Mittwoch, März 27, 2024
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Skandal-Urteil nach tödlichem Messerangriff auf Flüchtlingshelferin – Täter für zehn Jahre aus Schweden verbannt

Trotz Mordanklage verurteilte das Gericht in Göteborg am Montag einen jungen afrikanischen Flüchtling (18+) nur wegen fahrlässiger Tötung. Einer psychiatrischen Untersuchung zufolge sei der Asylbewerber geistig labil. Nach der psychiatrischen Behandlung soll der Äthiopier das Land für mindestens zehn Jahre verlassen. Die Opferfamilie ist empört über das Urteil und will in Berufung gehen.

Der Äthiopier hatte der jungen Helferin mit einem Messer in den Oberschenkel gestochen, als sie versuchte, eine Schlägerei zwischen den jugendlichen Flüchtlingen zu schlichten. Sie verblutete. Bei dem Streit in einer Flüchtlingsunterkunft für alleinreisende Minderjährige in Mölndal wurde noch eine weitere Person durch Messerstiche verletzt.

Das Gericht stellte fest, dass der Täter geistig labil sei und möglicherweise nicht realisiert habe, dass sein Messerstich in den Oberschenkel der jungen Frau tödlich verlaufen könnte.

Der Täter gab später an, sich nicht an den Vorgang erinnern zu können. Sein tatsächliches Alter konnte bis zuletzt nicht endgültig geklärt werden. Das Gericht kam jedoch zu dem Schluss, dass er anders als selbst behauptet älter als 18 Jahre sei, wie „OE24“ berichtete.

Erste Berichte gingen bei dem Täter von einem 15-Jährigen aus, so die Asylheim-Akten, der aus Somalia stammte.

Skandalöses Urteil nach tödlicher Messerattacke

Die Anordnung des Gerichts beinhaltet, dass der Äthiopier nach einer psychiatrischen Behandlung abgeschoben werden soll. Nach Schweden darf der Äthiopier dann nicht vor 2026 wieder zurückkehren.

Ein Anwalt der Opferfamilie zeigte sich enttäuscht von dem Urteil. Die Familie wolle Berufung einlegen. Sie hoffe auf eine Verurteilung wegen Mordes. Dies sagte der Anwalt, Hans Gaestadius, der schwedischen Nachrichtenagentur TT.

Ein schrecklicher Morgen im Januar 2016

Am Montagmorgen, 25. Januar 2016, um 7.46 Uhr erhielt die Polizei in Mölndal einen aufgeregten Anruf, ein Name wurde genannt und die Worte „Messer“, „kämpfen“ und „verletzt“, schrieb das schwedische „Aftonbladet„.

Als die Beamten bei dem Heim ankamen, kämpften zwei der Jugendlichen mit dem 15-jährigen Täter, hielten ihn fest und verhinderten damit weitere Angriffe. Das Mädchen lag zu diesem Zeitpunkt bereits in einer Blutlache am Boden. Polizeisprecher Thomas Fuxborg sagte am Montagabend der Nachrichtenagentur TT: „Es war chaotisch, natürlich, der Tatort voller Blut. Der Täter wurde von anderen Bewohnern überwältigt, die Menschen waren niedergeschlagen und aufgebracht.“

Flüchtlingshelferin Alexandra Mezher (22) wurde in die Sahlgrenska Universitätsklinik in Göteborg gebracht, wo sie am selben Mittag noch an ihren schweren Verletzungen starb.

Die 22-Jährige arbeitete erst seit einigen Monaten in der Flüchtlingsunterkunft. Sie hatte Nachtschicht und sie arbeitete allein. Ein Mitarbeiter, der anonym bleiben wollte, sagte, dass es schon früher Beschwerden über die Arbeit allein in der Nacht gegeben habe.

Familie gibt Politik die Schuld

Ihre Cousine sagte im schwedischen „Expressen„: „Es ist so schrecklich. Sie war eine Person, die Gutes tun wollte, die gut sein wollte. Und dann wird sie ermordet, als sie ihren Job macht.“ Ein Cousin sagte: „Wir haben viel geweint. Sie war so ein netter Mensch, warm und glücklich.“

Einer ihrer Cousins sagte wütend, dass es die Schuld der schwedischen Politiker sei, dass Alexandra jetzt tot ist. Im Laufe des Tages sprach die Familie, die Anfang der 90er Jahre aus Beirut, Libanon nach Schweden kam, mit Zorn über die Flüchtlingskrise und die chaotische Situation mit den vielen Neuankömnmlingen und überfüllten Unterkünften.

(sm)

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