im ersten Golfkrieg eingesetzten Waffen zur US-Basis Camp Darby (an den Hafen angrenzend) zurückbringen.

Und es gibt weitere recht geheimnisvolle Schiffe. Die „Gallant II“ (Codename Theresa), zur militärischen Verwendung eingesetztes US-Schiff, die sofort nach dem Unfall, überstürzt die Rede von Livorno verläßt. Die „21 Oktoobar II“ der Firma Shifco, deren Flotte von der Cooperazione italiana [3] Somalia offiziell für den Fischfang geschenkt worden war, wird für den Transport von US-Waffen und giftigen, inclusive radioaktiven Abfällen nach Somalia eingesetzt und liefert Waffen nach Kroatien und für den Krieg gegen Jugoslawien.

Weil sie die Beweise für diesen Schwarzhandel gefunden haben, werden die Journalistin Ilaria Alpi und ihr Techniker 1994 in Mogadischu in einem Hinterhalt, organisiert vom CIA und mit Unterstützung des Gladio-Netzwerks, sowie dem italienschen Geheimdienst, ermordet [4].

Nach aller Wahrscheinlichkeit werden am Abend des 10. April auf der Rede von Livorno US-Waffen umgeladen, die, statt nach Camp Darby zurückzukehren, heimlich nach Somalia, Kroatien und andere Zonene, nicht ausgeschlossen die Depots von Gladio in Italien, verbracht werden [5]. Als die Havarie sich ereignet, versuchen diejenigen, welche die Operation dirigieren – sicherlich die US-Kommandatur von Camp Darby – unverzüglich jeden Beweis zu verwischen.

Das erklärt eine Reihe von „Grau-Zonen“: Der Notruf der Moby Prince, der, nur 2 Meilen vom Hafen entfernt, stark verzerrt eingeht; die Funkstille von Livorno Radio, der öffentliche TK-Dienstleister, der die Moby Prince nicht anruft, der Hafenmeister Sergio Albanese, „beschäftigt mit anderen Kommunikationen“, der die Hilfsmaßnahmnen nicht leitet und unmittelbar danach für seine Verdienste zum Admiral befördert wird.

Der Mangel (oder besser das Verschwinden) von Radar-Spuren und Satellitenbildern, ganz speziell zur Position der Agip Abruzzo, in einer eigenartigen Rekordzeit (4,5 Tage anstelle von 14) kaum von Ägypten in Livorno angekommen; die Einbrüche auf der beschlagnahmten Fähre, bei welchen die für die Untersuchung wesentlichen Instrumente verschwinden; vom Punkt, das, was der Moby Prince zugestoßen ist, als einen banalen Unfall erscheinen zu lassen, bis inklusive der Verantwortung durch den Kapitän.

Die Familien der Opfer haben es zum aktuellen Zeitpunkt erreicht, daß eine parlamentarische Untersuchungskommission eingerichtet wird, nicht nur um ihren Nahestehenden Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, sondern um „ein der italienischen Geschichte unwürdiges Kapitel zu schließen“. Kapitel, welches weiterhin geöffnet bleiben wird, wenn die Kommission, wie gewöhnlich, die Untersuchung auf AUSSERHALB von Camp Darby, die US-Basis, die im Zentrum des Massakers der Moby Prince steht, beschränkt.

Videos:

 

Dieselbe, die im Zentrum der Untersuchung der Richter Casson und Mastelloni [6] im Ermittlungsverfahren über die Organisation Golpe „Gladio“, stand [7]. Eine der US/NATO-Basen, die – schreibt Ferdinando Imposimato, Honorarpräsident des obersten Gerichtshofes – die Sprengstoffe für die Massaker der Piazza Fontana und die von Capaci und die Via Amelie geliefert haben [8]. Basen in welchen „sich, am Vorabend der Attentate, die Mitglieder des schwarzen Terrorismus, NATO-Offiziere, Mafiosi, italienische Politiker und Freimaurer versammeln „.

Verweise:

[1] Das Desaster der Moby Prince wird an mehreren Stellen in den üblichen Info-Portalen des Internet beschrieben. Indessen wird dort nur sehr unzureichend auf einige Hintergründe, welche in diesem Artikel angedeutet werden, eingegangen. Dieser Artikel soll durch seine Öffentlichkeit wohl dazu dienen, eine NATO-übliche vorab Einschränkung der Untersuchung, nur auf US/NATO-Externe Zusammenhänge, zu verhindern.

[2] « Mayday » Internationaler Notruf in der Luft- und Schiffahrt – englische Verballhornung des französischen „veuillez m’aider“

[3] Anm.d.Übers.: Italienische Entwicklungshilfe-Organisation untersteht dem italienischen Aussenministerium s.a.:http://www.esteri.it/mae/it/ bzw.:http://www.cooperazioneallosviluppo…

[4] „Die brennende Wahrheit von Ilaria“, von Manlio Dinucci, Übersetzung Horst Frohlich, Il Manifesto (Italien) , Voltaire Netzwerk, 13. Juni 2015.

[5] Voir le blog de Luigi Grimaldi sur le Moby Prince.

[6] « Quand le juge Felice Casson a dévoilé le Gladio… », par Daniele Ganser, Réseau Voltaire, 17 octobre 2009.

[7] „Stay-Behind: die US-Einmischungs-Netze“, von Thierry Meyssan, Übersetzung Horst Frohlich, Voltaire Netzwerk, 20. Mai 2013.

[8] Attentate: Piazza Fontana in Mailand Dezember 1969 (17 Tote, 88 Verletzte) ; Capaci (Autobahn Palermo) gegen den Richter Falcone Mai 1992 (ermordet mit seiner Frau und den drei Polizisten seiner Eskorte) ; Via d’Amelio in Palermo im Juli 1992 gegen den Richter Borsellino (ermordet mit den fünf Polizisten seiner Eskorte).

Quellen: PublicDomain/voltairenet.org am 13.04.2004

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