Donnerstag, April 18, 2024
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„Sie betrachten ihre Straße als ihr Herrschaftsgebiet“: Buschkowsky über Mob-Angriff auf Berliner Polizei

Neuköllns Ex-Bürgermeister Buschkowsky klärt auf, wie manche türkisch-arabischen Clans die Welt sehen: Anlass ist der Vorfall in Berlin-Wedding, bei dem vergangene Woche 70 Familienmitglieder samt Unterstützer gegen Polizisten handgreiflich wurden, weil diese einen 11-jährigen auf dem Kieker hatten.

Ein ganz normaler Polizeieinsatz in Berlin-Wedding endete vergangene Woche im Chaos. Als die Beamten einen elfjährigen Jungen zur Rede stellen wollen, der dabei war, ein offenstehendes Auto zu starten, bekamen die Beamten Ärger mit einem 70-Personen-Mob aus Familienmitgliedern und Unterstützern, die auch handgreiflich wurden.

Laut der Schilderung einer Polizistin gegenüber dem RTL-„Nachtjournal“ wollten die Beamten lediglich die Situation mit dem Kind klären, als sich sogleich zahlreiche Familienangehörige des Jungen einmischten. Diese seien „sehr, sehr emotional, sehr, sehr aggressiv“ gewesen, so die Beamtin.

Es gibt in Berlin kriminelle Großfamilien. Aber wir sind keine.“

Vater des 11-Jährigen

Der Vater des 11-Jährigen sagte gegenüber der „Welt„: „Es gibt in Berlin kriminelle Großfamilien. Aber wir sind keine. Wir sind gegen Rauschgifthandel, gegen Waffenhandel, gegen Prostitution. Unser Islam erlaubt uns das nicht.“ Laut dem 56-Jährigen war sein Sohn einfach nur spielen: „Wo stand das Auto, in dem Mustafa gesessen haben soll? Wem gehörte das Auto überhaupt?“

Die Mutter des Jungen sagt, dass ihr Sohn etwas aktiver als andere Kinder sei: „Er macht halt manchmal Blödsinn. Aber er ist kein Schwerkrimineller.“ Der Polizei ist der Junge allerdings als kiezorientierter Mehrfachtäter bekannt, berichtet der „Focus„. „Natürlich war ich in der Situation sehr emotional“, sagte die Mutter der „Welt“, es sei ja um ihr Kind gegangen. „Aber die Polizei hat keinen Respekt gezeigt.“

Sie habe von den Beamten wissen wollen, warum ihr weinender Sohn verdächtigt worden sei, habe aber keine Antwort erhalten. Daraufhin sei die Situation eskaliert, schildert die Frau weiter. „Die haben ihn durchsucht, er hatte gar nix, auch keinen Autoschlüssel. Das beweist mir schon, dass das Kind damit nichts zu tun hatte“, erzählt sie dem „Nachtjournal“. Sie ist überzeugt, dass ein deutsches Kind anders behandelt worden wäre

https://youtu.be/-hEO0iIOSs4

Im Hoheitsgebiet „stolzer Kämpfer“

„Haut ab, das ist unsere Straße“, wurde laut Polizeibericht mehrfach geschrien. Schließlich mussten sich die Polizisten mit Pfefferspray gegen die Meute verteidigen. Es wurden mehrere Strafanzeigen gestellt.

Der frühere Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) sieht in dem Vorgang einen Beleg dafür, dass Migranten mit arabischen und türkischen Wurzeln glauben, außerhalb des Rechts zu sein, berichtet die „Welt„. In bestimmten Stadtteilen würde die staatliche Autorität nicht anerkannt werden. „Das gibt es auch in anderen Städten wie Bremerhaven, Duisburg oder Essen. Es sind Gebiete mit hohen arabischen und türkischen Bevölkerungsanteilen“, versichert Buschkowsky.

Da gebe es Menschen, die meinen, dass sie sich als stolze Kämpfer nichts sagen lassen müssten. Wenn man es nicht allein schaffe, hole man sich andere Kämpfer aus der Community zu Hilfe. „Dann hauen wir den Polizisten gemeinsam um. Er hat ja hier nichts zu suchen in unserem Gebiet“, erklärt Buschkowsky deren Denkweise.

Dies liege daran, dass diese Gruppe von Migranten den deutschen Staat verachte. „Sie ist schlicht der Meinung, dass ihre Wohngegend auch ihr Herrschaftsgebiet ist.“ Gerade junge Männer hätten nicht die geringsten Hemmungen, „Polizeibeamte zu bespucken oder zu verprügeln, wenn es um ‚ihre‘ Straße geht. Einen Platzverweis befolgt man nicht, sondern quittiert ihn mit einem Faustschlag. Versuche, Streifenwagen umzukippen oder die Dienstwaffe zu entwenden, alles ist drin, das volle Programm.“

Doch würden die Beamten einmal zugreifen, sei das Gejammer über einen blauen Fleck aber recht mädchenhaft, weiß der ehemalige Neuköllner Bürgermeister.

Für Innensenator Henkel steht der Angriff auf die Beamten im Vordergrund. Für ihn sei es „unerträglich, wie unsere Polizei hier attackiert und an ihrer Arbeit gehindert“ werde. „Wichtig ist, dass wir Gewalttäter aus den Kiezen herausbrechen. Wer Polizisten angreift, muss Konsequenzen spüren“, so Henkel.

Dem stimmt auch der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses Ralf Wieland zu, der den Vorfall „aufs Schärfste“ verurteilte: „Es ist wichtig, dass die Polizei auf diesem Weg die Staatsmacht gegen die Mobs zurückgewinnt“, so Wieland.

Polizeigewerkschaftschef Rainer Wendt zu dem Vorfall: „Die Großfamilien sind gut miteinander vernetzt, hochkriminell, sehr gewalttätig, und das ist nicht nur in Berlin so.“

(sm)

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