Freitag, April 19, 2024
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Schlacht um Atlantik 2.0: USA schalten in Kampfmodus gegen Russland

Die US-amerikanischen Seestreitkräfte bereiten sich auf eine Konfrontation mit Russland im Nordatlantik vor. Das erklärte der Oberbefehlshaber der US-Seestreitkräfte, John Richardson, in der Zeitschrift „National Interest“. Zugleich betonte er, dass die Aktivitäten russischer U-Boote in diesem Raum so umfassend seien wie seit 25 Jahren nicht mehr.

Wie Admiral John Richardson äußerte sich auch der neuernannte Vizeadmiral Charles Richard: „Fertigmachen zum Kampf! Das war der Befehl Admiral Tofalos und ist auch mein Befehl. Nur wenn wir zum Kampf bereit sind, können wir Blutvergießen verhindern. Falls uns das nicht gelingt, wartet unser Volk auf unseren Sieg und verlangt den Sieg von uns. Und wir werden unser Volk nicht enttäuschen!“

Im Mai hatte das US-Marinekommando die Reaktivierung der Zweiten Flotte angekündigt, die vor allem an der Ostküste der USA und im Nordatlantik eingesetzt werden sollte. Ihre wichtigste Aufgabe sei laut „National Interest“ der Widerstand gegen „territoriale Ansprüche Moskaus“ auf Territorien, die von Washingtons Verbündeten kontrolliert werden.

„Wir drohen niemandem mit Kriegshandlungen im Ozean, insbesondere im Nordatlantik“, sagte damals der frühere Chef des Hauptstabs der russischen Seestreitkräfte, Admiral Viktor Krawtschenko. „Aber unsere U-Boote und Schiffe sollten in den kritisch wichtigen Gebieten des Weltmeeres präsent sein – wenigstens damit man unsere Flagge sieht.“

In den 1990er und frühen 2000er Jahren seien viele russische Kriegsschiffe wegen ihres mangelhaften technischen Zustandes in Häfen geblieben oder einfach entsorgt worden. Die Wiederbelebung der russischen Marine in den letzten Jahren rufe nun in Washington Ängste hervor, die jedoch absolut unbegründet seien.Krawtschenko findet, dass die Wiederherstellung der Zweiten Flotte der US-Marine vor allem für das amerikanische Publikum bestimmt sei, ohne ein passendes Mittel für die Abwehr der angeblichen Gefahr seitens Russlands zu sein. Dabei sei die Idee von der näher rückenden „Schlacht im Atlantik“ schon vor längerer Zeit entstanden. Noch 2017 hatte der Befehlshaber der US-Marine in Europa, Admiral James G. Foggo, behauptet, Russlands Bemühungen um die Entwicklung einer modernen und schlagkräftigen Seestreitmacht würden bedeuten, dass den USA „die vierte Schlacht um den Atlantik“ bevorstünde. Dabei verwies der Admiral auf Konflikte während beider Weltkriege und die angespannten Beziehungen zwischen Moskau und Washington während des Kalten Kriegs. „Diese Gefahren sind sehr wesentlich und wachsen nur weiter. Auch werden die operativ-strategischen Möglichkeiten der Kräfte des potenziellen Gegners immer größer“, so Foggo damals.

„Die amerikanischen Admiräle haben nie genau gesagt, im Rahmen welches Konfliktes sie sich die vierte Schlacht um den Atlantik vorstellen“, erklärte der frühere Vizechef der Hauptoperativverwaltung des russischen Generalstabs, Generalleutnant Valeri Saparenko. Denn eine Schlacht um den Atlantik wäre als eine einzelne Schlacht, ohne einen großen bewaffneten Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Russland, schlicht unmöglich.

Und ein solcher Konflikt wäre wohl nur als ein neuer Weltkrieg möglich, der sehr lange dauern würde und an dem sich viele Seiten beteiligen würden. Außerdem würden dabei alle möglichen Waffengattungen, auch Atomwaffen, zum Einsatz kommen, ergänzte Saparenko.

Allerdings würde ein Krieg, in dem Massenvernichtungswaffen eingesetzt würden, zu katastrophale Folgen haben, und zwar nicht nur für die unmittelbaren Teilnehmer, sondern für alle Länder auf beiden Seiten des Atlantik. Unter anderem würden die kriegführenden Parteien die gegenseitigen politischen Zentren und Wirtschafts- bzw. Industriegebiete vernichten.

Es müsse nur noch herausgefunden werden, ob Admiral Foggo und Admiral Richard bereit wären, gerade unter solchen Bedingungen um den Atlantik zu kämpfen, so General Saparenko. „Wenn nicht, dann sollten auch die Gespräche mit der amerikanischen Seite zu diesem Thema eingestellt werden. Denn schlafende Hunde sollte man nicht wecken.“

Derselben Auffassung zeigte sich auch der ehemalige Verwaltungschef der Hauptoperativverwaltung des Generalstabs, Generalleutnant Nikolai Moissejew. Nach seinen Worten würde es zwischen den USA und Russland einen lokalen Konflikt im Atlantik nicht geben. Denn selbst eine kleine Provokation seitens der Amerikaner könnte einen massiven Raketenschlagabtausch auslösen, wobei auch Atomwaffen zum Einsatz kommen könnten. Doch die von den US-Admirälen erwähnten Szenarien sehen nicht die katastrophalen Folgen vor, die eine richtige bewaffnete Konfrontation zwischen Washington und Moskau haben könnte. „Und was die Anwesenheit der russischen Seestreitkräfte in den kritisch wichtigen Gebieten der Weltmeere angeht, so waren sie dort immer präsent und werden es auch weiterhin sein“, ergänzte der General.Dennoch gebe es aktuell zwischen Moskau und Washington trotz der heftigen Rhetorik keine wirtschaftlichen oder sozialpolitischen Kontroversen, die einen umfassenden Krieg unter Einsatz von Atomwaffen auslösen könnten, fügte Moissejew an.

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