Donnerstag, April 25, 2024
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Schweres Erdbeben vor Alaska – Mega-Beben und Vulkan: Zwei Aussagen, die für Aufregung sorgten

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Vor der Küste der Fox Inseln (Aleuten) trat um 6.49 Uhr MESZ ein schweres Erdbeben auf. Nach vorläufigen Angaben des USGS erreichte es Magnitude 6.9. Das Epizentrum lag etwaFehler, Gruppe existiert nicht! Überprüfen Sie Ihre Syntax! (ID: 2) 80 km südlich der zum US Bundesstaat Alaska gehörenden Inselgruppe im Nordpazifik. Da die Inseln nahezu unbewohnt sind, muss infolge des Bebens nicht mit größeren

Schäden gerechnet werden.

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Vom Pacific Tsunami Warning Center wurde zunächst keine Tsunami-Warnung herausgegeben. Bei Erdbeben dieser Stärke kann es aber immer zur Entstehung von kleinen, ungefährlichen Tsunamis kommen. Eine Bedrohung für besiedelte Küstenabschnitte stellen diese nicht dar.

Video: https://youtu.be/NSdM9A7Z54I

Um 6.55 Uhr folgte ein erstes größeres Nachbeben mit Magnitude 5.8.

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Hayward und Kick’em Jenny – Zwei Aussagen, die für Aufregung sorgten

In den vergangenen Tagen haben zwei offizielle Aussagen in Internet und anderen Medien für aufsehen gesorgt, teilweise Menschen verängstigt, und wahnsinnige Verbreitung gefunden. Falschinterpretationen und unglückliche Formulierungen förderten einen Sturm von Shares und machten aus Hinweisen bedrohliche Warnungen.

Der erste Sturm begann am 21. Juli mit einem relativ leichten Erdbeben im Großraum San Francisco (Kalifornien). Mit Magnitude 4.0 war es zwar nicht gefährlich, wurde aber dennoch schnell national zum Mittelpunkt der Berichterstattung, da die der Allgemeinheit bis dato relativ unbekannte Hayward Verwerfung dieses Beben verursachte. Ein Statement eines USGS Seismologen wurde von verschiedenen Medien falsch aufgefasst.

“The past five major earthquakes on the fault have been about 140 years apart, and now we’re 147 years from that 1868 earthquake, so we definitely feel that could happen any time,” Brocher said.

Der Satz „It could happen any day now“ – „Es könnte ab heute jeden Tag passieren“ war geboren und wurde in die direkte Berichterstattung nach dem „kleinen“ Hayward-Beben eingebaut. Eine ungeschickte Vorgehensweise, verbreitete sich doch nun im Internet das Gerücht, es handelte sich um ein Vorbeben und das große Hayward-Beben würde in den nächsten Tagen passieren.

Vorhersage statt Warnung. Genau das, was das USGS korrekterweise vermeiden will. So sah es sich am 23. Juli zu einem Statement gezwungen:

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(Screenshot)

Übersetzt:

Auch wenn ein Hayward-Erdbeben jederzeit passieren kann, heißt es NICHT, dass man ein Eintreten in den nächsten Tagen erwartet. Ein falsches Zitat hat sich in den Medien verbreitet. Das USGS sagt keine Erdbeben voraus. Das Erdbeben am Dienstag […] wird wahrscheinlich keinen Einfluss auf das Eintreten eines großen Erdbeben an der selben Verwerfung haben. Dennoch ist dieses eine Erinnerung, dass man vorbereitet sein sollte.

Video: https://youtu.be/jtyrYre9Et8

Aus einem Hinweis, dass die Hayward-Verwerfung in naher Zukunft zu einem großen, zerstörerischen Erdbeben fähig ist, wurde eine direkte Warnung.

Kurz darauf folgte bereits das zweite „Missverständnis“, das viele Menschen in Angst versetzte. Grund dafür ist diesmal kein Erdbeben in Kalifornien gewesen, sondern erhöhte Aktivität am submarinen Vulkan Kick’em Jenny zwischen Grenada und St. Vincent in der südöstlichen Karibik.

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Info: Kick’em Jenny ist einer der aktivsten Vulkane der Karibik. Seit 1939 sind 12 Eruptionen (überwiegend schwache) des Vulkans, dessen Gipfel knapp 200 m unter dem Meeresspiegel liegt, bekannt.

Durch Erdbeben und Gasaustritte in den vergangenen Wochen hat die „University of the West Indies“ die Alarmstufe des Vulkans auf „Orange“ gesetzt (inzwischen wurde diese auf „Gelb“ reduziert, da die Erdbebenaktivität zurückging) – Ein Ausbruch könnte jederzeit eintreten, weshalb das Hochseegebiet rund um den Krater für die Schifffahrt gesperrt wurde. Im Zusammenhang mit der Warnung wurde auch das Risiko von Tsunamis erwähnt, das für die Inseln Dominica, Martinique, Barbados, Trinidad und Tobago, St. Lucia, sowie St. Vincent und die Grenadinen und Grenada bestehen könnte. Bei der Eruption im Jahr 1939 traf ein kleiner Tsunami die Küste von Grenada. Ähnliches könne sich bei zukünftigen Eruptionen wiederholen, obwohl alle seitdem aufgetretenen Eruptionen ohne Tsunami blieben.

Am 24. Juli hat der Katastrophenschutz von Venezuela das Thema „Tsunami“ aufgegriffen und ergänzt, dass ein solcher binnen 90 Minuten die nationalen Küsten erreichen könnte, ohne dabei auf die Wahrscheinlichkeit und Gefährlichkeit eines solchen Ereignisses einzugehen.

Dieses Statement schlug viral höhere Wellen als jeder Vulkanausbruch. Teils gingen Meldungen so weit, dass von einer akuten Bedrohung gesprochen wurde, auch wenn keine Warnung herausgegeben wurde.

Das Pacific Tsunami Warning Center mischte sich heute in die Diskussion ein und widersprach allen Gerüchten einer akuten Bedrohung.

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(Screenshot)

Auch in diesem Fall waren es die Medien, die aus einem Hinweis eine akute Gefahr machten und Menschen verunsicherten.

Video über den Vulkan aus dem Jahre 2014

Nur weil ein Ereignis möglich ist, bedeutet es nicht eine unmittelbare Gefahr oder gar eine Garantie, dass es so kommt. Sowohl das Beispiel Hayward als auch die Gerüchte um Kick’em Jenny zeigen, dass einige Medien gerne mit der Angst der Menschen spielen, um Schlagzeilen zu machen. Richtigkeit wird dabei vernachlässigt, falsche Zitate und Fehlinterpretationen vereinfachen die Verbreitung. Im Zweifel sollten daher immer offizielle Quellen verwendet werden. Nur so kann das Stille-Post-Phänomen vermieden werden.

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Moderates Erdbeben im Osten von Los Angeles

Der Großraum Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) wurde am Samstag von einem moderaten Erdbeben erschüttert.

Nach vorläufigen Daten des USGS trat um 14.54 Uhr MESZ ein Erdbeben der Stärke 4.3 im Osten des Stadtgebietes auf. Das Epizentrum des Bebens lag in der Stadt Fontana, knapp 40 km vom Zentrum von Los Angeles entfernt. Intensität VI wurde berechnet. Mit großen Schäden muss dabei nicht gerechnet werden. Kleinere Risse in Mauern und Schornsteinen können bei dieser Intensität aber immer auftreten. Bis an die Pazifikküste waren die Erschütterungen spürbar.

Ursprung des Bebens ist vermutlich die San Jacinto Fault, eine Störungszone, die parallel zur San Andreas Verwerfung durch den Süden von Kalifornien verläuft.

Übersicht der aktuellen Erdbeben nach der europäischen Behörde EMSC ab Magnitude 5.0. Die Tiefe vom Erdstoß bei Alaska wird mit 20km angegeben:

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Literatur:

Die Erde hat ein Leck: Und andere rätselhafte Phänomene unseres Planeten von Axel Bojanowski

Im Fokus: Naturkatastrophen: Zerstörerische Gewalten und tickende Zeitbomben (Naturwissenschaften im Fokus) (German Edition) von Nadja Podbregar

Unruhige Erde

Naturgewalten. Vulkane, Erdbeben, Wetterextreme von Robert Dinwiddie

Quellen: Google/EMSC/juskis-erdbebennews.de vom 27.07.2015

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