Donnerstag, April 25, 2024
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Schließung der Mittelmeerroute sie jedoch schwierig Doskozil will Asylanträge nur noch außerhalb Europas ermöglichen

Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) lässt im Streit um die Schließung der Mittelmeerroute Sympathie für die Position von Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) erkennen. Deren Schließung werde „nicht so schnell gehen“, sagte Doskozil am Samstag beim Landesparteirat der SPÖ Burgenland in Eisenstadt. Zugleich sprach er sich dafür aus, Asylverfahren nur mehr außerhalb Europas zu ermöglichen.

Die SPÖ müsse eine klare Linie beim Thema Migration dokumentieren, betonte der Verteidigungsminister. Während man auf der Balkanroute derzeit „ein sehr niedriges Niveau“ habe, fühle er sich im Hinblick auf die Mittelmeerroute dennoch an die Situation am Balkan vor 2015 erinnert. „Wir sind schon fast in der gleichen Situation wie damals“, so Doskozil. In Italien kämen „irrsinnig viele Menschen“ an, am afrikanischen Kontinent sei die Migrationsthematik „eine ganz andere“ wie im Nahen Osten: „Es gibt ein hohes Maß an Wirtschaftsflüchtlingen, es gibt Bevölkerungsexplosion, es gibt eine wirtschaftlich triste Lage“.

Schließung der Mittelmeerroute schwierig

Und wenn heute schnell Forderungen gestellt würden nach einer Schließung der Mittelmeerroute, „dann wird das nicht so schnell gehen, das muss man den Leuten auch offen und ehrlich sagen“, sagte Doskozil in Anspielung auf Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP), der in seinem jüngsten Konflikt mit Kanzler Kern wiederholt seine enge Abstimmung mit dem Verteidigungsminister betont hatte. Kern hatte die Forderung von Kurz nach einer Schließung der Mittelmeerroute als „populistischen Vollholler“ bezeichnet. Er sei für die Schließung der Mittelmeerroute, wolle aber auch Antworten haben, „wie das geht“, betonte der Kanzler mit Verweis auf Probleme wie jene der Unterbringung der Migranten oder hohe Kosten für die Kooperation mit den afrikanischen Staaten.

Asylanträge nur außerhalb Europas

Es gebe ein klares Konzept, das er in Brüssel vertrete, meinte Doskozil. Eine absolute Schließung von Grenzen gebe es ohnehin nirgends. Aber „ein Herr werden der Lage, ein Herr werden der Situation“, der Migrationslage von Afrika über Italien nach Europa werde nur möglich sein, „wenn wir klar und deutlich sagen: Ein Asylantrag, ein Asylverfahren kann nur mehr außerhalb Europas geführt werden.“

Für dieses Modell der Verfahrenszentren müsse man in Österreich, aber auch in Brüssel und in Europa eintreten, sagte Doskozil. Denn die Politik in Brüssel sei davon geprägt: „Wie stark ist die Betroffenheit eines Landes – dann gibt es möglicherweise eine Reaktion“. Wenn Länder hier mit einer Problemstellung betroffen seien, „dann muss man sie motivieren, dann muss man sie wachrütteln. Und das ist unsere Aufgabe. Und in diese Richtung muss auch die Sozialdemokratie gehen, will sie auch in Zukunft Verantwortung für unsere Menschen wahrnehmen.“

Beitragsbild: APA

Quelle: Info Direkt

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