Freitag, April 19, 2024
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Schlafmangel erhöht Burn-out-Risiko

Die Zusammenhänge zwischen Schlaf und Burn-out wurden bisher unterschätzt.

Perfektionistische Menschen besonders betroffen. Kinderarzt fordert gestaffelten Schulbeginn.

Sie stellen hohe Ansprüche an sich selbst? Wollen alles perfekt machen? Und merken gleichzeitig, dass Sie in jüngster Zeit mit Ein- und Durchschlafproblemen kämpfen? "Schlafstörungen können ein Frühsignal für ein drohendes Burn-out sein. Perfektionistische Menschen sind besondersFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 3) betroffen", sagt die Psychologin und Psychotherapeutin Brigitte Holzinger von der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin anlässlich des Weltschlaftages am 13. 3. "Aber die Zusammenhänge zwischen Schlaf und

Burn-out wurden bisher unterschätzt." Ein- und Durchschlafstörungen sind bei hohem Burn-out-Risiko signifikant höher. Und eine Studie mit knapp 1400 Teilnehmern zeigte: Je weniger Stunden Schlaf pro Nacht, umso höher war die Gefahr, in ein Burn-out zu schlittern.

Gestaffelter Schulstart?

Für einen späteren Schulbeginn plädiert Prim. Univ.-Prof. Reinhold Kerbl, Vorstand der Abteilung für Kinder und Jugendliche im LKH Hochsteiermark (Standort Leoben). In einem Schuldistrikt in Minnesota, USA, wurde der Schulbeginn von 7.15 auf 8.40 Uhr verlegt. "Über einen Zeitraum von vier Jahren haben sich anschließend die Noten leicht verbessert." Vor allem aber führte der spätere Schulbeginn – entgegen aller Befürchtungen – nicht dazu, dass die Jugendlichen noch später ins Bett gingen: "Im Schnitt schliefen sie eine Stunde länger pro Nacht." Er trete für einen Schulbeginn um 8.30 Uhr ein – oder sogar für einen Staffelung der Beginnzeiten: "Lerchen" (Morgenmenschen) könnten um 7.30 Uhr beginnen, "Eulen" (Abendmenschen) um 8.30 oder 9 Uhr: "Dies würde wahrscheinlich auch der einen oder anderen ,Lehr(er)eule‘ entgegenkommen." Kinder, die länger schlafen, seien nicht nur gesünder: "Sie sind auch glücklicher", betont Kerbl.

Wenig bekannt sei, dass – zumindest bei Jugendlichen – "Morgenmenschen insgesamt mehr schlafen und laut Studien eine positivere Lebenseinstellung aufweisen. Morgenmenschen haben es – zumindest im Kindesalter – leichter." Die Konsequenz sei, dass "Eulen" trotz ihrer Neigung zum nächtlichen Wachbleiben "danach trachten sollten, ausreichend zu schlafen".

Schlafspray

Eine US-Firma (Sprayable Inc.) will ab Juli weltweit das Produkt "Sprayable Sleep" als Einschlafhilfe vertreiben: Melatonin zum Aufsprühen auf die Haut – aber in einer geringeren Dosis als in Tabletten. "Ich bin da skeptisch", sagt der Schlaf- und Traumforscher Gerhard Klösch von der MedUni Wien. Die Bedeutung von Melatonin werde schon jetzt vielfach überschätzt: "Es hilft ein wenig bei einem Jet-Lag und vor allem älteren Menschen mit leichten Einschlafstörungen. Denn im Alter geht die körpereigene Melatoninproduktion zurück." In dieser "sehr kleinen Bandbreite" an Anwendungen habe Melatonin seinen Platz: Bei anderen Schlafstörungen sei der Einsatz ohne Wirkung.

Übrigens: Falls Sie zu jenen fünf bis 50 Prozent der Bevölkerung (je nach Umfrage) gehören, die sich in den vergangenen Tagen besonders müde gefühlt haben: Die sogenannte "Frühjahrsmüdigkeit" entsteht durch die hormonelle Umstellung im Frühjahr – die Melatoninproduktion wird gedrosselt, jene des Glückshormons Serotonin hochgefahren.

Klösch: "Zwei Stunden Tageslicht helfen dem Biorhythmus, machen wach und erhöhen die Leistungsfähigkeit." Schlafprobleme gehen zurück. Stehe nicht ausreichend Tageslicht zur Verfügung, könne auch mit spezieller Beleuchtungstechnik ein positiver Effekte erzielt werden.

Verteiler; Kurier

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